Sonntag, 19. November 2017

Böses Kind von Martin Krist

Böses Kind – Ein spannender und temporeicher Pageturner

Die alleinerziehende Suse und ihre drei Kinder leben in einem Plattenbau in einem berüchtigten Viertel in Berlin. Die junge Frau ist mit ihren Kindern und dem Halbtagsjob total überfordert. Vor allem die Beziehung zu ihrer 14-jährigen Tochter ist mehr als schwierig. Als Jaqueline und auch der Hund der Familie eines Tages verschwunden sind, bemerkt es Suse noch nicht einmal. Erst als Jaqueline auch am nächsten Morgen nicht in ihrem Bett schläft, gibt Suse bei der Polizei eine Vermisstenanzeige auf. Für die Polizei ein typischer Ausreißer-Fall. Doch dann werden auf einer Baustelle erst ein gekreuzigter Hund und dann eine übel zugerichtete und ebenfalls gekreuzigte Leiche gefunden. Das kann kein Zufall sein. Fieberhaft werden die Ermittlungen aufgenommen. Wer steckt hinter der Tat und wo ist das Mädchen Jaqueline? Der erste Fall für Kommissar Henry Frei wird gleich ein Wettlauf mit der Zeit…


„Böses Kind“ ist der neueste Thriller von Martin Krist. Erst vor kurzem habe ich seinen Thriller „Drecksspiel“ gelesen, der mich begeistert und bestens unterhalten hat. Die Erwartungen an „Böses Kind“ waren also entsprechend hoch. Doch dem Autor ist auch mit seinem neuesten Werk wieder eine absolute Punktlandung gelungen.
Gleich von Beginn an ist man gefesselt von der Story und den genannten Protagonisten. Auch wenn ich keine Mutter bin, kann ich mir doch annähernd vorstellen, welche seelischen Qualen Suse durchleben muss. Dein Kind ist verschwunden und Du weißt nicht, was mit deiner Tochter passiert ist, was sie erleiden muss und ob sie überhaupt noch lebt. Dennoch muss der Alltag weitergehen, die beiden anderen Kinder brauchen ihre Mutter und deren Aufmerksamkeit. 

Krist schafft es, schon mit den ersten Zeilen eine Spannung aufzubauen, die den Wunsch erweckt, das Buch sofort und auf der Stelle in einem Rutsch durchzulesen. Wieder nutzt der Autor verschiedene Handlungsstränge und diverse Verwirrspiele um den Leser bei Laune und den Spannungsbogen hoch zu halten. Zwischen den einzelnen, kurzen und knackigen Kapiteln werden immer wieder Intermezzi eingeschoben. Eine junge Frau, die in einem Verlies gefangen gehalten wird. Man glaubt von Anfang an zu wissen, um welche Person es sich hier handeln muss und wird am Ende doch überrascht, denn die Auflösung ist unerwartet und trifft einen bis ins Mark.

Besonders gut gefallen hat mir Kommissar Henry Frei. Normalerweise mag ich es nicht, wenn das Privatleben der Ermittler zu viel Raum einnimmt. Frei hat einen autistischen Sohn und der Umgang mit ihm und überhaupt das ganze Familienleben hat mich wirklich berührt. Ich mochte die ruhige und besonnene Art des Kommissars, der selbst autistische Züge in sich trägt, die sich vor allem in seinem ausgeprägten Ordnungszwang zu erkennen geben. 
Das Buch endet mit einem wirklich richtig fiesen Cliffhanger, der zwar erst einmal total frustriert, dann aber unbändige Lust und Vorfreude auf den zweiten Teil auslöst.



Der Thriller „Böses Kind“ vom Berliner Autor Martin Krist ist wieder ein echter Pageturner und absolut gelungen. Temporeich, spannend und absolut packend sind nur einige Adjektive für dieses komplexe und nervenaufreibende Buch. Ich bin mehr als gespannt auf den zweiten Teil und kann für „Böses Kind“ nichts anderes als eine Leseempfehlung aussprechen. Thriller-Fans werden wirklich begeistert sein. 



Buchtitel: Böses Kind
Autor: Martin Krist

Verlag: epubli
Erscheinungsdatum Erstausgabe: 26.10.2017
Flexibler Einband 324 Seiten
Sprache: Deutsch

2 Kommentare:

  1. Hallo Kerstin,

    na du wirst dich wundern, weil ich grad unter deiner anderen Rezension von diesem Buch hier gefaselt habe. XD Ich habe diese Rezi aber jetzt erst bemerkt und nehme die Leseempfehlung sehr gern an!

    Liebe Grüße,
    Nicole

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    1. Hallo Nicole, ich musste gerade wirklich grinsen :-) Ich bin schon sehr gespannt, wie es Dir gefällt! Liebe Grüße Kerstin

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