Mittwoch, 23. August 2017

Was man von hier aus sehen kann von Mariana Leky

Berührendes und zauberhaftes Buch über eine Dorfgemeinschaft und das Leben

Ein kleines Dorf im Westerwald, eine Dorfgemeinschaft, in der jeder jeden kennt und alle irgendwie miteinander verbunden sind. Selma kann angeblich den Tod vorhersehen. Immer wenn die alte Westerwälderin von einem Okapi träumt, stirbt am nächsten Tag jemand aus dem Dorf, so sagt man. Wen es treffen wird, weiß niemand. Die folgenden 24 Stunden versetzen die ganze Gemeinschaft in Aufruhr, es gibt Dinge zu klären, Neues zu wagen und Geständnisse vorzubringen. Vor allem ist in dieser Zeit höchste Vorsicht geboten. 

Selma ahnt nicht, dass es dieses Mal vor allem ihre Enkelin Luise ganz besonders treffen wird. Nicht nur ihr Leben wird sich verändern, auch das Dorf und seine Bewohner wird das einschneidende Ereignis nachhaltig prägen…




Mit „Was man von hier aus sehen kann“ von Mariana Leky habe ich, dank der Empfehlung einer lieben Freundin, mal wieder die Pfade meines Lieblingsgenres „Krimi und Thriller“ verlassen. Wie so oft bei diesen kleinen aber feinen Ausflügen, wurde ich positiv überrascht. Mariana Leky hat mein Herz berührt.

Die Autorin erzählt aus der Sicht von Luise vom beschaulichen Leben in einem kleinen Westerwälder Dorf und von Luises Großmutter Selma, die, wenn sie von einem Okapi träumt, den Tod voraussehen kann. Eines Tages ist es wieder soweit und niemand im Dorf ahnt, wie sehr dieser Schicksalsschlag nicht nur Luise, sondern die ganze Dorfgemeinschaft erschüttert und für immer prägt.

Das Buch lebt weniger von der Handlung als von den wunderbaren Charakteren und Figuren, die Mariana Leky zum Leben erweckt hat. Da ist in erster Linie Selma, eine warmherzige und gefühlvolle Frau, die ihrer Enkelin Luise Vater und Mutter zugleich zu sein scheint. Luises Eltern sind eher Randfiguren, sie sind mit sich beschäftigt und finden nicht wirklich statt. Selma scheint außerdem der Lebensmittelpunkt der Dorfgemeinschaft zu sein. Alle kreisen um sie wie kleine individuelle Planeten. Der Optiker, der schon sein ganzes Leben heimlich in Selma verliebt ist, die abergläubische Elsbeth, die schrullige und verrückte Marlies und dann ist da noch ein fremder buddhistischer Mönch, der nicht nur Luise den Kopf verdreht, sondern das Planetensystem des ganzen Dorfes durcheinanderwirbelt. 

Die Autorin erzählt mit bildhafter, außergewöhnlicher Sprache und feinem Humor. Sie kreiert eine ganz besondere, wundervolle und warmherzige Stimmung, die mich berührt und verzaubert hat. Ich konnte nicht anders, als jeden einzelnen der Dorfbewohner, egal wie schrullig oder verschroben, in mein Herz zu schließen. Am liebsten wäre ich in das Buch getaucht, um alle persönlich kennen zu lernen.



„Was man von hier aus sehen kann“ von Mariana Leky ist ein ganz besonderes, feinfühliges wortgewandtes und humorvolles Buch über den Tod, das Leben, die Liebe und die Gemeinschaft. Die Autorin hat wundervolle und individuelle Charaktere erschaffen, die das Buch zum Leben erwecken und es zu einer einzigartigen und wunderschönen Lektüre machen. Ich habe jede Zeile genossen und kann es jedem, der sich von einer einfühlsamen Geschichte verzaubern lassen möchte, nur ans Herz legen. Von mir gibt es eine hundertprozentige Leseemfehlung!



Autorin: Mariana Leky

Erscheinungsdatum Erstausgabe: 15.08.2017
Fester Einband 320 Seiten
Sprache: Deutsch

2 Kommentare:

  1. Deine Rezi hört sich verführerisch an ;-), aber heute möchte ich dir einen TAG dalassen:

    http://www.nisnis-buecherliebe.de/2017/08/tag-halbjahresfazit-12017-ein-etwas.html

    Es wäre toll, wenn du etwas Zeit findest, um uns Lesern dein Halbjahresfazit zu zeigen.

    Herzlichst,

    Nisnis

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    1. Liebe Anja ich schau mir das die Tage mal an 😉 Liebe Grüße von Kerstin

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