Mittwoch, 29. Juli 2015

Bird Box - Schließe Deine Augen von Josh Malerman

Klappentext:
Ich sehe was, dass du nicht siehst - und es ist tödlich...

Malorie ist hochschwanger, als immer mehr Menschen aus aller Welt von einem schrecklichen Wahnsinn befallen werden und sterben. Gleichzeitig häufen sich die Meldungen von etwas Unheimlichem, dessen bloßer Anblick die Raserei auslösen soll. Schon bald herrscht überall gespenstische Ruhe. Die wenigen Überlebenden haben sich in kleinen versprengten Gruppen zusammengefunden und verbarrikadieren sich in ihren Häusern. Malorie versucht alles, um die Menschen, die sie liebt, zu beschützen – in einer Welt, die von vier Wänden und verdunkelten Fenstern begrenzt wird. Und in der man den Tod erblickt, sobald man nur die Augen öffnet …

Zum Inhalt:
Beunruhigende Nachrichten begleiten die Menschen täglich in den Nachrichten aus aller Welt, als die junge Malorie erfährt, dass sie schwanger ist. Menschen überall auf der Welt verfallen dem Wahnsinn, verüben Selbstmord, töten andere und verfallen in wilde Raserei. Das einzige was man weiß ist, dass diese Menschen etwas sehen, was sie in diesen Zustand versetzt. Seitdem öffnen die Menschen im Freien nicht mehr die Augen, verhängen ihre Fenster mit Decken um sich nicht der Gefahr der „Infektion“ auszusetzen. Nur wenige Menschen sind noch am Leben und es herrscht Endzeitstimmung. Nachdem auch Malories Schwester stirbt, sucht sie Schutz in einem scheinbar sicheren Haus, zusammen mit einer Handvoll anderer Überlebender…
In einem zweiten Erzählstrang ist Malorie zusammen mit ihren beiden vierjährigen Kindern alleine. Sie begibt sich mit den beiden auf eine gefährliche und dunkle Reise den Fluss hinunter, zu einem vermeintlich sicheren Ort unbekannten Ziels…

Bird Box von Josh Malerman hat mich von der ersten Seite an mitgenommen. Dem Autor ist es wunderbar gelungen, dem Leser die Endzeitstimmung die im Leben von Malorie und den anderen Hausbewohnern herrscht nachzuempfinden. Die Urangst des Menschen vor der Dunkelheit hat von jedem von uns schon einmal Besitz ergriffen und ein Leben in kompletter Dunkelheit, wo man sich auf andere Sinne hundertprozentig verlassen muss um zu überleben ist für uns kaum vorstellbar. Kapitelweise verfolgt man zum einen das Leben im Haus, die Sorgen und Ängste der Bewohner sowie die Reise von Malorie und ihren Kindern, die sie ins Ungewisse führt. Die Hauptprotagonistin ist dem Autor auf jeden Fall sehr gut gelungen, von der Frau die jung schwanger wird, entwickelt sie sich zu einer scheinbar hartherzigen Mutter, was allerdings für sie und ihre Kinder lebensnotwenig wird. 

Bird Box ist auf jeden Fall ein gut gelungenes beklemmendes Buch das durch die dort beschriebene Endzeitstimmung ein kleines bisschen an „The Walking Dead“ erinnert. Ein kleines bisschen gestört hat mich, dass einige der Fragen, die man sich zweifelsohne beim Lesen des Buches stellt unbeantwortet bleiben und das Ende irgendwie zu abrupt kommt. Eigentlich schreit dies alles nach einer Fortsetzung, für die ich mich durchaus begeistern könnte. Leseempfehlung? Auf jeden Fall!


Das Buch ist hier bestellbar:
http://www.randomhouse.de/Buch/Bird-Box-Schliesse-deine-Augen-Roman/Josh-Malerman/e430195.rhd

Verlag: Penhaligon (16. März 2015)
Gebundenes Buch, 320 Seiten
ISBN: 978-3-7645-3121-8

Montag, 27. Juli 2015

Girl on the Train von Paula Hawkins

Klappentext:
Jeden Morgen pendelt Rachel mit dem Zug in die Stadt, und jeden Morgen hält der Zug an der gleichen Stelle auf der Strecke an. Rachel blockt in die Gärten der umliegenden Häuser, sieht ihre Bewohner. Und eines Tages beobachtet sie etwas Schockierendes…

Zum Inhalt:
Rachel pendelt Tag für Tag im gleichen Zug nach London. Auf dieser Strecke, auf der der Zug sehr langsam fahren muss, kommt sie täglich an einem Wohnviertel vorbei, in dem sie selbst früher mit ihrem Exmann Tom gelebt hat. Jetzt lebt Tom dort immer noch, nur mit einer anderen Frau und ihrem gemeinsamen Baby. Rachel hat diese Trennung noch lange nicht verwunden, außerdem trinkt Rachel zu viel. Sie gibt sich ihren Tagträumen hin, vor allem, wenn der Zug an einem Haus vorbei kommt, in dem ein junges Pärchen wohnt. Rachel spinnt sich die perfekte Idylle für diese beiden ihr völlig fremden Menschen zusammen, die sie in ihrer Fantasie Jess und Jason nennt. Eines Tages beobachtet Rachel jedoch eine Szene im Garten der beiden, die die perfekte Seifenblase, die Jess und Jason in Rachels Scheinwelt umgibt, zerplatzen lässt. Kurz darauf verschwindet Jess, die eigentlich Megan heißt, spurlos…

Die vielen positiven und begeisterten Stimmen zu „Girl on the Train“ von Paula Hawkins und der durchaus spannend wirkende und ungewöhnliche Plot haben mich dazu bewogen, dieses Buch zu lesen. Leider wollte aber keine so rechte Spannung aufkommen, die Seiten zogen sich zäh wie Kaugummi dahin, der ungewöhnliche Erzählstil der Autorin - das Beschreiben der einzelnen Tage aus der Sicht der drei Frauen, um die es in diesem Buch geht - ist nicht die Art von Erzählweise die mich gefesselt und begeistert hat. Die von Hawkins geschaffenen Charaktere haben in mir nicht ein Fünkchen Sympathie erweckt, im Gegenteil, alle waren mir von Anfang an unsympathisch. Rachel, die dauerbesoffen ihren Exmann und dessen Frau stalkt, die sich aber beide nicht schämen, in dem Haus weiterzuleben, in dem Rachel einst mit Tom glücklich war. Anna, die ständig petzt, dass Rachel wieder stalkt, Megan, die ihren Mann betrügt. Irgendwie sind alle Hauptprotagonisten ziemlich „krank“ und übertreffen sich schier gegenseitig mit Lug und Betrug. Mir war das eindeutig too much und ich habe das Buch nur beendet, weil ich, nachdem ich mich doch mehr oder weniger durch die Story gequält hatte, wissen wollte, wie es endet. Das Ende war letztlich zwar schlüssig aber doch relativ unglaubwürdig. Im Grunde war ich von den Protagonisten und dem Erzählstil einfach nur genervt, sehr schade! Von mir gibt’s hierfür keine wirkliche Leseempfehlung, wobei der Geschmack ja immer im Auge des Betrachters liegt. 


Das Buch kann hier bestellt werden:
http://www.randomhouse.de/Paperback/Girl-on-the-Train-Du-kennst-sie-nicht-aber-sie-kennt-dich-Roman/Paula-Hawkins/e455632.rhd

Verlag: Blanvalet (15. Juni 2015)
Paperback, Klappenbroschur, 448 Seiten
ISBN: 978-3-7645-0522-6

Sonntag, 19. Juli 2015

Der Manipulator von Mark Billingham

Klappentext:
Niemand weiß, wie viele Menschen er umgebracht hat; niemand weiß, wo die Knochen seiner Opfer vergraben sind. Jetzt sitzt der Serienkiller Stuart Nicklin in einem Hochsicherheitsgefängnis. Bis er der Polizei einen Deal anbietet: er führt sie an die Stätte seiner Untaten – unter einer Bedingung: Detective Tom Thorne muss das Unternehmen leiten. Thorne weiß, dass Nicklin ein Meister der psychologischen Manipulation ist. Auf einer einsamen walisischen Insel beginnt der Killer, ein perfides Netz zu spinnen, dem keiner entkommen kann…



Zum Inhalt:
Detective Tom Thorne hätte mit allem gerechnet nur nicht mit dem, was sein Vorgesetzter ihm mit dem altbekannten Satz „Willst Du zuerst die gute oder die schlechte Nachricht hören“, mitteilte. Die gute Nachricht: seine Degradierung zum Straßenpolizisten wird aufgehoben, die schlechte: damit dies passiert muss er den Serienkiller und Psychopaten Stuart Nicklin auf eine abgeschiedene und kaum besiedelte walisische Insel begleiten, dort will der verurteilte Mörder Thorne und sein Team zu den sterblichen Überresten eines Jungen führen, den er vor über 25 Jahren auf der Insel ermordet und vergraben hat. 

Zur gleichen Zeit wird ein Mann in seiner Wohnung überfallen und entführt. Es gibt keine Lösegeldforderungen oder ähnliches und der Mann muss schreckliche Schmerzen erleiden.

Auf der Insel beginnt Stuart Nicklin um alle Beteiligten der Mission sein perfides Netz zu spinnen, welches sich immer dichter zusammenzieht…

„Der Manipulator“ ist mein erstes Buch des Autors Mark Billingham. Obwohl der Thriller wohl zum Teil einer Reihe gehört, ist die Story an sich doch abgeschlossen und meines Erachtens auch sehr gut ohne Vorkenntnisse zu lesen. Der Einstieg ist mir etwas schwer gefallen, er las sich zäh und wenig spannend und ich musste an mich halten, dass ich das Buch nicht einfach weg lege. Doch je tiefer ich mich in die Geschichte hinein gelesen habe, desto gefesselter war ich. Billingham erzählt in drei Handlungssträngen. Der eine erzählt in der Gegenwart, man begleitet Thorne und sein Team bei ihrer Arbeit auf der Insel. Der andere Handlungsstrang liegt in der Vergangenheit und der Leser erfährt, was damals, vor 25 Jahren auf der Insel geschehen ist. Der dritte Handlungsstrang handelt von dem Mann, der aus seiner Wohnung entführt wurde. Ich habe mich während dem Lesen immer wieder gefragt, wie dieser Teil des Buches zum Rest der Geschichte passen soll. Billingham hat mich dann erst am Schluss aufgeklärt und ein Ende geschaffen, mit dem ich so nicht gerechnet hätte. Der Autor hat mit den beiden Hauptprotagonisten Thorne und Nicklin zwei authentische und glaubwürdige Charaktere geschaffen. Nicklin, der Mörder und Psychopath der perfider und grausamer nicht sein könnte und dem ich ein ums andere Mal gerne sein Mundwerk gestopft hätte. Ich glaube Thorne ging es da nicht unähnlich. 

Mark Billingham hat mit „Der Manipulator“ einen bedrohlichen Thriller voller Atmosphäre geschaffen, der den Leser in die psychologischen Abgründe eines Killers hinabschickt. Spannend aber doch mit gewissen Längen weswegen ich zwar eine absolute Leseempfehlung ausspreche, aber auch einen Stern abziehe. 


Das Buch kann hier bestellt werden:
http://www.randomhouse.de/Paperback/Der-Manipulator-Thriller/Mark-Billingham/e483293.rhd

Verlag: Heyne (13. Juli 2015)
Paperback, Klappenbroschur, 464 Seiten
ISBN: 978-3-453-43832-3

Mittwoch, 15. Juli 2015

Das Leben und der Tod von Pieter Webeling

Klappentext:
Der niederländische Komiker Ernst Hoffmann wird 1944 in einem Viehwaggon mit anderen Verfolgten in ein Konzentrationslager in Polen gebracht. Um seine Mitgefangenen vor der endgültigen Verzweiflung zu bewahren, unterhält er sie abends mit Witzen. Als der deutsche Lagerkommandant davon erfährt, will er Hoffmann dazu bringen, vor den SS-Leuten als Kabarettist aufzutreten. Erst weigert sich der Komiker, doch dann verspricht ihm der Lagerkommandant, eine bestimmte Frau am Leben zu lassen…

Zum Inhalt:
Ernst Hoffmann, ein niederländischer Komiker und Halbjude wird 1944 zusammen mit vielen anderen Juden in einem Viehwaggon in ein polnisches Konzentrationslager deportiert. Während der Fahrt voller Strapazen und Leid lernt er Helena kennen und – trotz der Kürze der Zeit – auch lieben. Gleich nach der Ankunft im KZ beginnt der Kampf ums Überleben. Ernst und Helena werden getrennt und wissen nicht, ob sie sich jemals wieder sehen werden. Um das Leid seiner Mithäftlinge zu lindern und um ihren Lebenswillen zu erhalten, tritt Ernst jeden Abend in seiner Baracke als Komiker auf. „Jeden Tag ein Lacher“, diese Aussage macht sich Hoffmann zum Leitspruch. Seine Auftritte, der Gedanke an Helena und die Hoffnung, sie wieder zu sehen, halten Ernst trotz schwerer Krankheit und den vielen Gefahren und Grausamkeiten im Lager am Leben.

„Das Lachen und der Tod“ von Pieter Webeling ist, so könnte man meinen, eines von vielen Büchern über den Holocaust. Doch dieses ist anders, denn das grausame Stück deutscher Geschichte wird aus einem völlig neuen Blickwinkel, nämlich aus der Sicht des Komikers Ernst Hoffmann erzählt. Humor und Komik? Ist das im Zusammenhang mit dieser schrecklichen und menschenunwürdigen Thematik überhaupt möglich und angebracht? Dem Autor ist dies jedenfalls hervorragend gelungen ohne die Grausamkeit und das unvorstellbaren Leid der Menschen damals in Frage zu stellen. Webeling schreibt mit viel Ironie und bringt den Leser stellenweise tatsächlich zum Lachen, schafft es fasst im nächsten Satz, dass eben jenes dem Leser aufgrund schonungsloser und detaillierter Schilderungen des Grauens und der menschenunwürdigen Zustände, sofort im Halse stecken bleibt. 

„Das Leben und der Tod“ ist ein großartiges Buch über das dunkelste Kapitel deutscher Geschichte. Ein Buch voller Brutalität, Fassungslosigkeit und Leid, aber auch eines voller Hoffnung und Liebe das zeigt, dass Lachen Leben retten kann. Ein Buch das mal wieder deutlich macht, wie wichtig es ist, gegen Rassismus und Antisemitismus zu kämpfen, damit so etwas nie wieder, egal wo auf der Welt, passieren wird. Keine leichte Lektüre, aber eine Leseempfehlung von mir.


Das Buch ist hier bestellbar:
http://www.randomhouse.de/Presse/Taschenbuch/Das-Lachen-und-der-Tod-Roman/Pieter-Webeling/pr457076.rhd?pub=30000&men=792&mid=5
Verlag: Heyne (9. Februar 2015)
Taschenbuch, Broschur, 320 Seiten
ISBN: 978-3-453-41811-0

Montag, 13. Juli 2015

Die Falle von Melanie Raabe

Klappentext:
Die berühmte Bestsellerautorin Linda Conrads lebt sehr zurückgezogen. Seit elf Jahren hat sie ihr Haus nicht mehr verlassen. Als sie im Fernsehen den Mann zu erkennen glaubt, der vor Jahren ihre Schwester umgebracht hat, versucht sie, ihm eine Falle zu stellen – Köder ist sie selbst.
Dass sie darüber hinaus eine schreckliche Erinnerung aus der Vergangenheit quält, wissen nur wenige. Vor vielen Jahren hat Linda ihre jüngere Schwester Anna in einem Blutbad vorgefunden – und den Mörder flüchten sehen. Das Gesicht des Mörders verfolgt sie bis in ihre Träume. Deshalb ist es ein ungeheurer Schock für sie, als sie genau dieses Gesicht eines Tages über ihren Fernseher flimmern sieht. Grund genug für Linda, einen perfiden Plan zu schmieden - sie wird den vermeintlichen Mörder in eine Falle locken. Doch was ist damals in der Tatnacht tatsächlich passiert?

Zum Inhalt:
Linda Conrads ist 38 und erfolgreiche Bestsellerautorin. Vor 11 Jahren hat sie ihre Schwester Anna tot in deren Wohnung gefunden. Mit sieben Messerstichen niedergestochen von einem Unbekannten, dem Linda noch kurz ins Gesicht blicken konnte, ehe dieser die Flucht ergriff. Der Mord wurde nie aufgeklärt und Linda hat seither ihr Haus am Starnberger See nicht mehr verlassen. Die Schriftstellerin lebt völlig zurückgezogen nur mit ihrem Hund, den dramatischen Erinnerungen an jenen Abend vor elf Jahren und von Angstzuständen und Panikattacken geplagt. Doch dann blickt ihr eines Tages der Mörder ihrer Schwester über das Fernsehen direkt ins Gesicht und eine heiße Welle von Hass und Vergeltungsgefühlen spült über Linda hinweg. Sie beschließt, den mutmaßlichen Mörder und Journalisten Victor Lenzen in ihr Haus zu locken und ihm eine Falle zu stellen…

„Die Falle“ ist Melanie Raabes Debütroman der ihr meines Erachtens bestens gelungen ist! Der Einstieg ins Buch gelingt relativ schnell, was u.a. dem spannenden, wenn auch gewöhnungsbedürftigen Erzählstil geschuldet ist.. Das Buch ist in zwei Handlungsstränge gegliedert. Zum einen erfährt man mehr von der Hauptprotagonistin Linda und ihrer selbstauferlegten Isolation, von ihren Angstzuständen und wirren Gedanken. Man kann förmlich ihre Gefühle spüren. Als Leser ist man zudem ständig dem Zweifel ausgesetzt, wer nun wirklich der Täter und wer das Opfer ist. Die Charaktere sind der Autorin wirklich sehr gut gelungen. Auch der mutmaßliche Mörder Victor Lenzen wurde von ihr wunderbar dargestellt.

Der zweite Handlungsstrang erzählt von dem Buch das Linda schreibt und in dem es um den Mord an ihrer Schwester geht. Diese Idee der „Geschichte in der Geschichte“ hat mir gut gefallen, ebenso dass die Autorin nicht auf die Faktoren wie Brutalität und Gemetzel setzt sondern alleine durch gut gewählte Psychospielchen die Spannung bis ins Unermessliche treibt. Genial. Der Schluss ist dann relativ unerwartet aber wirklich gut gelungen.

„Die Falle“ hat zwar einen ganz eigenen Erzählstil, ist aber ein spannender, emotionaler und temporeicher Thriller für den ich eine absolute Leseempfehlung aussprechen kann. Ich bin gespannt auf weitere Werke der Autorin.


Das Buch kann hier bestellt werden:
 http://www.randomhouse.de/Buch/Die-Falle-Roman/Melanie-Raabe/e467802.rhd

Verlag: btb (9. März 2015)
Gebundenes Buch mit Schutzumschlag, 352 Seiten
ISBN: 978-3-442-75491-5

Dienstag, 7. Juli 2015

Des Nebels Kinder von Cheryl Kaye Tardif

Klappentext:
Sie haben 10 Sekunden, um eine Entscheidung zu treffen: Erlauben Sie einem Kidnapper, Ihnen Ihr Kind zu nehmen, oder sehen Sie zu, wie Ihr Sohn stirbt! Wählen Sie!
Sadie O’Connell ist Bestsellerautorin und eine stolze Mutter. Aber ihr Leben ist dabei, außer Kontrolle zu geraten. Nachdem ihr sechsjähriger Sohn Sam von einem Serientäter gekidnappt wurde, gerät sie an den Rand des Wahnsinns. Aber es sind nicht nur Angst und Trauer, die sie zu zerstören drohen. Es ist ihr Schuldgefühl. Denn Sadie ist die einzige Person, die weiß, wie der Entführer aussieht. Und sie kann es niemandem sagen. Denn sollte sie das tun, wird der Mann ihren Sohn in »blutigen kleinen Stücken« an sie zurückschicken.
Als Sadies treuloser Ehemann zufällig über eine Zeichnung des Kidnappers stolpert, setzt er eine Reihe entsetzlicher Ereignisse in Gang, die sie in den Abgrund stürzen. Sadies Rückfall in den Alkoholismus führt zu merkwürdigen Geistererscheinungen und zu einer Begegnung von Angesicht zu Angesicht mit dem Monster, das ihren Sohn entführt hat – ein Mann, der nur unter einem Namen bekannt ist ... Der Nebel.

Zum Inhalt:
Sadie O´Connell ist Krimiautorin und ihr Sohn Sam der Mittelpunkt ihres Lebens. Nachdem sie zwei Fehlgeburten erleiden musste, erscheint ihr Sam wie ein kleines Wunder, das sie wie ihren Augapfel hütet. Die beiden sind eine eingeschworene Gemeinschaft. Ihr Ehemann Philipp hingegen kann mit Frau und Kind wenig anfangen, er verbringt die meiste Zeit in seinem Büro oder mit seinen Seitensprüngen. Sadie und er führen eine unglückliche Ehe. Sadies Leben als liebevolle und stolze Mutter zerbricht, als ein Unbekannter in ihr Haus eindringt und ihren Sohn entführt. Der Mann wird von allen nur „Der Nebel“ genannt und niemand hat ihn bei seinen bisherigen Kindesentführungen je zu Gesicht bekommen. Sadie ist die Erste und der Mann droht Sam sofort zu töten, sollte Sadie auch nur eine Andeutung oder eine Beschreibung seiner Person bei der Polizei hinterlassen. Die verzweifelte Mutter muss ihr Kind aufgeben. Eine verzweifelte Suche beginnt und Sadie wird immer wieder vor die gleiche Frage gestellt: Ist ihr geliebter Sohn noch am Leben?

„Des Nebels Kinder“ von Cheryl Kyle Tardif hat mich von der ersten bis zur letzten Seite gefesselt. Zwar beginnt die Geschichte eher unspektakulär aber nicht uninteressant, man erfährt mehr übrf Sadie und ihre Beziehung zu Sam und über ihre traurige Ehe mit Philipp. Doch dann schubst Tardif den Leser hinein in die eigentliche Story, die man voller Spannung und Emotionen gebannt verfolgt. Sehr gut hat mir gefallen, dass das Buch in keine tendenzielle Schublade gepackt werden kann, denn es beinhaltet Thriller und Mystery , vermischt mit einem Hauch von Horror, der einem stellenweise die Gänsehaut über den Rücken jagt. Fantastisch! Die Autorin hat ihre Hauptprotagonistin Sadie sehr real und lebensecht gezeichnet. Der Leser begleitet sie bei der verzweifelten Suche nach ihrem Sohn, muss mit ansehen wie sie zurück in eine einstige Alkoholsucht abrutscht, teilt und spürt förmlich ihr Leid und ihre Verzweiflung. 

„Des Nebels Kinder“ ist ein hochspannender, emotionaler und leicht gruseliger Thriller mit einem angenehmen Schreibstil und einer tollen und mal etwas anderen Story, den man kaum aus der Hand legen muss und mich so um einige Stunden Schlaf gebracht hat. Es hat sich gelohnt! Leseempfehlung? Aber ja!


Verlag: AmazonCrossing (10. Juni 2014)
Taschenbuch 366 Seiten
ISBN-13: 978-1477823200

Sonntag, 5. Juli 2015

Die letzten Tage von Rabbit Hayes von Anna McPartlin

Klappentext:
Erst wenn das Schlimmste eintritt, weißt du, wer dich liebt. 
Stell dir vor, du hast nur noch neun Tage. Neun Tage, um über die Flüche deiner Mutter zu lachen. Um die Hand deines Vaters zu halten (wenn er dich lässt). Und deiner Schwester durch ihr Familienchaos zu helfen. Um deinem Bruder den Weg zurück in die Familie zu bahnen. Nur neun Tage, um Abschied zu nehmen von deiner Tochter, die noch nicht weiß, dass du nun gehen wirst ...
Die Geschichte von Rabbit Hayes: ungeheuer traurig. Ungeheuer tröstlich.

Zum Inhalt:
Mia Hayes, liebevoll von allen Rabbit genannt, hat Brustkrebs den sie, wie sie glaubt, erfolgreich besiegt hat. Doch dann kommt er zurück, schlimmer und unbarmherziger denn je. Verbreitet sich in der Leber, der Lunge und den Knochen und lässt Rabbit keine Chance. Rabbit kommt zum Sterben in ein Hospiz und ihre kleine Tochter, ihre Familie und Freunde haben nur noch neun Tage, um sich von ihrer geliebten Rabbit zu verabschieden. 

„Die letzten Tage von Rabbit Hayes“ von der Autorin Anna McPartlin ist unheimlich traurig, aber auch ein Buch voller Hoffnung und Liebe. Ich habe es angefangen und konnte es nicht mehr aus den Händen legen. Jeden einzelnen Protagonisten in diesem Buch habe ich geliebt, mit ihm gelitten, gelacht und geweint. Rabbits Mutter Molly, die ein ums andere Mal mit unbedachten Sprüchen ins Fettnäpfchen tritt und die wahre Kämpferin in der Familie ist. Ihr Mann Jack, Rabbits Dad, der seine Familie über alles liebt und von der Kämpfernatur seiner Frau zehrt. Rabbits Schwester Grace mit ihrer chaotischen Familie, ihr Bruder Davey, der in als Musiker lebt aber sich nirgends so wirklich zu Hause fühlt. Rabbits beste Freundin Marjorie, die ihrer Freundin Halt gibt und nicht zu vergessen Rabbit Hayes geliebte Tochter Juliet, die ihre Mutter pflegt und umsorgt und mit ihren 12 Jahren schon stärker sein muss als andere Menschen im Erwachsenenalter. Sie alle bilden einen engen Kreis um die schwerkranke Frau und begleiten sie liebevoll hinüber in eine hoffentlich schmerzfreie und bessere Welt. Ebenfalls sehr gut gefallen haben mir die Rückblicke in Rabbits Teenagerzeit und die viel von dem Menschen erzählt, den Rabbit über alle liebte, den Musiker Johnny, der viel zu früh an MS sterben musste, den Rabbit nie vergessen konnte und dem sie jetzt nachfolgt.

Ein rührend trauriges und erschütterndes Buch, durchzogen mit sehr viel Liebe, Wärme und Humor, das einmal mehr bewusst macht, wie wichtig Familie und Freunde im Leben sind. Ein wirklicher Lesegenuss den ich uneingeschränkt empfehlen kann! 


Das Buch kann hier bestellt werden:
http://www.rowohlt.de/buch/Anna_McPartlin_Die_letzten_Tage_von_Rabbit_Hayes.3135280.html

Verlag: rororo (20. März 2015)
Taschenbuch, 464 Seiten
ISBN 978-3-499-26922-6

Vergelte von Siegfried Langer

Klappentext:
Was tust du, wenn du die Wahrheit über entsetzliche Dinge weißt, die ungesühnt sind? Nimmst du das Recht selbst in die Hand?
Dominik Weiß ist auf grausame Art zu Tode gekommen. Wie es aussieht, ist der Mörder mehrfach zwischen dem Toten und der Wand hin- und hergelaufen, um seine Fingerspitzen in Blut zu tauchen. Dann hat er sie über die geweißte Strukturtapete geführt, um sich dort zu verewigen.
Zu Beginn der Ermittlungen ahnt Kriminalhauptkommissar Niklas Steg noch nicht, dass dieser Mord der Auftakt zu einer ganzen Serie ist. Beim Täter verschwimmen zunehmend die Grenzen zwischen »Recht« und »Rache«, seine Hemmschwelle wird immer geringer. Und die Zeit arbeitet gegen Steg ...
Zum Inhalt:
Dominik Weiß führt nach außen hin ein solides Leben. Verheiratet, guter Job. Doch es gibt auch eine Seite an Weiß, die dominant und brutal ist. Dann wird Dominik Weiß tot in seiner Wohnung aufgefunden, während seine Frau sich auf einem Wellnesswochenende befindet. Dort, wo seine sich seine Genitalien befanden, ist nur noch eine rote fleischige Masse übrig. An der Wand eine mit Blut geschriebene Nachricht. Bald taucht eine zweite Leiche auf und Kriminalhauptkommissar Niklas Steg hat schnell den Verdacht, dass er es hier wohl mit einem Serientäter zu tun hat. Doch welches Motiv treibt den Täter zu seinen Taten? Lediglich eine verschickte Postkarte mit gleichem Text stellt eine Verbindung zwischen den Opfern dar. Mit Unterstützung von Privatdetektivin Sabrina Lampe macht sich Steg zusammen mit seinem Team daran, diese Verbindung zu finden…

„Vergelte“ ist mein erstes Buch von Siegfried Langer und hat mich sofort in seinen Bann gezogen. Von der ersten Seite an war ich gefesselt und habe gebannt jeden Schritt des Täters wie auch des Ermittlerteams verfolgt. Langers Schreibstil ist flüssig und sehr gut zu lesen. Während dem Lesen kam ich nicht umhin, ein gewisses Grad an Verständnis und Mitleid für den Täter zu empfinden, überhaupt haben mir die Protagonisten gut gefallen. Auch die sich anbahnende Liebesgeschichte zwischen dem ermittelnden Kommissar und der Privatdetektivin habe ich wohlwollend verfolgt und bin gespannt, wie der Autor diese weiterführt. Dieser kleine Nebenschauplatz wirkte nämlich in keinster Weise störend. Mit „Vergelte“ ist Siegfried Langer ein hochspannender, perfider Thriller gelungen, von dem Leser mit schwachem Magen oder Nerven definitiv die Finger lassen sollten. Für mich genau das Richtige! „Vergelte!“ war sicherlich nicht mein letztes Buch des Autors! Von mir Daumen hoch!


Verlag: Amazon Publishing (10. März 2015)
Taschenbuch, 290 Seiten
ISBN-13: 978-1477830710

Mittwoch, 1. Juli 2015

Bald ruhest Du auch von Wiebke Lorenz

Klappentext:
Töte dich selbst – sonst stirbt deine Tochter

Nach dem Unfalltod ihres Mannes fühlt Lena sich wie in einem Albtraum. Aber sie weiß, dass sie leben muss – für ihr Kind, denn Lena ist im achten Monat schwanger. Dabei ahnt sie nicht, dass ihr der wahre Horror erst noch bevorsteht. Vier Wochen nach der Geburt ist die kleine Emma plötzlich spurlos verschwunden. Entführt aus ihrer Wiege. Schon bald wird Lena klar: Sie soll büßen. Doch wofür? Ein perfider und grausamer Wettlauf gegen die Zeit beginnt.

Zum Inhalt:
Lenas Mann Daniel stirbt bei einem Autounfall. Obwohl die hochschwangere Lena sich wie betäubt fühlt, muss sie für ihr ungeborenes Töchterchen Emma stark sein. Unterstützung erhält die werdende Mutter von ihrer Schwiegermutter Esther. Nach der Geburt des Babys fällt es Lena schwer, Gefühle für ihre Tochter zu entwickeln. Das Kind schreit fast pausenlos und raubt Emma die wenige Kraft, die sie noch hat. Einmal mehr ist sie dankbar für Esthers Unterstützung. Als diese dann – zusammen mit Familienhund Guinness – für zwei Wochen verreist, passiert das Unfassbare. Die kleine Emma ist verschwunden, entführt aus ihrem Stubenwagen. Lena ist auf einen Schlag mitten drin in ihrem größten Albtraum. Nur, wer hasst Lena so sehr, um ihr so etwas Schreckliches anzutun?

Wow! Was für ein Thriller! Wiebke Lorenz hat es mit „Bald ruhest Du auch“ geschafft, dass ich das Buch so gut wie nicht aus den Händen legen konnte und somit innerhalb von zwei Abenden damit durch war. Von Anfang an hat mich die Autorin mitgenommen. Nach einer dahinplätschernden, aber keinesfalls langweiligen Einleitung die beschreibt, wie sich Lena und Daniel kennenlernten und welche Hürden die beiden gehen mussten, um glücklich zu werden, präsentiert Lorenz fast im Seitentakt neue Verdächtige, die für die Entführung der kleinen Emma verantwortlich sein könnten. Wenn man glaubt, den Täter enttarnt zu haben taucht schon wieder ein mutmaßlich Neuer auf. Der Thriller kommt fast ausschließlich ohne blutige Szenen aus, hier reicht eigentlich die psychische Komponente vollkommen aus, um dem Leser ein ums andere Mal eine Gänsehaut über den Rücken zu jagen. Die Charaktere gefallen mir sehr gut, sind sie doch lebensnah und realistisch herausgearbeitet. Auch wenn ich relativ früh zu wissen glaubte, wer für die Tat verantwortlich ist, konnte ich es dann doch nicht fassen, dass sich meine Vermutung bestätigt hat. Der Epilog hat mich dann vollends umgehauen. Ein Wahnsinnsschluss! Klasse! 

„Bald ruhest Du auch“ von Wiebke Lorenz war ein höchst spannender und facettenreicher Thriller, der, auch wenn manche Szenarien vielleicht etwas übertrieben dargestellt sind, für mich ein Lesehighlight 2015. Ich kann jedem Thriller-Fan dieses Buch nur ans Herz legen.


Das Buch kann hier bestellt werden: 
http://www.randomhouse.de/Presse/Paperback/Bald-ruhest-du-auch-Thriller/Wiebke-Lorenz/pr464939.rhd?pub=31000&men=775&mid=5

Verlag: Diana Verlag (16. März 2015)
Paperback, Klappenbroschur, 448 Seiten
ISBN: 978-3-453-29171-3