Sonntag, 16. Juli 2017

Die Verlassene von Mary Torjussen

Alles nur kein Psychothriller, langweilig und unrealistisch

Mit einer Beförderung in Aussicht kehrt Hannah voller Vorfreude von einer Fortbildung aus Oxford zurück. Sie will nur schnell nach Hause und die Neuigkeiten ihrem Freund Matt erzählen.

Als sie ihr Haus betritt ist alles dunkel. Nicht nur Matt ist nicht da, sondern auch alle seine Sachen sind weg. Seine Mails, seine Telefonnummer und jede Nachricht von ihm sind von ihrem Handy gelöscht. Es ist, als hätte es Matt nie in ihrem Leben gegeben. Was ist passiert? Hat Matt Hannah verlassen? Einfach so, ohne Vorwarnung? Hannah ist verzweifelt, findet keine Ruhe und muss unbedingt herausfinden, was geschehen ist. Dann passieren seltsame Dinge in ihrem Haus und Hannah ist sich sicher, dass Matt dafür verantwortlich ist…



Mary Torjussens Psychothriller „Die Verlassene“ klingt aufgrund des Klappentextes auf den ersten Blick interessant und spannend, doch die Realität sieht dann leider ganz anders aus.
Hannah, eine beruflich erfolgreiche junge Frau lebt mit ihrem Freund Matt zusammen, bis sie eines Tages von einer Fortbildung nach Hause kommt und nicht nur Matt weg ist, sondern auch all seine persönlichen Sachen. Sie kann ihn nicht kontaktieren, denn auch alle Mails, Nachrichten und seine Nummer sind von ihrem Handy gelöscht. Hannah ist verzweifelt und begibt sich auf eine obsessive Suche nach Matt und den Gründen seines Verschwindens. 

Soweit so gut. Doch diese verzweifelte, ja schon krankhafte Suche und Hannahs ständiges Gejammer über Matts Verschwinden zieht sich leider wie ein roter Faden durch das Buch, ist irgendwann einfach nur langweilig und nimmt die anfängliche Spannung komplett aus der Story. Über kurz oder lang fiebert man nicht mehr mit, sondern ist einfach nur genervt und fragt sich, wie lange Mary Torjussen den Leser mit ihren langatmigen Ausführungen noch ermüden möchte. Viele Szenen im Plot sollen allem Anschein nach dem Leser als große Überraschung verkauft werden, in Wahrheit ist aber alles relativ vorhersehbar und wenig einfallsreich. 

Das Ende war dann für mich tatsächlich eine Überraschung, allerdings nicht im positiven Sinne, denn der Ausgang der Story war völlig konstruiert und absolut aus der Luft gegriffen. Peinlich.

Hannah als Hauptprotagonistin ist charakterlich schwach und unsympathisch. Manche ihrer Handlungen sind schlichtweg dumm und unrealistisch. Mehr als einmal wollte sich sie packen und schütteln und sagen, sie soll endlich aufhören zu jammern und ihr Leben weiterleben. Mitleid? Fehlanzeige!  Katie, Hannahs angebliche Freundin ist in ihrer Darstellung nicht viel besser und  auch die Nebenfiguren bleiben blass und wenig überzeugend. 

Der Psychothriller „Die Verlassene“ von Mary Torjussen fängt spannend an, driftet leider relativ schnell ins Langweilige und Langatmige ab. Ständige Wiederholungen, unrealistische Wendungen und ein völlig an den Haaren herbei gezogenes Ende, machten die Lektüre leider eher zur Qual als zum Vergnügen. Mit Psychothriller hat das hier leider wenig zu tun. Hat mich gar nicht überzeugt. Sehr schade, von mir gibt es leider keine Leseempfehlung.



Buchtitel: Die Verlassene
Autorin: Mary Torjussen

Verlag: Blanvalet
Erscheinungsdatum Erstausgabe: 19.06.2017
Flexibler Einband 360 Seiten
Sprache: Deutsch

1 Kommentar:

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