Zeiten des Umbruchs – intensive und gelungene Fortsetzung
Die drei Freunde Carl, Isi und Artur finden in Berlin wieder zusammen und müssen sich in den unbeständigen Zeiten des Umbruchs behaupten. Die Hauptstadt ist in Aufruhr, das Volk begehrt auf, der Kaiser wird gestürzt. Die Hoffnung auf Frieden ist spürbar, doch im Untergrund brodelt es gefährlich. Obwohl Hunger und Leid noch viele Menschen in der Hauptstadt fest im Griff haben, geht es Carl, Isi und Artur recht gut. Artur hat sich in der Unterwelt einen Namen gemacht, Carl arbeitet bei der berühmten UFA und Isi zeigt sich wie immer kämpferisch und sucht einmal mehr die Herausforderung. Doch es gibt Neider und Feinde aus der Unterwelt, die die drei Freunde immer wieder in gefährliche Situationen verwickeln…
Nach „Schatten der Welt“, dem erfolgreichen und grandiosen ersten Teil der Reihe, geht die Geschichte von Isi, Carl und Artur nun weiter. In „Revolution der Träume“ treffen die drei Freunde in Berlin wieder aufeinander, mitten hinein in eine turbulente Nachkriegszeit. Fesselnd und mit viel Liebe zum Detail erzählt Andreas Izquierdo die Geschichte dieser Zeit und verbindet raffiniert Fiktion mit belegbaren, geschichtlichen Fakten.
"Die Menschen träumten. Und während sie träumten, erwachten die Ungeheuer. Für kurze Zeit taumelte das Reich zwischen Unglauben und Euphorie, alles schien plötzlich möglich und nichts mehr verboten."
Berlin in der Nachkriegszeit, der erste Weltkrieg ist endlich vorbei. Ein Grund für die Menschen, endlich aufzuatmen und nach vorne zu blicken. Doch die Zeiten sind nach wie vor hart, Revolution, Straßenkämpfe und Hunger lassen die Hauptstadt im Chaos versinken. Mitten in diesen turbulenten Zeiten, treffen sich die drei Jugendfreunde Isi, Carl und Artur wieder, die sich den Herausforderungen, in einer Welt im Wandel, stellen müssen. Alle drei tun dies auf ganz unterschiedliche Weise, während der ruhige und besonnene Carl von einer Karriere als Kameramann träumt, hat sich Artur als Größe in der Unterwelt einen Namen gemacht und auch Isi bleibt die Kämpfernatur, die sie schon immer war.
Andreas Izquierdo erzählt intensiv und lebendig mit großer Liebe zum Detail. Eindrücklich führt er vor Augen, wie sehr die Gesellschaft in diesen Zeiten auseinanderklafft. Obdachlosigkeit, Hunger und Perspektivlosigkeit auf der einen, ausschweifende Partys, Lebensmittel im Überfluss, Alkohol und Drogen auf der anderen Seite. Messerscharf und eingängig werden die politischen und sozialen Differenzen aufgegriffen. So spannend die Story ist, mit all ihren packenden und emotionalen Ereignissen, hin und wieder ziehen sich die Erzählungen für mich zu sehr in die Länge, was zu einigen, doch etwas zähen Passagen führt.
Und wie schon im ersten Teil wäre die Geschichte nur halb so gut ohne ihre fein gezeichneten, lebendigen Figuren. So unterschiedlich die drei Freunde auch sind, auf ihre Freundschaft können sie sich verlassen, sie ist das, was sie zusammenhält, was sie durch diese schwierigen und gefährlichen Zeiten trägt. Auch wenn sie nicht immer einer Meinung sind, stehen sie trotzdem füreinander ein, unterstützen und stärken sich gegenseitig.
Eine gelungene Fortsetzung, die wieder gekonnt Historisches mit einer fiktiven Geschichte verbindet. Für mich nicht ganz so stark wie der erste Teil, dennoch haben mich vor allem wieder die Figuren sehr beeindruckt. Ein lesenswerter, intensiver Roman, ich bin neugierig und gespannt darauf, wie die Geschichte rund um Isi, Carl und Artur weitergeht. Leseempfehlung!
Guten Morgen!
AntwortenLöschenIch mochte auch den ersten Teil lieber, aber Izquierdo gelingt es richtig gut, dass man diese drei Protagonisten ins Herz zu schließen. Tolle Figurenzeichnung!
Liebe Grüße
Martina
Guten Morgen!
LöschenDann bin ich beruhigt, dachte schon, es geht nur mir so! Ja die Figuren sind toll, aber ich finde, Andreas Izquierdo gelingt das in allen seinen Büchern.
Liebe Grüße
Kerstin