Freitag, 3. Februar 2017

Nachts in meinem Haus von Sabine Thiesler


Unterhaltsam, aber leider voller Klischees

Tom ist Maler, millionenschwer und glücklich mit seiner Frau Charlotte verheiratet. Dennoch hat er eine Affäre mit der Frau seines besten Freundes und Anwalts Rene. Bei einem ihrer Schäferstündchen im Haus von Tom passiert ein dramatisches Unglück, worauf hin Tom überstürzt und unter Schock aus Deutschland fliehen muss. Er verschanzt sich in einem kleinen unscheinbaren Dorf in Italien. Dort ist der Maler nicht nur völlig allein und auf sich gestellt, Tom fühlt sich schnell eingesperrt und verfolgt. Was noch schlimmer an ihm nagt ist die Erkenntnis, dass er niemandem mehr vertrauen kann. Die Angst und die Verzweiflung treiben Tom zu einer schwerwiegenden und verhängnisvollen Entscheidung…




„Nachts in meinem Haus“ von Sabine Thiesler handelt von dem Millionär und Kunstmaler Tom, dessen Leben durch ein tragisches Unglück zerstört wird.

 Das Buch startet rasant und hat mir den Einstieg in die Story sehr leicht gemacht. Neugier und Vorfreude auf den Fortgang der Geschichte machten sich in mir breit. Doch je weiter ich Toms dramatische Flucht und die Ereignisse, die diese mit sich bringt verfolgte, umso enttäuschter wurde ich. Anstatt steigender Spannung erwarten den Leser nämlich langweilige Klischees, unglaubwürdige sowie konstruiert wirkende Handlungen und durchweg oberflächliche Charaktere. Liest sich ein bisschen wie das Drehbuch einer seichten Sonntag-Abend-ZDF-Schmonzette. 

Allerdings war ich, trotz über 500 Seiten, mit dem Buch in null Komma nix durch, was vermutlich am Schreibstil der Autorin lag, der leicht und locker zu lesen war und daran, dass eine Art von erstaunt-verwirrter Voyeurismus mich nahezu dazu zwang, weiterzulesen. 

Mit dem Ende hätte ich so dann doch nicht gerechnet und hat mich dementsprechend positiv überrascht. Im Großen und Ganzen habe ich mich doch gut unterhalten gefühlt, manchmal braucht es eben zwischendurch auch mal leichte, seichte Lesekost, vergleichbar mit einem kurzweiligen Sonntag-Abend-Schnulzenfilm. Klingt jetzt irgendwie komisch, ist aber schwer mit Worten zu erklären.


„Nachts in meinem Haus“ von Sabine Thiesler ist keinesfalls Krimi oder Thriller (was das Buchcover aber auch nicht verspricht) und ich kann gut nachvollziehen, warum eingefleischte Thiesler-Fans mehr als enttäuscht von diesem Buch sind. Das was an Klischees, Oberflächlichkeit und Unglaubwürdigkeit zu viel war, war an Spannung und Nervenkitzel definitiv zu wenig. Ich hatte mir weit mehr erwartet. Dennoch fand ich die Story stellenweise wirklich unterhaltsam, der Einstieg war spannend, das Ende überraschend und der Plot interessant, nur war die Umsetzung insgesamt leider etwas unglücklich. Schade! 


Autorin: Sabine Thiesler

Verlag: Heyne
Erscheinungsdatum Erstausgabe: 09.01.2017
Fester Einband 512 Seiten
Sprache: Deutsch

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