Sonntag, 27. November 2016

Die Frau des Zoodirektors von Diane Ackerman

Zum Inhalt:
Das Ehepaar Jan und Antonia Zabinski leiten den Warschauer Zoo und kümmern sich liebevoll um ihre Tiere. Nicht selten werden Tierwaisenkinder in der Zabinskischen Villa aufgezogen und Rys, der Sohn der Zabinskis wächst wie selbstverständlich mit ihnen auf. Dann bricht der zweite Weltkrieg aus und Antonia und Jan müssen mit ansehen, wie die Nazis in Polen einmaschieren und beginnen, den Zoo für ihre Zwecke zu nutzen, viele Tiere werden getötet, andere werden in deutsche Zoos abtransportiert. Die jüdische Bevölkerung Warschaus, unter der die Zabinskis auch viele Freunde haben, wird in ein Ghetto gesperrt. Als die Nazis sich schließlich aus dem Zoo zurückziehen, nutzen der Zoodirektor und seine Frau die leeren Tierkäfige um Juden, die aus dem Warschauer Ghetto geflüchtet sind, darin zu verstecken. Diese für alle Beteiligten lebensgefährlichen Rettungsaktionen retten 300 todgeweihten Juden das Leben…

Auf das Buch „Die Frau des Zoodirektors“ von Diane Ackerman bin ich erst einmal aufgrund seines für mich wirklich gelungenen Covers aufmerksam geworden und dann wegen der Geschichte, die dahinter steckt. Für mich ist das Buch eher Biografie als Roman, denn die Autorin zitiert immer wieder Stellen aus dem Tagebuch von Antonia Zabinski. Bildhaft beschreibt Ackerman das Leben in der Zabinskischen Villa direkt im Zoo, die Zeit vor dem Krieg, als sich die Familie, vor allem aber Antonia mit Hingabe der Pflege der Zootiere hingibt. Es ist ein gutes Leben, bis der Krieg mit all seinen Grausamkeiten den Menschen alles abverlangt. Auch bei den Zabinskis verändert sich alles und trotz ihrer eigenen Not helfen sie wo sie können und setzen mehr als einmal auch ihr eigenes Leben aufs Spiel. Antonia scheint eine warmherzige liebevolle Frau gewesen zu sein, die trotz gesundheitlicher Probleme aufopferungsvoll für ihre Familie, die Tiere und dann auch für die verfolgten Juden sorgt. Trotz der wirklich interessanten, gut recherchierten und beispiellosen Geschichte Antonias war mir das Buch stellenweise etwas zu langatmig und emotionslos.

„Die Frau des Zoodirektors“ von Diane Ackerman erzählt die außerordentliche und beeindruckende Geschichte einer Frau, die trotz der Grausamkeit des 2. Weltkrieges und der Schreckensherrschaft der Nazis in Polen, Wärme und Menschlichkeit in ihre kleine Welt trägt. Auch wenn mir das Buch stellenweise zu langatmig war, das Buch, Antonias Erlebnisse und Taten sind Zeitzeugen einer der schwärzesten Zeiten der Weltgeschichte und daher wirklich lesenswert.

Das Buch kann hier bestellt werden:
https://www.randomhouse.de/Buch/Die-Frau-des-Zoodirektors/Diane-Ackerman/Heyne-Encore/e503484.rhd

Verlag: Heyne Encore (31. Oktober 2016)
Gebundenes Buch, 420 Seiten
ISBN: 978-3-453-27082-4

Dienstag, 22. November 2016

Die Spiegelstadt von Justin Cronin

Zum Inhalt:
Die Zwölf sind vernichtet, die Tod bringende Herrschaft der Virals über die Welt scheint endgültig vorbei. Nach und nach verlassen die Menschen die geschützten Gebiete und besiedeln das  Land außerhalb der Mauern, in der Hoffnung auf ein besseres und friedliches Leben. Peter Jaxon ist Präsident geworden und lebt, wie viele andere, unter ihnen Sara , Hollis und Caleb mit seiner Frau Pim, in Kerrville, Texas. Alicia, halb Viral halb Mensch hat sich in die Einsamkeit geflüchtet, streift scheinbar ziellos durch das Land und verarbeitet dabei einen schweren Schicksalsschlag, an dem sie fast zerbrochen wäre. Michael hat es sich zur Mission gemacht, das Meer zu besegeln und findet auf einem seiner Erkundungsfahrten ein verlassenes Schiff, die Bergensfjord, die Platz für über 700 Seelen bietet. Zusammen mit Greer, der nicht nur ein Geheimnis zu hüten scheint, setzt er alles daran, dass riesige Schiff eines Tages wieder fahrbar zu machen. Keiner der Menschen ahnt, dass weit entfernt in einer verlassenen Stadt der Eine, Zero, noch lebt und dessen Ziel es ist, die Menschheit endgültig auszulöschen. Nur Amy kann Zero noch aufhalten, doch das Mädchen aus dem Nirgendwo ist spurlos verschwunden…

Endlich ist er da, der letzte Teil der Passage-Trilogie von Justin Cronin, „Die Spiegelstadt“. Vor zwei Jahren habe ich den zweiten Teil der Reihe „Die Zwölf“ mit einem nicht ganz so guten Gefühl beendet und ich muss zugeben, ich war skeptisch, ob mich der dritte und letzte Teil tatsächlich nochmal mitnehmen und begeistern kann. Doch meine Sorge war unbegründet, Justin Cronin hat mich überzeugt und gefesselt. Der Prolog, eine Art „Was bisher geschah“ war perfekt und hat meinem Gedächtnis mehr als einmal auf die Sprünge geholfen, ein wirklich gelungener Einstieg in ein Buch, das man kaum in Worte fassen kann. Justin Cronin ist ein Meister der Erzählkunst, auch in Passagen, wo scheinbar nicht viel passiert , schafft er es, den Leser bei Laune zu halten, ihn mit seinen Worten, sowie den bildhaften und atmosphärischen Beschreibungen in seinen Bann zu ziehen, zu fesseln, zu verzaubern! Das Zusammentreffen mit den alten Bekannten wie z.B. Sara und Hollis, Peter Jaxon und auch Alicia, war wie nach Hause kommen, ich hatte das Gefühl, als hätte ich die beiden vorherigen Bände erst kurz zuvor und nicht vor Jahren gelesen. Jeder der Charaktere ist mir auf seine besondere Weise ans Herz gewachsen und ich hoffte, bangte und litt mit ihnen. Besonders gut hat mir die Geschichte von Tim Fenning gefallen, die Geschichte des Einen, des Zero. Sie diente dazu viele Hintergründe zu verstehen und das Wissen warum er geworden ist was er ist ließ bei mir Verständnis und auch Mitleid aufkommen. Eine Geschichte, traurig, schicksalhaft und voller Tragik. Das Ende ist schlüssig, glaubhaft und lässt keine Fragen offen und dennoch bin ich traurig, dass es vorbei ist.

„Die Spiegelstadt“ von Justin Cronin ist ein absolut würdiger Abschluss der Passage-Trilogie, ein wirkliches Meisterwerk, grandios, atmosphärisch und mitreißend. „Die Spiegelstadt“ kann man definitiv nicht unabhängig von den anderen Teilen lesen, die Story ist mehr als komplex und es ist hier absolut wichtig, die Zusammenhänge zu kennen, um sie auch zu verstehen. Das Buch hinterlässt definitiv eine Lücke wenn man es beendet hat und es fällt schwer, danach in die Lektüre eines anderen Buches einzutauchen. Für die gesamte Trilogie gibt es von mir eine hundertprozentige Leseempfehlung! 

Noch ganz kurz: Da „Die Spiegelstadt“ ein 992 Seiten umfassender Wälzer ist, habe ich mir auch das Hörbuch zugelegt um auch in Situationen, in denen ich nicht lesen konnte, die Geschichte weiterzuverfolgen. Ich war wirklich begeistert. Die ungekürzte Fassung gelesen von David Nathan und Dietmar Wunder hat „Die Spiegelstadt“ für mich wirklich zu etwas ganz Besonderem gemacht. Die beiden Vorleser haben tolle, mitreißende Stimmen und ich habe es wirklich genossen ihnen zuzuhören. Auch das Hörbuch ist wirklich absolut zu empfehlen!

Das Buch kann hier bestellt werden:
https://www.randomhouse.de/Buch/Die-Spiegelstadt/Justin-Cronin/Goldmann/e271778.rhd

Verlag: Goldmann (31. Oktober 2016)
Gebundenes Buch, 992 Seiten
ISBN: 978-3-442-31180-4

Sonntag, 13. November 2016

Die Toten die Dich suchen von Gisa Klönne


Judith Krieger ist zurück! Die einstige Mordermittlerin übernimmt in Köln die Leitung der Vermisstenstelle. Keine Toten mehr, das ist ihre Hoffnung, doch gleich am ersten Tag macht ihr ein verschwundener Geschäftsmann aus Kolumbien einen Strich durch die Rechnung. Der Kolumbianer wurde in einem fensterlosen Keller gefunden, dort wurde er gefesselt und ist qualvoll verdurstet. Was ist das Motiv? Stecken Drogengeschäfte dahinter? Judith Krieger muss auf ihr neues Team vertrauen, doch die junge Kommissarin Dinah benimmt sich seltsam, will nicht mit Krieger kooperieren, überhaupt fehlt es dem Team am Miteinander. Dennoch führen die Ermittlungen zu einer vermissten jungen Frau, die ebenfalls aus Kolumbien stammt. Zufall, oder hängen der Mord an dem Geschäftsmann und das Verschwinden der jungen Kolumbianerin zusammen? Judith Krieger stößt auf ihrer Suche nach der Wahrheit in ein Wespennest…

Endlich „Die Toten die Dich suchen“, das neue Buch von Gisa Klönne ist da, auf das ich schon lange sehnsüchtig gewartet habe. Ich war etwas in Sorge, ob ich nach fünf Jahren Wartezeit wieder zu Judith Krieger finde, ob sie mich noch genauso abholt, wie in den Vorgängerbänden. Was soll ich sagen, ich wurde nicht enttäuscht. Die ersten Zeilen des Buches waren wie nach Hause kommen und der erste Kontakt mit der Kommissarin wie das Treffen einer alten Freundin. Gisa Klönne hat wieder einmal einen komplexen Plot konstruiert, in dem es um mehr geht, als um menschliche Abgründe. Man wird hineingezogen in eine dramatische Geschichte, es geht um Verlust, Vertreibung, Gewalt und Drogen. Hautnah verfolgt man die Ermittlungen, tappt mit Judith Krieger im Dunkeln und will doch unbedingt wissen, wer den kolumbianischen Geschäftsmann in dem dunklen Keller gefangen gehalten und letztlich hat verdursten lassen. Wer hat ihm das angetan und warum? Gisa Klönnes Schreibstil ist anspruchsvoll und für mich außergewöhnlich. Sie versteht es gekonnt mit Worten zu spielen, schreibt unglaublich spannend und fesselnd auch ohne viel Blutvergießen. Der Autorin sind meines Erachtens die Rückkehr und die Weiterentwicklung von Judith Krieger sehr gut gelungen. Ich mag es, wie sich die Kommissarin im Laufe der Bücher verändert hat. Überhaupt zeichnet Gisa Klönne ihre Charaktere immer sehr lebensnah und feinfühlig, Menschen mit Ecken und Kanten, mit ihren Fehlern und Eigenheiten, persönlichen Stärken und Schwächen. Das Ende ist stimmig, alle Handlungsstränge laufen gekonnt zusammen und lassen den Leser doch etwas nachdenklich zurück, weil die Story sich genauso in der Realität abspielen könnte.

„Die Toten die Dich suchen“ von Gisa Klönne ist einmal mehr wieder sehr gut gelungen. Ein wirklich anspruchsvoller, spannender und unterhaltsamer Kriminalroman mit authentischem Hintergrund. Ich würde jedem empfehlen, mit dem ersten Teil der Judith Krieger-Reihe zu beginnen, nicht nur, weil sich die Hauptkommissarin im Laufe der Jahre entwickelt, sondern weil Gisa Klönne einfach toll schreibt und die Bücher absolut lesenswert sind! Von mir gibt’s also eine absolute Leseempfehlung!

Das Buch kann hier bestellt werden:
https://www.piper.de/buecher/die-toten-die-dich-suchen-isbn-978-3-86612-400-4

Verlag: Pendo (4. Oktober 2016)
432 Seiten, Hardcover mit Schutzumschlag
ISBN: 978-3-86612-400-4

Mittwoch, 2. November 2016

Frost & Payne - Die mechanischen Kinder von Luzia Pfyl


Zum Inhalt:
Frost und Payne werden in eine geheime Waffenfabrik gerufen. Dort wurde der Prototyp einer neuen Wunderwaffe gestohlen.  Ihr erster gemeinsamer Fall nimmt bedrohliche Ausmaße an, welcher sogar das Leben des Thronfolgers in Gefahr bringt. Werden Frost und Payne die Katastrophe rechtzeitig abwenden können? Aus der Themse wurde schon wieder ein Jugendlicher mit mechanischen Körperteilen gefischt und wieder war Cecilia Payne eine Augenzeugin. Wird ihrer verschwundenen Tochter Annabella das gleiche Schicksal blühen wie diesen armen jungen Menschen?

„Die mechanischen Kinder“ ist der zweite Teil der Steampunk-Reihe rund um die Hauptprotagonistin Lydia Frost. Er schließt nahezu nahtlos an den ersten Teil an und man ist als Leser wieder sofort mittendrin in der Story. Der erste gemeinsame Fall, die Suche nach einem gestohlenen Waffen-Prototyp, steht zwar klar im Vordergrund dieser Geschichte, dennoch kommt auch die Rahmenhandlung, nämlich das Rätsel um die toten Jugendlichen, die allesamt mechanische Körperteile zu haben scheinen, nicht zu kurz. Nach wie vor finde ich den Schreibstil der Autorin sehr bildhaft und atmosphärisch. Man hat das Gefühl Frost und Payne hautnah  bei ihren Streifzügen durch London zu begleiten. Auch hinterlässt Pfyl wieder ein kleines Puzzlestück was die Herkunft und die Vergangenheit von Miss Frost angeht. Wieder muss ich anmerken, dass mir das Cover auch bei diesem Teil außerordentlich gut gefällt!

„Frost & Payne“ Teil 2 hat mir wieder sehr gut gefallen und hat mir kurzweilige Lesezeit beschert. Ich kann es kaum erwarten bis Teil 3 erscheint, denn auch Teil 2 endet mit einem Cliffhanger, der mich mehr als neugierig zurückgelassen hat!  Auch hier wieder eine Leseempfehlung von mir!

Das Ebook kann hier bestellt werden:
https://www.amazon.de/Frost-Payne-mechanischen-Kinder-Steampunk-ebook/dp/B01LWI5A6W/ref=cm_cr_arp_d_product_top?ie=UTF8

Verlag: Greenlight Press; Auflage: 1 (17. Oktober 2016)
Seitenzahl der Print-Ausgabe: 109 Seiten

Dienstag, 1. November 2016

Frost & Payne - Die Schlüsselmacherin von Luzia Pfyl

Zum Inhalt:
Lydia Frost einst eine Diebin und  Teil der „Dragons“,  deren Oberhaupt Frosts  Ziehmutter Madame Yueh  ist. Die alte Dame nahm Frost einst als Kind bei sich auf und zog sie auf.  Doch Lydia hat sich befreit von den Zwängen der Organisation und eine Agentur für Verlorenes und Vermisstes eröffnet, die nur schleppend Aufträge an Land zieht. Um an Geld zu kommen muss Frost schweren Herzens einen Auftrag für die „Dragons“ erledigen und nebenbei einen Mann namens Jackson Payne finden, der spurlos verschwunden zu sein scheint. Doch Payne hat seine eigene Mission und Frost setzt ihr Leben aufs Spiel, denn sie muss sich zwischen Payne und ihrer Freiheit entscheiden…

„Die Schlüsselmacherin“ von Luzia Pfyl ist mein erster Steampunk-Roman. Es geht um Lydia Frost, die Schlüsselmacherin, die die besondere Gabe besitzt, verschwundene Dinge ausfindig zu machen und deswegen eine Agentur für Verlorenes und Vermisstes gründet. Neben dieser Gabe zeichnet Frost noch etwas ganz Besonderes aus. Sie kann sämtliche Schlösser öffnen die sie berührt, vermutlich ist für diese Begabung ihr mechanisches Herz verantwortlich, welches Lydia regelmäßig aufziehen muss um zu überleben. Die Autorin hat einen sehr flüssigen und bildhaften Schreibstil welches es mir leicht machte, mich in das London im Jahr 1885 zu versetzen, mit all den Besonderheiten die einen Steampunk-Roman ausmachen. Pfyl hat mit Lydia Frost und Jackson Payne sympathische und interessante Charaktere erschaffen.  Die Story ist spannend aber mit viel Luft nach oben und endet in einem fiesen Cliffhanger, weshalb ich mich schon sehr auf den zweiten Teil der Reihe um Frost und Payne freue. Das Cover ist übrigens in meinen Augen perfekt und passt wunderbar zum Titel. 

„Die Schlüsselmacherin“ von Luzia Pfyl ist der gelungene Auftakt einer Steampunk-Reihe rund um die Hauptprotagonistin Lydia Frost. Noch waren mir die typischen Elemente dieses Genres etwas zu wenig herausgearbeitet, was mich dennoch oder gerade deswegen sehr neugierig auf den 2. Teil der Reihe macht. Wird Lydia das Rätsel um ihre Wurzeln herausfinden? Natürlich gibt’s eine Leseempfehlung von mir!

Das Buch kann z.B. hier bestellt werden:
https://www.amazon.de/gp/product/B01K5J80RU/ref=pd_sim_351_1?ie=UTF8&psc=1&refRID=RJ11W62STCPGMHZW5Q4M

Verlag: Greenlight Press; Auflage: 1 (15. September 2016)
Seitenzahl der Print-Ausgabe: 118 Seiten

Helix - Sie werden uns ersetzen von Marc Elsberg

Zum Inhalt:
Bei einem Staatsbesuch in München bricht der US-Außenminister urplötzlich zusammen und stirbt. Bei der Obduktion wird auf seinem Herzen ein ungewöhnliches Zeichen gefunden. Was hat es damit auf sich? Ist der US-Politiker an einem Virus gestorben?  Außerdem entdecken Wissenschaftler in Indien, Afrika und Südamerika Tiere und Nutzpflanzen mit außergewöhnlichen Eigenschaften, die es eigentlich so nicht existieren können. Zeitgleich wenden sich Helen und Greg an eine Kinderwunschklinik, da die beiden auf natürlichem Wege keine Kinder bekommen können. Dort bekommen sie ein ungewöhnliches Angebot. Sie haben die Möglichkeit ihr Wunschkind nach ihren eigenen Vorstellungen und Wünschen „zusammenzustellen“. Ein sonderbegabtes Kind, das es einmal leichter haben wird in der modernen und schnelllebigen Welt zu bestehen. Eines dieser bereits existierenden besonderen Kinder verschwindet und die Behörden müssen sich die Frage stellen, ob das Verschwinden mit den sonderbaren Ereignissen rund um die Welt in Zusammenhang steht…

„Helix“ von Marc Elsberg war zugegebener Maßen mein erstes Buch des Autors, in welchem die Themen Gentechnologie und Ethik eine besonders große Rolle spielen. Elsberg hat einen hochkomplexen und anspruchsvollen Plot kreiert, der es mir anfangs schwer machte, in die Story zu finden. Unkonzentriert oder unter Ablenkung ist es schier unmöglich, der Handlung zu folgen und die vielen gut recherchierten Informationen zu verstehen und zu verarbeiten. Marc Elsberg hat einen tollen und flüssigen Schreibstil, sein Buch ist unterteilt in mehrere Handlungsstränge, die jeweils in kurze und spannende Kapitel unterteilt sind. Jessica, die US-Stabsmitarbeiterin und ihr Team wollen den mysteriösen Tod des US-Außenministers aufklären und entdecken „New Garden“, eine geheime Area, in der Wissenschaftler außergewöhnliche und mehr als hochbegabte Kinder „züchten“. Dort trifft der Leser dann auch das Paar Helen und Greg wieder, die sich für solch ein Kind interessieren und kurz vor einer künstlichen Befruchtung stehen. All diese Handlungsstränge führen zu einem spannenden und erschreckenden Szenario und doch waren mir manche Szenen und Handlungen etwas zu unglaubwürdig und konstruiert. Dennoch bleibt die Frage: Wie weit würde man selbst gehen, wenn man die Chance hätte sein Kind nach den eigenen Wünschen und Vorstellungen schaffen?

„Helix“ von Marc Elsberg ist ein hochkomplexer und intelligent geschriebener Wissenschafts-Thriller, der dem Leser seine ganze Aufmerksamkeit abverlangt und kaum Luft zum Atmen lässt. Ein nicht einfach zu lesendes Buch mit erschreckenden Zukunftsvisionen. Für mich war das alles manchmal etwas zu viel, dennoch gibt es von mir eine Leseempfehlung, vor allem für all diejenigen, die solche komplexen Wissenschafts-Thriller lieben. 

Das Buch kann hier bestellt werden:
https://www.randomhouse.de/Buch/HELIX.-Sie-werden-uns-ersetzen/Marc-Elsberg/Blanvalet-Hardcover/e487809.rhd

Verlag: Blanvalet (31. Oktober 2016)
Gebundenes Buch, 646 Seiten
ISBN: 978-3-7645-0564-6