Dienstag, 1. März 2016
Heilbronn 37 Grad von Henrike Spohr
Klappentext:
Drückende Hitze liegt über Süddeutschland. Tamara arbeitet wie eine Besessene an den Bildern für ihre erste Ausstellung. Doch mit jedem Tag wird das Gefühl, beobachtet und verfolgt zu werden, stärker, denn in ihrer Vergangenheit lauert eine dunkle Bedrohung: 'Irgendwann, wenn du nicht daran denkst, werde ich zu dir kommen!' Doch dieses Mal will Tamara kein wehrloses Opfer sein.
Zum Inhalt:
Jahrhundertsommer in Heilbronn. Die Menschen stöhnen unter der Hitze und leiden unter den vielen Unwettern, die diese mit sich bringt. Tamara bekommt davon kaum etwas mit. Jeden Tag pendelt sie zwischen ihrer Wohnung und ihrem Atelier hin und her und arbeitet an der Fertigstellung ihrer Bilder. Denn Tamara hat es geschafft, schon bald findet ihre erste eigene Vernissage statt. Doch etwas trübt ihre Vorfreude und vor allem ihre Konzentration, denn Tamara hat mehr und mehr das Gefühl, beobachtet, ja sogar verfolgt zu werden. Ihre Unruhe und ihre Ängste übertragen sich auch auf ihre Ehe und sogar ihr Mann Paul hört Dinge in ihrer Wohnung die er sich nicht erklären kann. Auch er beginnt langsam verrückt zu werden. Sollen die beklemmenden und ängstlichen ja fast schon panikartigen Gefühle Tamaras wirklich Recht behalten und die Vergangenheit und die Gefahr, die von ihr ausgeht holen sie tatsächlich wieder ein?
„Heilbronn 37 Grad“ von Henrike Spohr ist der Debütroman der Autorin. Und dieser ist ihr wirklich gut gelungen, auch wenn für mich eher als Psychothriller daher kommt und nicht wie auf dem Cover betitelt als Kriminalroman. Mir kam das gerade recht und ich habe das Buch an zwei Abenden durchgelesen. Spohr ist es von Anfang an gelungen eine dichte und düstere Atmosphäre zu schaffen, der Leser spürt förmlich die flirrende und geladene Luft, die nicht nur durch das hochsommerliche Wetter entsteht. Die Autorin erzählt mit flüssigem und spannend zu lesenden Schreibstil eine von Anfang bis zum Ende gut durchdachte Geschichte, setzt gekonnt falsche Fährten und überrascht den Leser mit einem verblüffenden und unvorhersehbaren Ende. Hier hätte ich mir aber dann doch ein bisschen mehr Aufklärung über das „Warum“ gewünscht, andererseits bleibt so natürlich auch genug Raum für eigene Interpretationen. Die Protagonisten, die recht überschaubar sind, was mir besonders gut gefallen hat, sind glaubhafte und individuelle Charaktere, die sich im Laufe des Buches auch weiterentwickeln und der Leser Stück für Stück ihrer jeweiligen Persönlichkeiten kennenlernen darf.
„Heilbronn 37 Grad“ ist ein atmosphärisch dichter, abwechslungsreicher und gut gelungener Thriller, der auch ohne Blutvergießen und Massenmorde eine spannende und bedrückende Stimmung vermittelt. Ich bin gespannt auf weitere Werke der Autorin und gebe hier gerne eine Leseempfehlung.
Das Buch kann hier bestellt werden:
http://www.emons-verlag.de/programm/heilbronn-37
Verlag: Emons (23. Juli 2014)
Taschenbuch, 256 Seiten
ISBN: 978-3-95451-365-9
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