Carla Brendel führt mit ihrem Schwager ein renommiertes Restaurant in ihrer idyllischen Heimatstadt in Norddeutschland in der sie auch ein hübsches kleines Bauernhaus bewohnt. Seit dem Krebstod ihrer Schwester sind Familie und Freunde enger zusammengerückt. Alles könnte so schön sein, wäre da nicht der Stalker, der Carla seit Monaten das Leben zur Hölle macht und ihr bedrohliche Fotos schickt. Dann meldet sich aus heiterem Himmel ihre Halbschwester Ellen, die in Berlin lebt und Carla um ein Gespräch bittet. Doch kurz nach deren Ankunft in Berlin verschwindet Ellen spurlos, ihre Leiche wird wenige Tage später aus der Spree geborgen. Carla beschließt in die luxuriöse Wohnanlage „Safe Haven“ zu ziehen, die mit dem Neuesten an Sicherheitstechnik ausgestattet ist. Hier fühlt sie sich sicher und beschützt.
Die Frage, ob Ellens Tod ein Unfall oder ein Verbrechen war, lässt die junge Frau nicht zur Ruhe kommen und sie beginnt über die Bewohner der Hausgemeinschaft nach Antworten zu suchen. Je länger Carla in „Safe Haven“ lebt, desto seltsamer kommen ihr die Bewohner vor. Es scheint, als würden alle nach eigenen Regeln und Gesetzen leben und in Carla Brendel wächst die Vermutung, hinter dem Schweigen der Hausbewohner ein Geheimnis schlummert. Noch ahnt Carla nicht, wie recht sie damit hat und in welch tödlicher Gefahr sie sich befindet…
Je tiefer man in die Story eintaucht, „Safe Haven“ und seine Bewohner näher kennen lernt, desto mehr erfasst einem eine subtile Stimmung und absoluter Nervenkitzel. Sollte das moderne Haus mit all seiner Sicherheitstechnik doch ein Gefühl von Sicherheit vermitteln, so bewirkte es bei mir – zu Recht wie sich herausstellt – das absolute Gegenteil. Auch wenn nicht wirklich viel passiert, so ist man doch permanent in Alarmbereitschaft und steht unter einer ganz besonderen Anspannung, so als wäre man selbst in „Safe Haven“ zu Hause.
Susanne Kliem führt den Leser durch verschiedene Wendungen immer wieder in die Irre, so dass man bis zum Schluss im Dunkeln tappt. Zwar hatte ich einen Verdacht bezüglich des Täters, war mir aber nie wirklich sicher. Die Charaktere sind der Autorin für meine Begriffe perfekt gelungen. Sie sind vielschichtig, authentisch und überzeugend und alle sind miteinander verbunden durch ein Konstrukt von Macht, Intrige und Abhängigkeit. Auch wenn das Ende ein kleines bisschen konstruiert wirkt und ich im ersten Moment etwas enttäuscht zurückgelassen wurde, hat mich das Buch wirklich überzeugt.
Geprägt von einer faszinierenden Kulisse, ist „Das Scherbenhaus“ von Susanne Kliem ein wirklich gelungener und hochspannender Psychothriller voller Atmosphäre, der durch seine permanent bedrückende Stimmung, auch ohne viel Action, für einen ganz besonderen Nervenkitzel sorgt. Ich habe das Buch in einem Rutsch durchgelesen und habe mich aller bestens unterhalten gefühlt. Von mir gibt’s eine absolute Leseempfehlung!
Titel: Das Scherbenhaus
Autorin: Susanne Kliem
Verlag: carl's books
Erscheinungsdatum Erstausgabe: 20.03.2017
ISBN: 9783570585665
Flexibler Einband 368 Seiten
Sprache: Deutsch
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