Montag, 28. März 2016

Und am Morgen waren sie tot von Linus Geschke


Klappentext:
Oktober 1997: Zwei junge Pärchen zelten im deutsch-belgischen Grenzgebiet. Zwei Tage später wird eines der Paare tot im Wald gefunden, das andere bleibt verschwunden. Gegenwart: Der Kölner Reporter Jan Römer berichtet in der Rubrik »Ungelöste Kriminalfälle« über die Morde. Was geschah in jener Nacht in den Ardennen? Fiel das zweite Paar demselben Täter zum Opfer, oder brachten sie selbst ihre Freunde um und tauchten nach der Tat unter? Gemeinsam mit seiner besten Freundin Mütze beginnt Jan Römer zu ermitteln ― und sticht in ein Wespennest ...

Zum Inhalt:
Der Kölner Journalist Jan Römer und berichtet über einen neuen Fall in seiner Rubrik „Ungelöste Kriminalfälle“. 1997 machten sich zwei verliebte Pärchen mit ihren Motorrädern auf den Weg in die Eifel, um dort auf einer Waldlichtung zu zelten. Zwei Tage später ist eines der Paare tot, grausam ermordet, das Mädchen brutal vergewaltigt. Von den beiden anderen fehlt jede Spur. Wurden die beiden Zeugen des grausamen Mordes und mussten auch sterben? Der Fall wurde nie aufgeklärt. Nach Erscheinen des Artikels meldet sich ein Mann bei Römer der vorgibt, Informationen über die Tat von 1997 zu haben. Als Jan sich mit ihm trifft, wird der Mann von einem unbekannten Täter ermordet. Zusammen mit seiner besten Freundin Stefanie Schneider „Mütze“ beginnt Römer nachzuforschen und beide tauchen währenddessen immer tiefer hinein in die Abgründe dunkler Machenschaften und in ein Stück deutscher Geschichte und ahnen dabei erst langsam, in welche Gefahr sie sich begeben, denn das Böse ist so nah…

Nach dem Debütkrimi „Die Lichtung“ ist „Und am Morgen waren sie tot“ der zweite Fall für Jan Römer aus der Feder von Linus Geschke. Ich habe mich unheimlich auf diesen zweiten Teil gefreut, hat mich seinerzeit „Die Lichtung“ schon voll und ganz in ihren Bann gezogen. Der Autor hat mich nicht enttäuscht! Gleich zu Anfang taucht man tief ein in einen Krimi, der sich nach und nach zu einem atmosphärischen und hochspannenden Pageturner entwickelt, der den Leser dann mit einem gelungenen, schlüssigen aber vor allem verblüffenden Ende überrascht. Mit zahlreichen Wendungen und falsch gelegten Spuren verwirrt der Autor seine Leser auf der Suche nach dem Mörder. Die Schauplätze in der Eifel sind gut gewählt und vor allem sehr gut recherchiert. Die Atmosphäre ist bildhaft dargestellt, ein ums andere Mal war ich mit den Protagonisten vor Ort, habe den Waldboden unter meinen Füßen gespürt, die Geräusche gehört und die bedrückende Stimmung am Tatort gefühlt. Ganz großes Kino! Vor allem die Hintergrundinformationen zu einem Stück deutscher Geschichte haben mir gut gefallen. Doch hierzu möchte ich nicht zu viel verraten. Das „Wiedersehen“ mit den Protagonisten Jan Römer, „Mütze“ und Arslan war wie die Begegnung mit alten Bekannten. Linus Geschke hat seinen Lesern die Personen nochmals ein Stückchen näher gebracht und ihm ist der Spagat zwischen dem Kriminalfall und dem persönlichen Teil der Charaktere bestens gelungen. Theoretisch kann man „Und am Morgen sind sie tot“ auch lesen, ohne den Vorgängerteil „Die Lichtung“ gelesen zu haben. Ich kann aber jedem nur empfehlen, sich diesen Lesegenuss nicht entgehen zu lassen.

„Und am Morgen waren sie tot“ ist ein fesselnder, atmosphärisch dichter und absolut mitreißender deutscher Kriminalroman, der in einem flüssigen Schreibstil geschrieben ist. Die Story, die Schauplätze die Protagonisten alles ist stimmig und gut durchdacht. Ich kann hier nur eine unbedingte und uneingeschränkte Leseempfehlung aussprechen und freue mich schon auf einen neuen Fall mit Jan Römer und „Mütze“.

Das Buch kann hier bestellt werden:

http://www.ullsteinbuchverlage.de/nc/buch/details/und-am-morgen-waren-sie-tot-9783548287034.html

Verlag: Ullstein (14. März 2016)

Taschenbuch, Broschur, 400 Seiten
ISBN: 13 9783548287034


Donnerstag, 24. März 2016

Totgespielt von L.C. Frey

 
Klappentext:
"Lauf, soweit du kannst! Und dann frag dich, wem du noch vertrauen kannst!" 


Der erfolgreiche Thriller-Autor Andreas Herzog erwacht nach einem schweren Autounfall im Krankenhaus zu schrecklichen Neuigkeiten: Er soll seine Ex-Frau grausam verstümmelt und ermordet haben – vor den Augen ihres gemeinsamen Sohnes. Doch Herzog ist überzeugt von seiner Unschuld und stürzt sich in eine waghalsige Flucht mit der jungen Krankenschwester Lina. Während Herzog sich den Dämonen seiner Vergangenheit stellt, verschwimmen die Grenzen zwischen Realität und Fiktion: Weitere brutal zugerichtete Leichen tauchen auf – ermordet nach dem Muster in Herzogs letztem Thriller …

Zum Inhalt:
Andreas Herzog ist ein erfolgreicher Thriller-Autor. Zur Erscheinung seines neuesten Werkes „Totgespielt“ gibt Herzog am Heiligen Abend exklusiv eine Lesung. Danach macht er sich auf den Weg zu seiner Exfrau und seinem Sohn Tommy. 3 Tage später erwacht Herzog im Krankenhaus. Angeblich hatte er einen schweren Autounfall mit seinem Porsche. Doch Herzog hat keinerlei Erinnerungen an diese Zeit. Ihm wird vorgeworfen, seine Exfrau ermordet zu haben und das vor den Augen seines Sohnes. Einziger Hinweis, den Herzog an seine Unschuld glauben lässt ist ein Satz, der mit schwarzem Marker auf seinem Arm steht "Du warst es nicht"...Herzog ist überzeugt von seiner Unschuld und flieht mit Hilfe der jungen Krankenschwester Lina. Bald schon tauchen weitere Leichen auf, alle grausam ermordet, auf die gleiche Weise wie in Herzogs letztem Thriller. Ist der Autor wirklich unschuldig oder schlummert in ihm ein grausamer Mörder….?

„Totgespielt“ von L.C. Frey ist das erste Buch welches ich von dem Autor gelesen habe. Durch die Inhaltsangabe sowie durch die Leseprobe hatte ich hohe Erwartungen an diesen Thriller und ich wurde nicht enttäuscht. L.C. Frey „wirft“ sein Leser gleich zu Beginn in eine hochspannende und nervenaufreibende Buch-in-Buch-Story. Zusammen mit dem Thriller-Autor Herzog durchlebt man ein Wechselbad der Gefühle, man schwankt zwischen Realität und Fiktion und wenn man glaubt auf der richtigen Spur zu sein, stellt das nächste Kapitel wieder alles in Frage. Nicht nur der Hauptprotagonist Herzog, sondern auch der Leser zweifelt, ob Andreas Herzog nun für die grausamen Morde verantwortlich ist oder nicht. Man ist hin und her gerissen, mal voller Hoffnung dass er es nicht war, dann wieder von Zweifeln getrieben ob seiner Unschuld. Die Protagonisten waren gut herausgearbeitet und vor allem überschaubar. Zu Andreas Herzog fiel mir zunächst nur ein Wort ein „selbstverliebtes A…loch“! Im Laufe der Story musste ich meine Meinung jedoch revidieren, denn dieser arrogante und selbstgerechte Mann war auch liebender Vater und vor allem ein von den Schatten seiner Vergangenheit und von Selbstzweifeln gezeichneter Mensch. Hauptkommissar Walkowiak war mir von Anfang bis Ende einfach nur unsympathisch und unangenehm und in seinen Handlungen völlig unprofessionell. Die Enttarnung des Mörders schien mir dann völlig schlüssig, das Ende hat mich dann erstmal ein klitzekleines bisschen enttäuscht, doch dann kam die Überraschung, die hat mich mehr als verwirrt und ließ mich an allem zweifeln was ich gelesen und woran ich geglaubt habe! Boah meine Nerven Herr Frey! :-)

„Totgespielt“ von L.C. Frey ist ein packender und hochspannender Thriller, atmosphärisch und brutal und was das Beste ist, absolut verwirrend! Genial und absolut lesenswert! 


Das Buch kann als Taschenbuch oder Ebook hier bestellt werden:
http://www.amazon.de/Totgespielt-Thriller-L-C-Frey-ebook/dp/B01BJ7OSK0/ref=sr_1_1?s=books&ie=UTF8&qid=1458824541&sr=1-1&keywords=totgespielt

Montag, 14. März 2016

Farbenblind von Colby Marshall





Klappentext:
Dr. Jenna Rameys Gehirn besitzt eine seltene Eigenart in der Wahrnehmung, durch die ihre Eindrücke farblich aufblitzen: Rot kann Zorn bedeuten, Liebe oder Kraft. Doch Jenna ist imstande, diese plötzlichen Assoziationen zu nutzen, um aus Personen und Situationen zu lesen wie niemand sonst. Nun hat das FBI den Massenmörder Isaac Keaton festgenommen und die forensische Psychiaterin zu Hilfe gerufen. Im Verhör erfährt sie, dass er es – ob hinter Gittern oder nicht – in der Hand hat, noch mehr Unschuldigen Leid zuzufügen, und besessen davon ist, auch sie unter Kontrolle zu bringen. Jenna allein kann mit ihrem einzigartigen Feingespür verhindern, dass Keatons Drohungen Wirklichkeit werden ...

Zum Inhalt:
Dr. Jenna Ramey ist forensische Psychiaterin mit einer außergewöhnlichen Gabe.  Sie ist Synästhetikerin, d.h.  ihr Gehirn stellt bestimmte Wahrnehmungen und Eindrücke Jennas in Form einer bestimmten Farbe dar. Diese plötzlichen Assoziationen können für Jenna in ihrer Arbeit mit psychisch kranken Menschen durchaus hilfreich sein. Als Isaak Keaton bei einem Amoklauf in einem Freizeitpark 20 Menschen tötet lässt er sich vom FBI widerstandslos festnehmen. Bei seiner Vernehmung verlangt er sofort nach Dr. Jenna Ramey, obwohl diese nicht mehr aktiv als FBI-Profilerin tätig ist. Vieles im Gespräch mit Keaton deutet darauf hin, dass es sich um einen der sogenannten „Zwillingsmörder“ handelt. Die Frage ist, welche Gefahr stellt der sich noch auf freiem Fuß befindliche Partner Keatons dar?  In einem regelrechten Psychoduell  mit Isaak findet Jenna heraus, dass Keaton mehr über ihr  Privatleben weiß als ihr lieb ist, dass sie und ihre Familie in Gefahr sind und dass er noch mehr Unschuldigen  Leid zufügen wird, wenn Jenna nicht verhindern kann, dass Isaak Keatons Drohungen Wirklichkeiten werden…

Die Idee die hinter dem Thriller „Farbenblind“ von Colby Marshall steckt hat mich neugierig gemacht, mit dem Thema Synästhesie habe ich mich vorher noch nie wirklich beschäftigt, geschweige denn etwas davon gehört. Leider hat das Buch dann doch nicht gehalten, was ich mir versprochen hatte. Die Geschichte an sich fand ich eigentlich recht gut, ein Psychopath der sein perfides Spiel dadurch umsetzt, in dem er Dritte manipuliert um an sein Ziel zu kommen. Dennoch habe ich mich eher durch das Buch gequält und als Pageturner würde ich es keinesfalls bezeichnen. Die vielen Dialoge machen es meines Erachtens zu langatmig und nehmen so die Spannung aus der Story. Auch Jennas Gabe blieb mir zu undurchsichtig, zwar wurden immer mal wieder Farben und Wahrnehmungen in den Raum gestellt, die tieferen Erklärungen hierzu blieben aber leider aus. Die Charaktere haben mich auch nicht wirklich berührt, wirkten auf mich gefühls- und emotionslos ohne viel Tiefgang. Auch hier bleiben viele Fragen einfach offen. Der Schreibstil der Autorin war allerdings gut und flüssig zu lesen.
Alles in allem konnte mich „Farbenblind“ von Colby Marshall nicht überzeugen, zu wenig Spannung zu viele langatmige Passagen zu wenig Tiefgang. Leider enttäuschend. 

Das Buch kann hier bestellt werden:

Verlag: Heyne (9. November 2015)
Taschenbuch, 432 Seiten
ISBN: 978-3-453-41836-3


Montag, 7. März 2016

Eiskalte Verschwörung von Astrid Korten





Klappentext:
Berlin ist in Aufruhr. Als das Herz von Bardo Erbach, renommierter Kriminologe und Berater des Innenministeriums, aufhört zu schlagen, erschüttert gleichzeitig ein bestialischer Mord die Bundeshauptstadt. Seine Tochter Alexa, Leiterin der Forensischen Strafanstalt, stimmt nach seiner Beisetzung einer Studie des Innenministeriums zu. Parallel geraten Alexa, ihr siebenjähriger Sohn Josh und Tom, ihr Ehemann und Ermittler beim BKA, ins Visier des Softwareentwicklers und Psychopathen Janus. Gewalt und Tod bestimmen auf einmal Alexas Leben.

Zum Inhalt:
Alexa Erbach, ist Leiterin einer  Forensischen Strafanstalt und lebt zusammen mit ihrem Ehemann Tom, Ermittler beim BKA und ihrem Sohn Josh in Berlin. Als Alexas Vater Bardo Erbach plötzlich verstirbt, erfährt sie, dass Erbach nicht ihr leiblicher Vater war. Zurück bleiben viele offene Fragen und sein Erbe - millionenschwer. Wie kam Erbach, der renommierte Kriminologe des Innenministeriums, zu so viel Geld? Gleichzeitig wird Alexa die Leitung einer Studie an psychisch kranken Gewalttätern übertragen. Mit Hilfe einer neuen Software sollen Gewohnheiten und Verhaltensmuster von Kriminellen zukünftig vorhersehbarer analysiert werden. Doch mit Annahme der Studie gerät Alexas Leben zunehmend aus den Fugen. Grausame und bestialische Morde geschehen und auch ihr Ehemann Tom fängt an sich zu verändern. Er verliert sich im Alkohol, hat Träume und Visionen und kann diese bald nicht mehr von der Realität unterscheiden. Auch Sohn Josh leidet unter den Veränderungen. Noch wissen sie nicht, dass  Softwareentwickler und Psychopath Janus sein perfides Spiel mit ihnen spielt...

„Eiskalte Verschwörung“ ist mein erstes Buch der Autorin Astrid Korten. Das Thema, welches in dem Buch behandelt wird ist brisant und in der heutigen digitalisierten Welt durchaus vorstellbar, denn es geht um digitale Überwachung,  Gedankenmanipulation und vorhersehbare Polizeiarbeit mittels eines Software-Programmes. Die Autorin startet gleich rasant in die Geschichte, ihr Schreibstil ist klar und gut zu lesen. Die Anzahl der Protagonisten ist zwar überschaubar, das Thema aber jedoch so komplex, dass man wirklich aufmerksam lesen muss, um den Überblick zu behalten. Ich war zwischendurch immer wieder komplett verwirrt, beschreibt die Autorin gerade eine Fiktion ihres Protagonisten oder befindet er sich in Realität und ihm widerfährt das Erlebte tatsächlich? Der Thriller ist definitiv nichts für schwache Nerven, Astrid Korten beschreibt manche Szenen bildhaft grausam und blutig und man fragt sich, woher diese Frau solche Gedanken her hat. Selbst mir, als abgehärtete Thriller-Leserin ist es teilweise flau im Magen geworden. Die Charaktere sind interessant und lebensnah gezeichnet worden, mir fehlte allerdings etwas der Tiefgang, was damit zusammenhängen mag, dass die Autorin eine Fortsetzung plant und die Protagonisten sich dann weiterentwickeln. Das Ende ist überraschend und unvorhersehbar und lässt ebenfalls einige Fragen offen und gibt dem Leser die Gelegenheit, sich seine eigenen Gedanken zu machen. Das Nachwort stimmt dann mehr als nachdenklich und wirkt definitiv nach. Klasse! 

„Eiskalte Verschwörung“ ist ein erschreckend realistischer und  beklemmender Thriller mit viel Spannung und unvorhersehbaren Wendungen. Zartbesaitete sollten allerdings definitiv die Finger von diesem Thriller lassen. Von mir gibt’s eine absolute Leseempfehlung!

Das Buch kann hier bestellt werden:

Verlag: CW Niemeyer Buchverlage (21. Oktober 2015)
Paperback, 304 Seiten
ISBN 978-3-8271-9437-4

Dienstag, 1. März 2016

Heilbronn 37 Grad von Henrike Spohr


Klappentext:
Drückende Hitze liegt über Süddeutschland. Tamara arbeitet wie eine Besessene an den Bildern für ihre erste Ausstellung. Doch mit jedem Tag wird das Gefühl, beobachtet und verfolgt zu werden, stärker, denn in ihrer Vergangenheit lauert eine dunkle Bedrohung: 'Irgendwann, wenn du nicht daran denkst, werde ich zu dir kommen!' Doch dieses Mal will Tamara kein wehrloses Opfer sein.

Zum Inhalt:
Jahrhundertsommer in Heilbronn. Die Menschen stöhnen unter der Hitze und leiden unter den vielen Unwettern, die diese mit sich bringt. Tamara bekommt davon kaum etwas mit. Jeden Tag pendelt sie zwischen ihrer Wohnung und ihrem Atelier hin und her und arbeitet an der Fertigstellung ihrer Bilder. Denn Tamara hat es geschafft, schon bald findet ihre erste eigene Vernissage statt. Doch etwas trübt ihre Vorfreude und vor allem ihre Konzentration, denn Tamara hat mehr und mehr das Gefühl, beobachtet, ja sogar verfolgt zu werden. Ihre Unruhe und ihre Ängste übertragen sich auch auf ihre Ehe und sogar ihr Mann Paul hört Dinge in ihrer Wohnung die er sich nicht erklären kann. Auch er beginnt langsam verrückt zu werden. Sollen die beklemmenden und ängstlichen ja fast schon panikartigen Gefühle Tamaras wirklich Recht behalten und die Vergangenheit und die Gefahr, die von ihr ausgeht holen sie tatsächlich wieder ein?

„Heilbronn 37 Grad“ von Henrike Spohr ist der Debütroman der Autorin. Und dieser ist ihr wirklich gut gelungen, auch wenn für mich eher als Psychothriller daher kommt und nicht wie auf dem Cover betitelt als Kriminalroman. Mir kam das gerade recht und ich habe das Buch an zwei Abenden durchgelesen. Spohr ist es von Anfang an gelungen eine dichte und düstere Atmosphäre zu schaffen, der Leser spürt förmlich die flirrende und geladene Luft, die nicht nur durch das hochsommerliche Wetter entsteht. Die Autorin erzählt mit flüssigem und spannend zu lesenden Schreibstil eine von Anfang bis zum Ende gut durchdachte Geschichte, setzt gekonnt falsche Fährten und überrascht den Leser mit einem verblüffenden und unvorhersehbaren Ende. Hier hätte ich mir aber dann doch ein bisschen mehr Aufklärung über das „Warum“ gewünscht, andererseits bleibt so natürlich auch genug Raum für eigene Interpretationen. Die Protagonisten, die recht überschaubar sind, was mir besonders gut gefallen hat, sind glaubhafte und individuelle Charaktere, die sich im Laufe des Buches auch weiterentwickeln und der Leser Stück für Stück ihrer jeweiligen Persönlichkeiten kennenlernen darf. 

„Heilbronn 37 Grad“ ist ein atmosphärisch dichter, abwechslungsreicher und gut gelungener Thriller, der auch ohne Blutvergießen und Massenmorde eine spannende und bedrückende Stimmung vermittelt. Ich bin gespannt auf weitere Werke der Autorin und gebe hier gerne eine Leseempfehlung. 

Das Buch kann hier bestellt werden:
http://www.emons-verlag.de/programm/heilbronn-37

Verlag: Emons (23. Juli 2014)
Taschenbuch, 256 Seiten
ISBN: 978-3-95451-365-9