Sonntag, 7. Mai 2017

Das Licht und die Geräusche von Jan Schomburg

Ein etwas anderer Roman über das Erwachsen werden

Johanna und Boris sind Klassenkameraden, aber auch allerbeste Freunde. Die zwei sind unzertrennlich. Das liegt vielleicht auch daran, dass Johanna in Boris verliebt ist. Doch der hat Ana-Clara, seine Freundin in Portugal. Warum Boris mit ihr zusammen ist, versteht Johanna nicht, schließlich verbringt doch sie jede freie Minute mit ihm und Ana-Clara ist weit weg von all dem. Dann verschwindet Boris urplötzlich und alles wird irgendwie anders…



„Das Licht und die Geräusche“ von Jan Schomburg ist ein ganz spezieller Roman auf den man sich einlassen muss. Der Sprach- und Schreibstil ist sehr eigenwillig und ungewohnt. Ich-Erzählerin Johanna beschreibt ihre Gedanken, Gefühle und Probleme, die zweifelsohne ihr junges Leben bestimmen, in Episoden, die oft abrupt enden und einige Seiten später wieder weitergehen. Dazwischen passiert meist etwas völlig anderes. Mit dieser sprunghaften Erzählweise hat mich der Autor mehr als einmal verwirrt und auch manchmal etwas frustriert. 

Und doch kam ich irgendwann in der Geschichte an, konnte endlich in Johannas Erlebnissen und Gedanken das Tiefgründige und die Echtheit spüren. Die Charaktere sind für mich durchweg authentisch, sie spiegeln ganz normale Jugendliche wider, mit all ihren Ängsten und Freuden, Erlebnissen, Zweifeln und Selbstüberschätzung. Dennoch waren sie mir, bis vielleicht auf Johanna, etwas zu blass dargestellt. 

Jan Schomburg hat u.a. Themen wie  Spaß, Unbeschwertheit, Drogen, Mobbing, erste Liebe, Sex, Todeswunsch und Homosexualität – Dinge, die Jugendliche auf dem Weg zum Erwachsenwerden durchaus beschäftigen – in seinem Roman geschickt und glaubwürdig verarbeitet.


„Das Licht und die Geräusche“ von Jan Schomburg ist ein wirklich ungewöhnlicher und spezieller,  aber auch eindrucksvoller Roman über die Jugend und das Erwachsen werden. Ein Buch, das sicherlich polarisiert. Auch wenn mich Sprach- und Schreibstil nicht so ganz überzeugen konnten und auch die sprunghafte Erzählweise gewöhnungsbedürftig war, ich habe das Buch gerne gelesen und gebe eine Leseempfehlung für all diejenigen, die das Ungewöhnliche nicht scheuen und den Mut haben, sich auf „Das Licht und die Geräusche“ einzulassen.



Erscheinungsdatum Erstausgabe: 10.03.2017
Fester Einband 256 Seiten
Sprache: Deutsch

1 Kommentar:

  1. Ich glaube das ist nix für mich, eigenwillige Schreibstile muss ich gerade selber verarbeiten. gg

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