Samstag, 11. April 2015

Valerie kocht von Maria Goodin

Nell wächst in einer Welt der Phantasie auf. Als sie ein Kind war, veranstalteten bockige Bockwürste in der Küche ihrer Mutter regelmäßig ein Riesentheater. Ihr Vater, ein französischer Koch, kam leider bei einem tödlichen Kuchenunfall ums Leben. Und die Narbe an der Stirn stammt von einem Krebsküchlein, aus dem plötzlich eine Krebsschere schnellte. Jedenfalls war das alles Valerie zufolge so, Nells Mutter. In der Schule wird Nell ausgelacht für diese absurden Geschichten. Zornig beschließt sie, sich künftig von allem Erfundenen fernzuhalten und nur noch Fakten und Logik gelten zu lassen. Als die junge Naturwissenschaftlerin Anfang zwanzig ist, erkrankt Valerie schwer, ihr bleiben nur noch wenige Wochen. Nell legt ihre Karriere auf Eis und zieht zu ihr. Sie möchte ihre Mutter ernsthaft zur Rede stellen, doch Valerie kocht und backt nur. Zudem werden Nells Bemühungen von dem merkwürdig gutaussehenden Gärtner durchkreuzt, der mit Apfelbäumen spricht und Valeries Essen wie auch ihre Geschichten liebt. Doch Nell sammelt Fakten – und was sie auf ihrer Spurensuche entdeckt, stellt ihre Welt auf den Kopf. «Eine herzerwärmende Geschichte, die von der Liebe handelt und davon, warum es manchmal besser ist, Lügen zu erzählen anstelle der Wahrheit.
Da die Kurzbeschreibung schon sehr viel aussagt belasse ich es heute dabei.
„Valerie kocht“ von Maria Goodin ist ein wunderschönes und herzerwärmendes Buch! Die Autorin hat mich von Anfang abgeholt, mitgenommen in Valeries Küche wo sie mit Nell kocht und backt und Früchte einkocht, ich stand mit Nell im Garten, konnte die umgegrabene Erde riechen  und die Äpfel am Apfelbaum. Goodin beschreibt mit  phantasievollen, warmen und schmeichelnden Worten Nell´s Suche nach ihren Wurzeln und der Wahrheit über ihre Kindheit. Die Charaktere sind allesamt wunderbar herausgearbeitet. Die etwas verrückte und schwer kranke Valerie, die gar nicht so verrückt ist, die steife Nell, die für alles eine wissenschaftliche Erklärung braucht und die ihre Phantasie auf den Dachboden gesperrt hat, fort aus ihrem Blick, aber dennoch nicht unerreichbar. Ihr unsympathischer Freund Marc, der Valerie verachtet und der hilfsbereite Gärtner Ewan, der an die Phantasie  und die Hoffnung im  Leben glaubt.
Es handelt sich hier um einen Roman mit ganz viel Phantasie, Leidenschaft, Liebe und Herz, ein Roman der mir ein Lächeln ins Gesicht gezaubert und mich gleichzeitig auch zu Tränen gerührt hat. Ein Buch, wunderbar für ein Herbstwochenende, eingekuschelt in eine Wolldecke, draußen tobt der Herbststurm, man hat eine Tasse Tee oder Kakao vor sich und gibt sich einfach nur dieser wunderschönen Geschichte hin. Auch wenn es bei mir Juli war, das Buch bekommt trotzdem  liebevolle fünf Sterne von mir! :-)
Das Buch ist hier bestellbar: http://www.rowohlt.de/buch/Maria_Goodin_Valerie_kocht.3075207.html

  • Verlag: Kindler (20.9.2013)
  • Hardcover, 352 Seiten
  • ISBN 978-3-463-40635-0

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