Alexander Riese, von allen nur „Dent“ genannt ist ein Computer-Nerd und verlässt nur selten seine vier Wände. Als er vom Tod seines Vaters erfährt, berührt ihn diese Nachricht so gut wie nicht. Er hat seinen Vater, Peter Nielsen, nie kennengelernt. Die Tatsache, wie er gestorben ist, beunruhigt Dent schon eher, denn Nielsen starb mitten auf dem Hamburger Jungfernstieg, von einem Pfeil durchbohrt.
Von der Erbermittlerin Sophie Kröger erfährt Dent, dass ein spektakulärer und äußerst seltener Diamant zu seinem Erbe gehört und er einen Halbbruder namens Donovan Riley hat, der aber unauffindbar zu sein scheint.
Dann steht Dent plötzlich selbst im Visier des unbekannten Pfeil-Schützen. Ist der Diamant der Grund dafür und musste auch sein Vater wegen des wertvollen Steines sterben? Oder steckt sein Bruder, Donovan Riley dahinter, der das Erbe für sich alleine will? Und was hat es mit Golkonda auf sich, ein Begriff, der im Zusammenhang mit dem Diamanten immer wieder auftaucht. Rätsel, die Dent lösen muss, wenn er überleben will…
Als Leser ist man gleich mittendrin in der Geschichte, die sich nach und nach zu einer spannenden Verfolgungsjagd entwickelt. Die Frage nach dem unheimlichen Pfeil-Schützen, den der Autor auch in einzelnen Kapiteln zu Wort kommen lässt und das Geheimnis um den rosa Diamanten ziehen sich wie ein roter Faden durch das Buch. Blackstone vereint gekonnt die Spannung eines Kriminalromans mit geschichtlichem Hintergrundwissen.
Die Spuren des Diamanten führen nach Indien. Colin T. Blackstone beschreibt bildhaft, farbenfroh und mit schöner Sprache das Leben und die Kultur dieses Landes. Zusammen mit den Protagonisten kämpft man sich durch die bunten Menschenmassen auf den Straßen und riecht den Gestank von unzähligem Müll, der vom Ganges heraufweht und die Straßen und Gassen säumt.
Blackstone thematisiert nicht nur die alte verfallene Stadt Golkonda, westlich von Hyderabad und Zielscheibe zahlreicher mächtiger Herrscher, sondern auch die tragischen Schicksale der Menschen, von denen viele auch heute noch im eigentlich nicht mehr existierenden Kastensystem leben.
Die Protagonisten habe ich ganz unterschiedlich wahrgenommen. Drei junge Menschen aus unterschiedlichen Schichten der Gesellschaft. Die junge Erbermittlerin Sophie, vordergründig hochnäsig, übervorsichtig und gut behütet. Dent, der Computer-Nerd, der seine Wohnung kaum verlässt und nur von Kaffee und Zigaretten zu leben scheint und Donovan Riley, Dents Bruder, ein verwegener Typ, Kleinkrimineller und Schmuggler. Die Jagd nach dem Diamanten und die permanente Angst durch einen Pfeil zu sterben, macht die drei zu einem ungewöhnlichen Team. Die Interaktionen der Protagonisten beschreibt Colin T. Blackstone teilweise sehr humorvoll, wirkten auf mich jedoch teilweise sehr hölzern und gestellt.
Stellenweise verliert sich der Autor in Wiederholungen und ausschweifenden Beschreibungen, die leider das Interesse und die Spannung etwas einbremsen.
Das Cover wirkt meiner Meinung nach leider viel zu unscheinbar für diesen unterhaltsamen Kriminalroman.
„Golkonda: Dents erster Fall“ von Colin T. Blackstone hat mich wirklich positiv überrascht. Ein spannender und abwechslungsreicher Kriminalroman mit viel geschichtlichem Hintergrund. Farbenfroh und unterhaltsam erzählt. Leider gab es einige langatmige Passagen, die den Spannungsbogen unterbrochen haben. Nichts desto trotz kann ich das Buch wirklich empfehlen und bin schon ganz gespannt auf Dents zweiten Fall.
Buchtitel: Golkonda: Dents erster Fall
Autor: Colin T. Blackstone
Verlag: Digital Coffee
Erscheinungsdatum Erstausgabe: 11.12.2016
ISBN: 9783954170500
E-Buch Text 432 Seiten
Sprache: Deutsch
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