Nach einem schweren Autounfall erwacht Mark Dornberg endlich aus dem Koma. Alles kommt ihm irgendwie seltsam vor, das Pflegepersonal, selbst sein Arzt verhalten sich merkwürdig und niemand aus seiner Familie kommt zu Besuch. Alles an was Mark sich erinnern kann ist eine mysteriöse Nebelwolke, kurz nach dem Unfall. Wie lange lag er im Koma? Er flüchtet aus dem Krankenhaus und findet sich in einer Zwei-Klassengesellschaft wieder. Die scheinbar Privilegierten leben unter einer Glaskuppel, die anderen sind draußen der gefährlichen Sonneneinstrahlung ausgesetzt und kämpfen ums Überleben. Mark wird plötzlich zur meist gesuchten Person und sein skrupellosester Verfolger ist sein Arzt…
Beim Stöbern bin ich über den Mystery-Science-Fiction-Roman „Stadt unter Glas“ von P.C. Thomas gestolpert. Der Klappentext hat mich gleich angesprochen und neugierig gemacht. Die Autorin hat ein erschreckendes Zukunftsszenario geschaffen und dieses mit einer spannenden und kurzweiligen Story verknüpft, die ein überraschendes Ende zu bieten hat.
"Nur langsam drangen die Geräusche in Marks Unterbewusstsein vor. Die Stimme, die er hörte, klang fast, als sei er unter Wasser. Worte verstand er nicht. Er versuchte, seine Augen zu öffnen, aber seine Lider waren schwer wie Blei. Ein leises Stöhnen entfloh seinen Lippen. wieder und wieder versuchte er, die Augen aufzuschlagen, bis es ihm schließlich gelang...."Sie sind wach"..."
Packend, ausdrucksvoll und kurzweilig erzählt die Autorin von Marks Flucht in einer für ihn völlig fremden Welt, in der es Gott sei Dank auch Menschen gibt, die ihm helfen wollen. Eine Stadt unter Glas, in der die Bewohner ein scheinbar privilegiertes Leben führen. Denn die vermeintliche Sicherheit unter der Kuppel täuscht. Die Menschen werden überwacht, Gier, Korruption und Machthunger sind allgegenwärtig, jeder der sich nicht an die Vorgaben des Systems hält, ist verdächtig. Die Inferioren, die Menschen außerhalb, kämpfen ums Überleben und haben kaum eine Chance, sich vor der lebensgefährlichen Sonneneinstrahlung zu schützen. Für sie gibt es kaum ärztliche Versorgung, die Lebensbedingungen sind eine Katastrophe, es herrscht Hunger und Verzweiflung. Doch die Menschen begehren auf, es kommt zu Aufständen.
"Sind wir nicht alle Menschen? Wollen wir nicht alle das Gleiche? Nämlich in Ruhe und Frieden leben? Was unterscheidet die, die in der Stadt leben, von denen, die nicht dort sein dürfen?"
Die Figuren, die die Geschichte lebendig werden lassen sind sehr gut und lebensnah gezeichnet. Die Gefühle, die in Mark Dornberg toben, sind sehr gut nachvollziehbar. Angst, Wut, Ungeduld und die Suche nach Antworten treiben ihn um. Was ist mit ihm passiert? Warum sind sie hinter ihm her?
„Stadt unter Glas“ von P.C. Thomas ist ein wirklich gelungener Genre-Mix. Spannend zu lesen, kurzweilig und realitätsnah. Wer weiß, wie unsere Zukunft tatsächlich einmal aussehen wird? Allerdings bleiben nach einem überraschenden Ende viele Fragen offen und ich hoffe doch sehr, dass es hier einen zweiten Teil geben wird. Alles andere wäre nämlich sehr enttäuschend. Trotzdem spreche ich für diesen Mystery-Science-Fiction-Roman sehr gerne eine Leseempfehlung aus.
Verlag: Shadodex - Verlag der Schatten
Erscheinungsdatum: 26.08.2019
ISBN: 9783946381648
Sprache: Deutsch
Ausgabe: Flexibler Einband
Umfang: 384 Seiten
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Achtung Datenschutz: Mit dem Versenden des Kommentars akzeptiere ich und erkläre mich einverstanden, dass meine Daten von Blogger gespeichert und weiterverarbeitet werden!