Mittwoch, 22. Februar 2017

Verraten von Florian Schwiecker

Bombenterror in Berlin - ein rasanter Debüt-Thriller

Im Zentrum von Berlin ist nach einem Bombenanschlag das Entsetzen groß. Luk Krieger wäre beinahe ebenfalls ein Opfer des Anschlags geworden. Der Agent einer geheimen Spezialeinheit für Terrorbekämpfung nimmt zusammen mit der Kriminalkommissarin Anna Cole die Ermittlungen auf. 

Alle Hinweise deuten auf einen islamistischen Hintergrund, es tauchen Bekennerschreiben auf und die Gefahr eines erneuten Anschlages versetzt alle in höchste Alarmbereitschaft. Doch Krieger und Cole stoßen auf Spuren die sie in die Kreise von Macht und Korruption führen. Der Wunsch, die Verantwortlichen für den Tod vieler Menschen zur Strecke zu bringen, bringt Anna und Luk an ihre Grenzen und in große Gefahr… 


„Verraten“ ist das Thriller-Debüt von Florian Schwiecker, der lange Zeit als Strafverteidiger gearbeitet hat. Der Zusatz „Der neue Luk Krieger-Thriller“ ist etwas irreführend, nimmt man doch an, Schwiecker hat schon mehrere Romane mit dem Protagonisten veröffentlicht. Dem ist aber nicht so. 

Das Buch beginnt gleich spektakulär mit einem Bombenanschlag in Berlin. Aufgrund der der erst kürzlich tatsächlich geschehenen Anschläge in Berlin, Brüssel und Frankreich gehen einem die im Buch beschriebenen Szenen sehr nahe und entfachen ein beklemmendes, beängstigendes Gefühl. Man hat die erschreckenden Bilder aus dem Fernsehen vor Augen und der Autor schafft es, mit seinem fesselnden und atmosphärischen Schreibstil diese Stimmung auch in seinem Buch widerzuspiegeln. 

Die Suche nach den Verantwortlichen ist ein actiongeladenes Katz- und Maus-Spiel, welches den Leser kaum Luft zum Atmen lässt und dadurch bei der Stange hält. Die beiden Hauptprotagonisten Luk Krieger und Anna Cole sind mir zu klischeehaft. Er der gutaussehende Superheld und Agent aus der geheimen Spezialeinheit, sie die hübsche und selbstbewusste Kriminalkommissarin, die weiß wie sie sich in einem von Männern dominierten Job durchsetzen muss. Mir war das definitiv zu oberflächlich, die beiden hatten für mich einfach keine Ecken und Kanten, nichts Greifbares was einen Charakter ausmacht, egal ob gut oder böse. Das Ende und somit die Auflösung des Falls war für mich vorhersehbar, wenig überraschend und auch eher etwas unwahrscheinlich und übertrieben. 



„Verraten“ von Florian Schwiecker ist ein spektakulärer, actiongeladener und gut zu lesender Thriller mit einem durchaus realistischen Plot. Leider bedient sich der Autor einigen Klischees, manches wirkt unwahrscheinlich und konstruiert. Ich habe das Buch trotzdem als spannend und fesselnd zu lesen empfunden, für mich aber keine Lektüre, die lange nachwirkt. Da der Hauptprotagonist und Superheld am Ende ganz knapp überlebt (puh!) kann man schwer davon ausgehen, dass es einen zweiten Teil mit Luk Krieger geben wird. Ich kann für „Verraten“ zwar durchaus eine Leseempfehlung aussprechen, bin mir aber unschlüssig, ob ich einen zweiten Teil lesen würde. 


Titel: Verraten

Verlag : Edel Germany
Erscheinungsdatum Erstausgabe : 02.02.2017
Geheftet 312 Seiten

Sprache: Deutsch

3 Kommentare:

  1. Hallo Kerstin,
    das hört sich doch nach einem spannenden Krimi für zwischendurch an. Danke für die ausgewogene Besprechung. Bin gespannt wie dir die Terranauten gefallen.
    Liebe Grüße
    Thomas

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  2. Hey Kerstin,

    beim suchen nach Rezensionen zum Verlinken bin ich auch bei dir gelandet. Meine Rezension geht Samstag online und ich würde dich gerne bei mir verlinken. Unsere Meinung ähnelt sich durchaus auch wenn ich allgemein weniger kritisch war. Liegt vllt auch daran, dass ich Thriller eher selten lese.

    LG, Moni

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    1. Hallo Moni,
      gerne darfst Du meine Rezension bei Dir verlinken, freut mich sehr und bin gespannt auf Deine Rezension!
      Liebe Grüße
      Kerstin

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