Halb ertrunken wird Detective Inspector Vincent Ruiz aus der Themse geborgen und liegt tagelang im Koma. Wieder bei Bewusstsein fängt sein Alptraum allerdings erst an, denn er kann sich an die letzten Wochen nicht erinnern. Sein einziger Anhaltspunkt ist das Foto eines Mädchens: Die kleine Mickey Carlyle war drei Jahre zuvor entführt worden und gilt seither als tot. Mit Hilfe des Psychologen Joe O‘Loughlin gelingt es Vincent, Teile seiner Erinnerung zurückzugewinnen. In ihm wächst der Verdacht, dass Mickey noch lebt und in großer Gefahr schwebt …
Detective Inspector Vincent Ruiz wird aus der Themse gefischt, eine Kugel hat sein Bein durchschossen, sein Ringfinger fehlt. Er hat viel Blut verloren und ist halb tot. Im Krankenhaus liegt er tagelang im Koma und als er daraus erwacht muss er erfahren, dass er unter Amnesie leidet. Ruiz kann sich an die Vorfälle der letzten Woche nicht erinnern, weiß nicht warum er angeschossen wurde und in der Themse gelandet ist. Psychologe Joe O`Loughlin ist zur Stelle und hilft dem Detective dabei, die aufkommenden Erinnerungsfetzen zu einem Großen und Ganzen zusammenzusetzen. Anscheinend war Ruiz an einer Lösegeldübergabe im Fall des verschwundenen Mädchens Mickey Carlyle beteiligt. Das Mädchen wurde drei Jahre zuvor entführt und gilt als tot. Ein Verdächtiger wurde verhaftet und verurteilt. Doch Vincent hat nie so recht an den Tod Mickeys geglaubt. Seine Erinnerungen lassen ihn klar werden, dass er auf eigene Faust und ohne Hilfe seiner Kollegen von der Polizei ermittelt hat, der Fall wird zu seiner persönlichen Obsession. Gelingt es Ruiz die kleine Mickey lebend zu finden, oder verrennt er sich in seiner Besessenheit kläglich auf einer falschen Spur?
„Amnesie“ ist nach „Adrenalin“ das zweite Buch rund um den an Parkinson erkrankten Professor Joe O`Loughlin. Auch dieses Mal steht er der Polizei, allen voran dem Detective Inspector Vincent Ruiz, in beratender Weise zur Seite. Die Story wird aus der Sicht von Ruiz erzählt und der Leser durchlebt mit ihm zusammen seine immer wieder aufkommenden Erinnerungsfetzen, seine Rückschläge auf der Suche nach der kleinen Mickey und auch Einblicke in seine Kindheit, die ihm O´Loughlin entlocken kann. Mir gefällt, dass der Professor in dieser Story nur ein Nebenrolle spielt und der Leser dadurch Vincent Ruiz näher kennenlernt. „Amnesie“ ist alles andere als ein reißerischer Thriller der von permanenter Hochspannung lebt, vielmehr plätschert die Geschichte ein wenig vor sich her, fast so, wie stellenweise wohl die Themse. Leider macht es den atmosphärisch dichten und gut durchdachten Thriller dadurch etwas langatmig. Am Ende wird’s dann nochmal richtig spannend und unvorhersehbar. Auf jeden Fall ein Buch für Michael Robotham und London-Fans. Von mir gibt’s 4 Sterne und natürlich durchaus eine Leseempfehlung.
Das Buch ist hier bestellbar: http://www.randomhouse.de/Presse/Taschenbuch/Amnesie-Psychothriller/Michael-Robotham/pr383007.rhd?pub=4000&men=783&mid=5
- Verlag: Goldmann (14.3.2011)
- Taschenbuch, Klappenbroschur, 448 Seiten
- ISBN: 978-3-442-47643-5
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