Sonntag, 10. März 2019

Vanitas - Schwarz wie Erde von Ursula Poznanski

Sag es durch die Blume – ein alles in allem ein eher enttäuschender Thriller

Carolin lebt in Wien und arbeitet dort auf dem Zentralfriedhof als Blumenhändlerin. Unauffällig, bescheiden. Carolin ist nicht ihr richtiger Name und die Angst gefunden zu werden ist übermächtig. Als Polizeispitzel war sie auf das organisierte Verbrechen angesetzt und nach ihrem letzten Einsatz tot. So die offizielle Version. Carolin lebt einsam und im Verborgenen, mit ihren Auftraggebern kommuniziert sie verschlüsselt, über die Sprache Blumen, Botschaften und Warnungen erreichen sie demnach im wahrsten Sinne des Wortes durch die Blume.  Der neueste Blumengruß enthält einen neuen Auftrag. Carolin muss ihr mittlerweile vertrautes Terrain verlassen, denn ihr neuester Fall führt sie nach München. Was relativ harmlos beginnt, wird bald zur tödlichen Gefahr…


Ursula Poznanski ist für mich in der Regel ein Garant für spannende und unterhaltsame Lektüre. Ihre Jugendbücher konnten mich stets begeistern, ebenso die Krimis und Thriller, die ich bis jetzt gelesen habe. Die Messlatte und meine Erwartungen an „Vanitas – Schwarz wie Erde“ , das Buch mit dem grandios gelungenen Cover, waren demnach entsprechend hoch.  Sehr schade, dass die Autorin aus Wien es mit ihrem neuesten Werk nicht geschafft hat, diese zu erfüllen. Alles in allem war die Lektüre eher enttäuschend.

Eine Frau, untergetaucht, vermutlich im Zeugenschutzprogramm und ehemaliger Polizeispitzel soll Undercover einen neuen Fall in München übernehmen. Eine Baufirma, die scheinbar in mysteriöse Todesfälle verwickelt ist, eine Familie, in der nichts so ist wie es scheint. Kein Plot eines Thrillers, vielmehr liest sich dieses Buch aus meiner Sicht eher wie ein klassischer Kriminalroman.

Die Story startet vielversprechend, geht dann aber recht schnell in eine seichte Erzählung über. Man muss schon etwas Geduld aufbringen, bis endlich so etwas wie Spannung aufkommt. Ungewöhnlich für Ursula Poznanski, weswegen man erwartungsvoll weiter liest, auf etwas wartet, was letztlich nicht eintrifft. Verwirrende Sackgassen, spannende Wendungen, nicht vorhersehbare Überraschungen. 

Die offenen Fragen die im Zusammenhang mit Carolins Vorgeschichte zwangsläufig auftauchen, waren anfangs aufregend. Doch die Antworten bleiben aus, alle Informationen erhält man fast ausschließlich schon im Klappentext des Buches, im Plot selbst wird wenig bis gar nicht darauf eingegangen. Das hat für mich dazu geführt, dass ich mit Carolin als Hauptprotagonistin nicht warm geworden bin. Der Figur fehlt es, möglicherweise aufgrund der fehlenden Informationen, an Tiefe. Ihr Leben in ständiger Angst entdeckt zu werden, die Panik die sie ausstrahlt sind dadurch schwer nachvollziehbar. Dem gegenüber stehen wiederum Handlungen und Szenen die leichtsinnig und naiv sind und nicht zur ausgeprägten Paranoia von Carolin passen. Das ist in meinen Augen einfach nicht stimmig umgesetzt. 

Trotz der eher flachen und von wenigen spannenden Momenten geprägten Handlung, konnte mich der Schreibstil von Ursula Poznanski wieder begeistern, denn trotz des schwachen Plots kam beim Lesen keine Langeweile auf. 



„Vanitas – Schwarz wie Erde“ ist der Auftakt einer neuen Thriller-Reihe von der Erfolgsautorin Ursula Poznanski konnte meine hohen Erwartungen leider nicht erfüllen. Der Roman ist bestenfalls ein Kriminalroman, in meinen Augen jedoch weit entfernt von einem Thriller. Den Leser erwartet ein schwacher, wenig spannender, aber solider Plot und eine oberflächliche, blasse Protagonistin. Der erhoffte Thrill bleibt aus, lediglich der klare und gut zu lesende Schreibstil der Autorin und einige wenige spannende Szenen und der Wunsch wissen zu wollen, wie das Ganze ausgeht, haben mich bei Laune gehalten. Schade, dass kann Frau Poznanski definitiv besser! Ich kann hier nur bedingt eine Leseempfehlung aussprechen und bin mir auch nicht sicher, ob ich den zweiten Teil der Reihe überhaupt lesen möchte.

Weitere Meinungen zum Buch:

 




Verlag: Knaur
Erscheinungsdatum: 01.02.2019
Sprache: Deutsch
Ausgabe: Flexibler Einband
Umfang: 384 Seiten

6 Kommentare:

  1. Hallo:)
    Schade, dass Dich dieses Buch nicht wirklich vom Hocker gehauen hat. Ich fand das Buch an sich gar nicht so schlecht, wobei ich das Hörbuch gehört habe. Ab und zu fand ich es schwierig die einzelnen Handlungsstränge zu verfolgen, da wäre die Printausgabe vermutlich besser gewesen.
    Wirst Du die anderen Teile auch lesen nach Erscheinen oder eher nicht?
    Liebe Grüße
    Andrea ♥

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    1. Hallo liebe Andrea,

      ja ich finde es auch schade, hab mir echt mehr erhofft. Ich bin mir noch nicht sicher, ob ich Teil 2 lesen soll. Vielleicht wage ich den Versuch in der Hoffnung, dass mich dieser dann erfolgreicher abholen kann.

      Viele Grüße
      Kerstin

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  2. Hallo Kerstin,

    ich mag die Jugendbücher von Ihr sehr. Alle Bücher mit Strobel finde ich furchtbar und ich hatte Hoffnung auf dieses.
    Jetzt stell ich es erstmal etwas zurück und überdenke den Kauf.
    LG Anja von Tii & Ana’s

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    1. Hallo liebe Anja,

      ich mag ihre Jugendbücher auch total gern! Ich fand das Cover von Vanitas so genial und auch der Klappentext klang vielversprechend. aber es kann einem ja nicht immer alles gefallen.

      Liebe Grüße
      Kerstin

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  3. Hallo Kerstin,

    und wieder eine wenig begeisterte Rezension zu dem Buch. Diese Meinung zieht sich quer durch meine Buch-Vertrauten und diesmal werde ich das Buch nicht lesen. Schade, schade. Eigentlich lese ich Ursula Poznanskis Bücher total gern. Das fällt mal für mich dann mal wieder unter 'man muss nicht alles gelesen haben'.

    Liebe Grüße,
    Nicole

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    1. Hallo Nicole,

      ja das ist wirklich schade, gerade weil ich die Bücher von Ursula Poznanski sehr gerne lese. Wahrscheinlich geht man deswegen schon mit zu hohen Erwartungen an ihre Bücher.

      Viele Grüße
      Kerstin

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