Samstag, 16. November 2019

Hamburgs dunkle Seiten - Verbrechen in Bildern 1890-1930 von Kathrin Hanke

Verbrechen in Bildern - Momentaufnahmen, die Geschichten erzählen


Ein Bildband über Hamburgs dunkle Seiten, mit unbearbeiteten Täter- und Opferfotos aus den Anfängen der Polizeifotografie, aber auch Ansichten und Blickwinkel auf eine Stadt, die längst der Vergangenheit angehören…


Die Krimiautorin Kathrin Hanke begibt sich mit „Hamburgs dunkle Seiten“ auf ganz neues Terrain. In Zusammenarbeit mit dem Polizeimuseum Hamburg ist ein besonderer Bildband entstanden, der die Betrachter auf eine ganz eigene Reise entführt. Fotografien, die zwischen 1890 und 1930 entstanden sind, zeigen Tatortfotos, Bilder von Tätern und Opfern, aber auch einprägsame Aufnahmen von einem Hamburg um 1900. Eine faszinierende und interessante Expedition.


"Das Gängeviertel in Hamburg - von den Hamburgern auch Verbrecherquartier genannt"

Trotz den erklärenden Textpassagen sprechen die hier abgebildeten Fotografien ihre eigene Sprache, erzählen ihre ganz individuellen Geschichten. Viele von ihnen berühren, auch wenn sie lediglich zu Dokumentationszwecken angefertigt wurden. Zudem gewähren die Bilder Einblick in die damaligen, oft sehr harten Lebensumstände. Vor allem das Leben in Hamburgs Gängeviertel war beschwerlich. Hier lebte die mittlere und arme Bevölkerungsschicht, die hygienischen Zustände waren schlecht und die Quartiere meist nur durch schmale Straßen, zum Teil verwinkelte oder labyrinthartige Hinterhöfe, Torwege und die namensgebenden Gänge zwischen den Häusern zu erreichen. Idealer Unterschlupf für Verbrecher und Mörder.


"Seit dem 5. Januar 1903 sind Tatortfotografien als Beweismittel vor Gericht anerkannt..."

Unglaublich, wie umständlich und aufwändig die Polizeifotografie damals war. Ausziehbare Leiterstative waren notwendig, um den Tatort aus der Vogelperspektive und aus jeglicher Richtung fotografieren zu können. 

Die Mehrzahl der Fotos in diesem Bildband sind nicht inszeniert, noch ist die Bildqualität eine besonders gute und genau das macht sie authentisch, die Betrachtung ist intim und ganz besonders.



Einen Bildband zu erstellen, der die Betrachter auch dann fasziniert und fesselt, wenn es wenig textliche Informationen gibt, ist sicherlich eine Herausforderung. Meiner Meinung nach ist aber genau das der Autorin Kathrin Hanke zusammen mit dem Polizeimuseum Hamburg sehr gut gelungen, auch wenn ich anfangs skeptisch war, ob mich als Vielleserin ein Bildband ebenso begeistern kann wie ein Roman oder Krimi. Mich hat „Hamburgs dunkle Seiten“ jedoch auf eine ganz besondere und faszinierende Reise entführt und den Wunsch geweckt, mich vor Ort selbst auf die Spuren der Vergangenheit zu begeben.



Autorin: Kathrin Hanke in Zusammenarbeit mit dem Polizeimuseum Hamburg

Erscheinungsdatum: 09.10.2019
Sprache: Deutsch
Ausgabe: Fester Einband
Umfang: 200 Seiten

2 Kommentare:

  1. Hallo Kerstin,
    Bildbände finde ich immer irre spannend. Du schreibst es ja selbst, die Bilder sprechen für sich. Auf der Messe habe ich darin geblättert und es hat mich durchaus etwas schockiert, da die Bilder wirklich total ungefiltert sind. Ich werde es doch haben wollen, kenne mich ja.
    Danke für die schöne Vorstellung hier.
    Liebe Grüße
    Kerstin

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  2. Hallo liebe Kerstin,
    gerade dass die Bilder so ungefiltert und authentisch sind, hat mir sehr gut gefallen. Manche wirkten auf ganz intime Weise berührend. Ich stell mir die Recherche zu diesem Bildband auch unheimlich spannend vor.

    Liebe Grüße auch an Dich
    Kerstin

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