Sonntag, 28. Juni 2015

Herbstblond von Thomas Gottschalk

Klappentext:
Vom Wettsofa auf Ihre Couch!
»Wollen Sie mir unter die Schminke schauen? Wollen Sie wissen, was ich von Geld, Glamour, Gott und Gottschalk halte? Dann folgen Sie mir hinter die Kulissen meines Lebens. Dieses Buch ist mein Dank dafür, dass Sie mich fast vierzig Jahre in Ihr Wohnzimmer gelassen haben.« Thomas Gottschalk

Thomas Gottschalk brachte frischen Wind ins Radio und prägte einen neuen Stil der Fernsehunterhaltung. Als Kinostar und Werbefigur wurde er Kult, als Showmaster ist er Legende – zwei ganze Generationen sind mit ihm aufgewachsen. Aber auch wenn 98 Prozent der Deutschen sagen, dass sie Thomas Gottschalk kennen, hat sich doch nur ein winziger Teil seines Lebens im Licht der Scheinwerfer abgespielt, und vieles, was backstage abgelaufen ist, war spannender, lustiger und ehrlicher als das, was die Kameras eingefangen haben.
Zum ersten Mal erzählt Thomas Gottschalk jetzt aus seinem Leben: von der Kindheit und Jugend im fränkischen Kulmbach, von seinem Aufstieg zum Medienstar und seinen Begegnungen mit den Großen dieser Welt, von Rückzugsorten und Glücksvorstellungen, von Familie und Freunden, tragischen und glanzvollen Momenten.

So nah wie in diesem Buch ist Thomas Gottschalk uns noch nie gekommen: nachdenklich, selbstironisch, lebensklug und ehrlich.

Geboren im Jahr 1977 bin ich sozusagen mit Thomas Gottschalk aufgewachsen. Wer kennt sie nicht auch, die typischen Samstag-Abende, an denen die ganze Familie frisch gebadet und mit Knabberzeug auf dem Tisch, voll freudiger Erwartung auf DIE Unterhaltungshow im ZDF „Wetten dass..?“ und den Liebling der Nation gewartet hat. Ich kann mich noch sehr gut daran erinnern und ebendiese Erinnerungen an diesen launigen Entertainer haben mich dazu bewogen, dieses Buch zu lesen. Im Grunde wurde ich nicht enttäuscht, ich hatte aber auch keine tiefgründigen Erwartungen.  Der Leser erfährt von seine Kindheit im fränkischen Kulmbach, von seinen Anfängen beim Radio und schließlich der Aufstieg in die Fernseh- und Unterhaltungsbranche. Er erzählt von seinen Ausritten auf die Kinoleinwand, mit denen er das Publikum mit Filmen wie „Die Supernasen“ oder „Zärtliche Chaoten“ mal mehr mal weniger begeisterte. Der Leser erfährt mehr über seine beiden großen Werbeverträge mit McDonalds und HARIBO und bekommt Einblick hinter die Kulissen des Showgeschäfts, bei dem nicht immer nur die Quote zählt. Gottschalk erzählt ohne Allüren oder Selbstüberschätzung von seinen Eitelkeiten, von tragischen und magischen Momenten in seinem Leben und auch ein kleines bisschen über sein Privatleben. Das alles hat er gekonnt verpackt in einen lockeren und flüssig zu lesenden Schreibstil, der absolut zu Thomas Gottschalk passt. Zwischendurch verirrt er sich durchaus in eine gewisse Langatmigkeit und von wahrem Tiefgang kann in dieser Autobiografie auch nicht die Rede sein. Wer diesen in diesem Buch aber sucht, hat sich dann wohl auch in der Lektüre vergriffen. Ich habe mich mit „Herbstblond“ unterhalten gefühlt und kann dieses Buch allen Gottschalk-Fans absolut empfehlen.


Das Buch ist hier bestellbar:
http://www.randomhouse.de/Buch/Herbstblond-Die-Autobiographie/Thomas-Gottschalk/e475394.rhd

Verlag: Heyne (27. April 2015)
Gebundenes Buch, 368 Seiten
ISBN: 978-3-453-20084-5

Samstag, 27. Juni 2015

Der fünfte Tag von Jake Woodhouse

Klappentext:
Amsterdam am Morgen des 2. Januar: Inspector Jaap Rykel wird zu einem morbiden Schauplatz gerufen: Aus dem Fenster eines Hauses in der Altstadt ragt die Leiche eines Mannes und baumelt über der Gracht. Schon bald ergibt sich eine Verbindung zu einem anderen Verbrechen: In Friesland wurde ein Haus abgefackelt, die Bewohner, ein altes Ehepaar, kamen ums Leben. Seltsam nur, dass in den verbrannten Ruinen des Hauses eine Puppe gefunden wurde, das Ehepaar aber keine Kinder hatte. Zeugenaussagen lassen darauf schließen, dass ein kleines Mädchen dem Feuer entkommen konnte. 

Inspector Rykel muss nicht nur einen Mörder suchen, sondern auch das Mädchen finden, das in größter Gefahr ist. Aber auch in den eigenen Reihen hat er mit Problemen zu kämpfen. Der junge Inspector Kees Terpstra hat ein Kokain-Problem. Seine Kollegin Sergeant Tanya van der Mark nimmt den Fall zu persönlich. Doch die drei Polizisten müssen sich konzentrieren, denn sie haben in ein Wespennest gestochen, und ihre Gegner sind clever, gut organisiert – und völlig skrupellos …

Da der Klappentext eigentlich schon alles Wissenswerte zusammenfasst, spare ich mir heute mal wieder meine eigene Zusammenfassung.

„Der fünfte Tag“ von Jake Woodhouse ist der erste Band einer Reihe rund um Inspektor Jaap Rykel und sein Debütroman. Schauplatz der Ermittlungen: Amsterdam. 
Woodhouse hat einen angenehmen und flüssig zu lesenden Schreibstil, was mir gut gefallen hat. Das war es dann aber auch schon. Es fehlte mir von Anfang an die Spannung, was sich leider wie ein roter Faden bis zum Schluss durchzog. Fundierte Thrillerleser können relativ schnell eins und eins zusammenzählen. Trotz dass der Autor versucht, mit kurzgehaltenen knappen Kapiteln das Ende noch heraus zu zögern, ist der Leser nach der „hochspannenden“ Auflösung des Falls nicht wirklich überrascht. Der Thriller ist überladen mit Klischees. Da haben wir z.B. den allseits bekannten kokainsüchtigen Kommissar, der sein Leben nicht in den Griff bekommt und zur Korruption neigt, oder, auch gerne genommen, die junge und hübsche Polizistin, die aufgrund einer schrecklichen Vergangenheit beziehungsunfähig scheint, aber trotz allem versucht, das Beste aus ihrem Leben zu machen. Das alles ist einfach nichts Neues mehr. Außerdem konnte ich für keinen der Protagonisten so wirklich Sympathie aufbauen, keine ihrer Handlungen hat mich berührt oder verärgert, eher ließ ich ihr teils stümperhaftes und unrealistisches Handeln emotionslos über mich ergehen. Was mich auch gestört hat war, dass es zwar viele Leichen und auch eine Entführung gab, das Warum oder ein Hintergrund dazu wurde so wirklich nicht aufgeführt oder aufgelöst. Wirklich sehr schade! Als positiv anzumerken habe ich noch, dass sich der Leser, mit viel Fantasie, mit all den Grachten und kleinen Gassen ein ganz angenehmes Bild von Amsterdam machen kann. Nun ja…
Auch wenn der Verlag so heißt, ein Page-Turner war dieser Thriller leider nicht.  


Der Thriller kann hier bestellt werden:
http://www.randomhouse.de/Paperback/Der-fuenfte-Tag-Thriller/Jake-Woodhouse/e445600.rhd

Verlag: Page & Turner (20. April 2015)
Paperback, Klappenbroschur, 448 Seiten
ISBN: 978-3-442-20437-3

Montag, 22. Juni 2015

Mordsommer von Rudi Jagusch

Klappentext:
Ein anonymer Brief erreicht die angehende Oberstaatsanwältin Nina Lehmann. Die Enthüllung eines streng gehüteten Geheimnisses würde ihre Karriere ruinieren. Doch sie will sich nicht einschüchtern lassen und fährt zu dem im Brief genannten abgelegenen Ort in der Eifel. Zu ihrer Überraschung ist sie nicht allein einbestellt worden. Nach und nach treffen weitere fünf Mitglieder ihrer alten Schulclique ein, die ebenfalls etwas zu verbergen haben. Ein grauenhaftes Psychospiel beginnt.

Staatsanwältin Nina Lehmann steht auf der Sonnenseite ihrer beruflichen Karriere. Gerade hat sie einen brisanten Fall erfolgreich abgeschlossen und ihr Chef bietet ihr die Stelle als leitende Oberstaatsanwältin an. Doch dann katapultiert ein anonymer Brief die junge Frau zurück in ihre unrühmliche Vergangenheit und droht darin ein Geheimnis Preis zu geben, welches ihre erst am Anfang stehende Karriere mit einem Schlag ruinieren könnte. Nina fährt also, wie in dem anonymen Schreiben verlangt, zu einem abgelegenen Ort in der Eifel. Dort trifft sie auf fünf ehemalige Freunde, die ebenfalls durch einen geheimen Brief dorthin bestellt wurden. Zusammen mit Nina bildeten sie damals eine Clique die von „Spielen“ der ganz besonderen Art nicht genug bekommen konnte. Doch nun haben diese Menschen nur ein gemeinsames Interesse, nämlich dass dieses Geheimnis für immer gehütet wird. Der anonyme Briefeschreiber lenkt die ehemalige Clique, ausgerüstet mit Rucksäcken und Verpflegung, in ein verlassenes, weit abgelegenes Dorf, genannt Staudenhof. Dort beginnt ein wahrhaftiges Psychospiel, auf das bald eine Leiche folgt. Nina Lehmann will nur noch eines…Überleben!

„Mordsommer“ ist mein erstes Buch von Rudi Jagusch und wird wohl auch nicht das Letzte bleiben. Schon gleich nach den ersten Seiten wird man gepackt und ist gleich gefesselt von der Geschichte. Jetzt schon fragt man sich, wer wohl der anonyme Briefeschreiber ist. Vielleicht der, der immer mal wieder zwischen den einzelnen, sehr kurz gehaltenen Kapiteln zu Wort kommt? Man sehnt sich das aufklärende Ende herbei und wünscht sich doch, dass nicht gleich schon alles vorbei ist. Brutal und detailliert schonungslos werden einzelne Szenen beschrieben, ganz klar nichts für schwache Nerven. Zu den Protagonisten kann ich nur sagen, dass ich eigentlich für keinen Einzigen wirklich Sympathie aufbauen konnte, was vom Autor möglicherweise so gewollt war. Seltsamerweise hat mich das in Rudi Jaguschs Thriller nicht gestört, fast schon war ich dankbar für die „Abreibung“ die die 7 Mitglieder der Clique durchaus verdient haben. 

Mit „Mordsommer“ ist Rudi Jagusch ein spannender, brutaler und schnörkelloser Thriller mit einem flüssigen Schreibstil gelungen, den man kaum aus der Hand legen kann. Auch wenn man die Empfindung hat, man will nicht mehr weiterlesen um der Grausamkeit einzelner Szenen zu entkommen, so will man aber doch wissen, ob es wirklich noch schlimmer kommen kann. Klasse! Mal wieder ein wirklich guter deutscher Thriller von dem zart Besaitete besser die Finger lassen, für alle anderen gilt eine absolute Leseempfehlung!


Das Buch kann hier bestellt werden:
http://www.randomhouse.de/Taschenbuch/Mordsommer-Thriller/Rudi-Jagusch/e452669.rhd

Verlag: Heyne (9. März 2015)
Taschenbuch, Broschur, 464 Seiten
ISBN: 978-3-453-43785-2

Sonntag, 14. Juni 2015

Golanhöhen von Marc-Oliver Bischoff

Klappentext:
Frankfurt, Golanhöhen: Hier im sozialen Brennpunkt stehen Selbstmorde auf der Tagesordnung. Doch als Gideon Richters Kripoteam zu einem Todesfall gerufen wird, spricht vieles gegen einen Suizid. Jennifer Baur hatte gerade zehn Jahre wegen Kindstötung abgesessen. Wieso sollte sie sich ausgerechnet jetzt, wieder in Freiheit, das Leben nehmen? Gideon hat allerdings Mühe, sich auf die Ermittlungen zu konzentrieren: Vor Kurzem Vater geworden, steht er dank durchwachter Nächte ziemlich neben sich. Aber der Schlafmangel erklärt nicht seine immer öfter vorkommenden Blackouts. Zusätzlich geht ihm der Fund einer im Müll entsorgten Babyleiche mehr an die Substanz, als er zugeben will. Er verliert seine Objektivität und trifft eine falsche Entscheidung zu viel ...

In einer Müllsortieranlage in Frankfurt am Main findet eine Mitarbeiterin eine Babyleiche inmitten von Müll auf einem der Förderbänder. Der Fund ruft Gideon Richter und sein Team auf den Plan. Kurze Zeit später wird im Frankfurter Brennpunktviertel „Golanhöhen“ eine Frauenleiche gefunden. Was zuerst als Suizid aussieht, entpuppt sich schnell als Mord. Die Babyleiche und der Schlafmangel – Gideon Richter ist erst vor einiger Zeit selbst Vater geworden – bringen den Kommissar an seine Grenzen. Dies alles löst bei Richter Blackouts aus, die ihm Angst machen und die er sich nicht erklären kann. Bald schon ist klar, dass der Mord an dem Baby und die gefundene Frauenleiche in Zusammenhang stehen. Gideon steht unter enormen Druck, trifft falsche Entscheidungen, verliert an Kompetenz und Objektivität was schließlich dazu führt, dass ihm die Leitung an der Aufklärung des Babymordes entzogen wird. Letztlich taucht auch noch eine Frau aus Richters Vergangenheit auf und der Kommissar begibt sich sowohl bei den Ermittlungen als auch in seinem Privatleben auf dünnes Eis….
Mit „Golanhöhen“ hat Marc-Oliver Bischoff wieder einen absoluten Treffer gelandet. Dieses Mal lernt der Leser einen Stadtteil und sozialen Brennpunkt Frankfurts kennen. Lebensnah und erschreckend realistisch beschreibt der Autor die Mut- und Hilflosigkeit, Gewalt und Resignation der Menschen die in den Golanhöhen leben. Bischoff erzählt voller komplexer Spannung, legt viele verschiedene Spuren und man ist von Anfang an gefesselt und verfolgt gespannt die Bemühungen der Ermittler. Am Ende dann die Aufklärung und eine Überraschung. Klasse!
Wie schon in „Die Voliere“ greift Bischoff mit „Golanhöhen“ ein Thema auf, welches in jeder größeren Stadt Deutschlands so passieren könnte. Sozialkritisch, erschreckend, aber leider auch bittere Realität! Ein gut recherchierter, spannender und nachdenklich stimmender Kriminalroman! Von mir fünf Sterne und eine absolute Leseempfehlung, auch wenn mir „Die Voliere“ noch ein klitzekleines bisschen besser gefallen hat!


Das Buch kann hier bestellt werden:
http://www.grafit.de/service/programm/buchdetails/titel/golanhoehen/

Verlag: Grafit Verlag (März 2015)
Taschenbuch, 412 Seiten
ISBN 978-3-89425-450-6

Montag, 8. Juni 2015

Der Zug der Waisen von Christina Baker Kline


Klappentext:
New York, 1929: Mit neun Jahren verliert Vivian Daly, Tochter irischer Einwanderer, bei einem Wohnungsbrand ihre gesamte Familie. Gemeinsam mit anderen Waisen wird sie kurzerhand in einen Zug verfrachtet und in den Mittleren Westen geschickt, wo die Kinder auf dem Land ein neues Zuhause finden sollen. Doch es ist eine Reise ins Ungewisse, denn nur die wenigsten von ihnen erwartet ein liebevolles Heim. Und auch Vivian stehen schwere Bewährungsproben bevor ... Erst viele Jahrzehnte später eröffnet sich für die inzwischen Einundneunzigjährige in der Begegnung mit der rebellischen Molly die Möglichkeit, das Schweigen über ihr Schicksal zu brechen.

Molly ist Halbwaise und hat einen Teil ihres Lebens bereits bei einigen Pflegefamilien verbracht. Zu ihrer drogensüchtigen Mutter hat die Siebzehnjährige keinen Kontakt. Als Molly in einer Bücherei ihr Lieblingsbuch stiehlt muss sich das Mädchen zwischen dem Jugendgefängnis oder dem Ableisten von Sozialstunden entscheiden. Molly entscheidet sich wiederwillig für die 50 Sozialstunden. Sie wird mit dem Entrümpeln eines Dachbodens betraut, der mit den Erinnerungen und Andenken - verpackt in vielen Dutzend Kisten - der über 90-jährigen Vivian vollgestopft ist. Bei der Durchsicht der alten Erinnerungsstücke kommen sich Vivian und Molly näher. Die alte Frau erzählt dem Mädchen die Geschichte ihres Lebens und die beiden Frauen stellen fest, dass sie ein ähnliches Schicksal teilen.
Der Roman „Der Zug der Waisen“ von Christina Baker Kline erzählt eine wahre Begebenheit - ein Stück traurige und tragische amerikanische Geschichte. Es geht um die sogenannten Waisenzüge, in denen mehr als 250.000 eltern- oder heimatlose Kinder zwischen 1854 und 1929 per Eisenbahn aus den Slums von New York in den Mittleren Westen gebracht wurden um dort eine neue Familie zu finden. Aber statt auf Liebe und Zuwendung trafen viele Kinder nur auf kühle Berechnung und Eigennutz. Viele wurden als billige Arbeitskräfte ausgebeutet, misshandelt, vernachlässigt.

Im Mittelpunkt stehen die Geschichten zweier Mädchen: zum einen das Leben des aus Irland stammenden Mädchens Niamh, welches 1929 bei einem Brand ihre Familie verliert und als Waise von Pflegefamilie zu Pflegefamilie herumgereicht wird, wo sie letztlich nicht mal mehr ihren Namen behalten darf. Zum anderen das Schicksal von Molly, eine Siebzehnjährige im Jahr 2011, die ebenfalls bei diversen Pflegefamilien Station gemacht hat und die ihre Frustration und Traurigkeit durch ihre Andersartigkeit zum Ausdruck bringt. Das ähnliche Schicksal dieser beiden Mädchen hat mich berührt und tief bewegt. Der Autorin gelingt es wunderbar die Geschehnisse von damals authentisch und einfühlsam zu beschreiben und trotz all der traurigen und dramatischen Bilder, die das Thema zwangsläufig beim Leser heraufbeschwört, verbreitet es doch auch die Hoffnung, dass auch nach einer schweren Kindheit ein schöner Lebensabend folgen kann.

Ein wunderbares gut recherchiertes Buch, mit schön gezeichneten Charakteren und tollem Schreibstil, flüssig und gut zu lesen. Für mich bereits ein Lesehighlight 2015. Leseempfehlung? Auf jeden Fall!


Das Buch ist hier bestellbar:
http://www.randomhouse.de/Presse/Buch/Der-Zug-der-Waisen-Roman/Christina-Baker-Kline/pr467453.rhd?pub=4000&men=783&mid=5

Verlag: Goldmann (November 2014)
gebundene Ausgabe, 352 Seiten
ISBN: 978-3-442-31383-9

Mittwoch, 3. Juni 2015

Wer ruhig schlafen kann von Mechthild Lanfermann



Klappentext:

Berlin im Hochsommer: Radioreporterin Emma Vonderwehr springt als Gerichtsreporterin ein und wieder meldet sich ihr kriminalistischer Instinkt. Auf dem Alexanderplatz ist das Straßenmädchen Hilke tot aufgefunden worden. War es wirklich der alte Paule, der zwar notorisch zu viel trinkt, aber eigentlich ganz friedlich scheint? Als Emma nach der Verhandlung mit der Freundin der Toten spricht, bemerkt sie, dass diese vor etwas Angst hat. Emma beginnt in der Berliner Straßenszene zu recherchieren und wird mit Gewalt und Drogen konfrontiert. Hilke soll sich prostituiert haben, doch Emma zweifelt an der Geschichte. Sie hat einen schrecklichen Verdacht …


Sommer in Berlin und die Journalistin Emma Vonderwehr muss als Gerichtsreporterin einspringen. Eigentlich ist von dem Prozess, von welchem Emma berichten soll nichts Spektakuläres zu erwarten, denn der Angeklagte, der alkoholkranke Obdachlose Paul Koslowski, hat den Mord an dem Straßenmädchen Hilke Elmer, bereits gestanden.  Doch dann stört ein junges Mädchen die Verhandlung und behauptet, dass der Paule die Hilke niemals umgebracht hat.  Emma folgt dem Mädchen und das, was Maren ihr erzählt, lässt die junge Reporterin tatsächlich an der Schuld des Obdachlosen zweifeln. Emma beginnt auf eigene Faust zu recherchieren und begibt sich in das Milieu von Drogensüchtigen, und Obdachlosen und gerät auf eine heiße Spur, die je heißer und klarer sie wird, auch umso gefährlicher für Emma wird…


„Wer ruhig schlafen kann“ ist mein erstes Buch von Mechthild Lanfermann , so dass ich die Hintergründe und den einzelnen Charakteren und Protagonisten nicht kenne. Dies hat mich aber beim Lesen nicht beeinträchtigt, da die Autorin die privaten Abschnitte der Hauptprotagonisten eher kurz gehalten hat. Lanfermann erzählt ohne zu werten oder zu urteilen über das Leben auf der Straße und über die Menschen die sich freiwillig für dieses Leben entschieden haben, oder aber über die Obdachlosen, die durch einen Schicksalsschlag dieses Leben meistern müssen. 


Der Leser begleitet die Reporterin Emma Vonderwehr bei ihren Ermittlungen und bei ihrer Arbeit als Reporterin. Außerdem bekommt man  Einblick in die Welt eines Topmanagers und man fragt sich, wie dieser Teil der Handlung zu der Ermordung des jungen Straßenmädchens passt. Am Schluss führen aber alle Handlungsstränge zusammen und man bekommt ein alles erklärendes  Ende präsentiert.

„Wer ruhig schlafen kann“ ist ein gut und flüssig geschriebener und leicht zu lesender deutscher Krimi, mal mehr mal weniger spannend aber leider ohne wirkliche Überraschungen.  Von mir gibt’s 4 Sterne und eine Leseempfehlung.

Das Buch kann hier bestellt werden:

Verlag: btb (9. Juni 2014)
Taschenbuch, Broschur, 384 Seiten
ISBN: 978-3-442-74724-5