Samstag, 11. April 2015

Die chinesische Sängerin von Jamie Ford

William Eng lebt zusammen mit vielen anderen Kindern im Waisenhaus „Sacred Heart. Einige der Kinder dort haben noch Eltern oder zumindest ein Elternteil. Doch aufgrund der wirtschaftlichen Lage des Landes können diese ihre Kinder nicht mehr ernähren und haben sie deshalb einfach abgegeben oder irgendwo zurückgelassen. Die Kinder, ihrem Schicksal überlassen und in dem Glauben sie werden irgendwann wieder abgeholt oder zumindest besucht, ertragen so den Aufenthalt im Weisenhaus. Willam weiß nicht, ob seine Mutter noch lebt. Eigentlich glaubt er dass sie tot ist, aber genau weiß er das nicht. An seinem Geburtstag, den er zusammen mit den anderen Jungen feiert, der sogenannte Gemeinschaftsgeburtstag, steht ein Besuch im Kino auf dem Programm. Eine Vorschau zu einer Filmrevue wird gezeigt in der eine hübsche chinesische Sängerin zusehen ist. William ist überzeugt, dass diese Frau seine Mutter ist. Seine Gedanken kreisen nur noch um eines: die Sängerin Willow Frost zu finden und zu treffen. Zusammen mit seiner Freundin, der blinden Charlotte, flüchtet er aus Sacred Heart und macht sich auf die Suche…
Jamie Ford schafft es mit „Die chinesische Sängerin“ eine sehr interessante und emotional sehr berührende Geschichte zu erzählen. Der erste Teil der Story beschreibt die Suche des kleinen William nach seiner Mutter. Im zweiten Teil erfährt man mehr über diese Frau – Liu Song – über ihr Leben und die Umstände, warum sie ihren Sohn William in ein Heim gegeben hat. Zwischendurch hat das Buch, trotz sehr flüssig zu lesendem Schreibstil, einige etwas zähe Passagen über die ich mehr oder weniger hinweg gelesen habe.
Gut gefallen hat mir die Beschreibung der zeitgeschichtlichen und gesellschaftlichen Hintergründe mit denen Ford das Dasein in Chinatown und das der Kinder im Waisenhaus in den 1920er Jahren zum Leben erweckt hat.
Verlag: Berlin-Verlag (31.3.2014)
Sprache: Deutsch
ISBN: 978-3-8270-1184-8

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