Samstag, 11. April 2015

Erebos von Ursula Poznanski

Erebos ist ein Spiel.
Es beobachtet dich,
es spricht mit dir,
es belohnt dich,
es prüft dich,
es droht dir.

Erebos hat ein Ziel:
Es will töten.
In einer Londoner Schule wird ein Computerspiel herumgereicht – Erebos. Wer es startet, kommt nicht mehr davon los. Dabei sind die Regeln äußerst streng: Jeder hat nur eine Chance. Er darf mit niemandem darüber reden und muss immer allein spielen. Und wer gegen die Regeln verstößt oder seine Aufgaben nicht erfüllt, fliegt raus und kann Erebos auch nicht mehr starten. Erebos lässt Fiktion und Wirklichkeit auf irritierende Weise verschwimmen: Die Aufgaben, die das Spiel stellt, müssen in der realen Welt ausgeführt werden. Auch Nick ist süchtig nach Erebos – bis es ihm befiehlt, einen Menschen umzubringen …
Als Nick in diese fantastische Welt von Erebos abtaucht, kann er nicht einmal ansatzweise erahnen, auf was er sich einlässt. Erebos ist intelligent, es kommuniziert mit Nick. Es erteilt Aufträge  und diese sogar in der realen Welt. Es beobachtet und prüft Nick, es beschenkt und es bedroht ihn…
Ursula Poznanski hat eine lebendige Welt erschaffen.  Sie lässt „Erebos“ derart bildgewaltig vor unserem Auge entstehen, so dass man an dessen Realität schon fast erschrickt und schier zu vergessen beginnt, dass es sich hierbei nur um Fiktion handelt. Der Leser ist hier nicht bloß ein stiller Beobachter, er fiebert  mit Nick, durchlebt die gleichen Gefühle; zuerst die Neugier dann die Faszination des Spiels. Das Eintauchen in eine fremde Welt die belebt wird von Dunkelelfen, Werwölfen, Zwergen. Die Sucht packt nach dem Leser und der Schock nach Nicks Ausschluss erlebt er am eigenen Leib.
Poznanski erzählt in zwei  Handlungssträngen, einmal in der realen Welt sowie im Spiel 'Erebos' selbst. Beide harmonieren perfekt miteinander. Dank der geschickt eingebauten Rätsel und der häufigen nicht vorhersehbaren Wendungen  wird die Spannung permanent hoch gehalten. Der flüssige sprachlich sehr gute Schreibstil trägt seinen Teil dazu bei. Ich konnte „Erebos“ kaum aus der Hand legen, so groß war der Drang mit Nick in die Abenteuer einzutauchen. Trotz des brisanten Themas ist es der Autorin gelungen, nicht gewaltverherrlichend zu schreiben, so dass es den Titel „Jugendbuch“ durchaus verdient.  Ich kann nur jedem empfehlen, selbst in die Welt von „Erebos“  einzutauchen….100 % Leseempfehlung!
  • Verlag: Loewe (2011)
  • Sprache: Deutsch
  • ISBN 978-3-7855-7361-7

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