Mittwoch, 3. Januar 2018

Vom Ende der Einsamkeit von Benedict Wells

Ergreifendes Familienschicksal mit Tiefgang

Jules und seine beiden älteren Geschwister Marty und Liz wachsen in behüteten Familienverhältnissen auf, bis ein Schicksalsschlag alles verändert. Ihre Eltern kommen bei einem tragischen Unfall ums Leben. 

Die Kinder kommen in ein Internat und müssen fortan mehr oder weniger ihr Leben und ihr Schicksal alleine meistern und bewältigen. Jeder für sich denkt, den Verlust der Eltern überwunden zu haben, doch als Erwachsene holt die Vergangenheit die drei Geschwister wieder ein…


„Vom Ende der Einsamkeit“ von Benedict Wells ist die wunderschöne und gleichzeitig tieftraurige Familiengeschichte der drei Geschwister Jules, Marty und Liz, die den Verlust der Eltern in früher Kindheit nie überwunden haben und diesen Schicksalsschlag erst im Erwachsenenalter so richtig realisieren. Mich hat das Buch von Anfang an begeistert.

Benedict Wells lässt denn Jüngsten der drei Geschwister, Jules, seine Lebensgeschichte in Ich-Form erzählen, eine Geschichte, die den Leser in einen Sog unterschiedlichster Gefühle hinab zieht. Die Einsamkeit, die Verzweiflung und Leere, die Jules empfindet, ist unheimlich nachvollziehbar, man spürt sie fast am eigenen Leib, ebenso wie die Momente der Liebe, der Hoffnung und der Zusammengehörigkeit, die ebenso zu dieser Geschichte gehören, wie die traurigen Augenblicke.

Trotz der Schwermut und Traurigkeit, die diese Geschichte zweifelsohne beherrscht, geht von diesem Buch eine Leichtigkeit aus, die sicherlich auch der wunderschönen Sprache und der flüssigen, schnörkellosen Schreibweise des Autors geschuldet ist.

Die Protagonisten sind authentisch und aus dem Leben gegriffen. Nichts an ihnen wirkt konstruiert, die charakterlichen Entwicklungen, die die drei Geschwister im Laufe der Zeit durchleben sind glaubhaft und nachvollziehbar. Ich habe mit ihnen geweint, getrauert und gebangt, aber auch gehofft, gelacht und geliebt.


„Vom Ende der Einsamkeit“ von Benedict Wells ist eine berührende und ergreifende Familiengeschichte über Einsamkeit, Schicksalsschläge, Trauer und Vergangenheit, aber auch über Liebe, Hoffnung und Zusammenhalt. Der Autor hat einen kurzweiligen und einnehmenden Erzählstil, der das Buch zur unterhaltsamen und gefühlvollen Lektüre macht. Von mir gibt es eine absolute Leseempfehlung.




Verlag: Diogenes
Erscheinungsdatum Erstausgabe: 24.02.2016
Fester Einband 355 Seiten
Sprache: Deutsch

1 Kommentar:

  1. Auch dieses Buch habe ich gelesen. Letztes Jahr im Urlaub. Gibt auch keine Rezi. hihi Ich kann dir auch seine anderen Bücher ans Herz legen. Die sind auch sehr, sehr gelungen. Kenne alle, bis auf sein Debüt "Der Spinner". Das Buch werde ich aber auslassen, da ich denke, es ist zu anders und würde mir nicht gefallen. HIER kannst du ja mal reinlesen. Vielleicht spricht dich ja noch eines der anderen Bücher vom Autor an.
    GlG, monerl

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