Montag, 14. Januar 2019

Gastrezension von Pink Anemone zu: Am Fuß des Leuchtturms ist es dunkel von Erik R. Andara

Ihr Lieben, 

die liebe Conny von Pink Anemone eröffnet die Gastrezensions-Saison 2019. Vielen Dank dafür!

Von Weird Fiction hab ich noch nie etwas gehört, deshalb freu ich mich umso mehr, dass das Buch "Am Fuß des Leuchtturms ist es dunkel" von Erik R. Andara hier vorgestellt wird. 

Wer den Blog von Pink Anemone noch nicht kennt, der muss das ganz schnell nachholen! Hier kommen nicht nur Bibliophile auf ihre Kosten, sondern auch Woll- und Kochsüchtige können hier ihrer Sucht frönen. Schaut einfach mal vorbei, es lohnt sich wirklich!




zur Verfügung gestellt von Pink Anemone
Am Fuß des Leuchtturms ist es dunkel

Weird Fiction like Lovecraft aus Österreich – düster, atmosphärisch und mit literarischen Zügen

Nichts ist, wie es scheint

Drei Geschichten über die dunklen Abgründe, die uns unvermutet hinter den Fassaden erwarten können, derer wir uns zu sicher wähnen, und die sich so selbstsicher Realität schimpfen. Das Debut des Nighttrain-Imprints (Whitetrain-Verlag) setzt mit Erik Andara einen Fuß in die Nachtlande der Weird Fiction…(Klappentext)


"Ich erwache in einem Zimmer, das ich nie wieder sehen wollte.
In einer Wohnung, die mir mit all ihren Regeln und Verboten schon früh zur Hölle geworden ist.“
(S. 7 – Raumflucht)

Dieses Buch beinhaltet drei Novellen:

„Raumflucht“
Eben erst erwacht, versucht ein Mann den brutalen Besuch seines Nachbarn zu überleben und sich dabei nicht selbst zu verlieren…(Klappentext)

„Am Fuß des Leuchtturms ist es dunkel“ 
Ein anderer junger Mann lebt bereits seit Jahren eingeschlossen in seinem Zimmer, nur um sich eines Tages über das Social Network mit seinen schlimmsten Ängsten konfrontiert zu sehen – ein Rachegeist sucht ihn heim…(Klappentext)

„Nachtzug nach Carcosa“ 
Im Copy-Shop findet ein Mitarbeiter einen Kettenbrief, der den Tod für seine ohnedies bereits zerrüttete Beziehung bedeuten kann. Der König in Gelb trägt höchstpersönlich Sorge dafür…(Klappentext)

Drei Geschichten aus Wien und drei Geschichten, in denen nichts ist, wie es scheint.

Alle Stories beginnen völlig harmlos, doch mit jeder Seite steigert sich das Grauen bis es sich zu einem wahren Horrortrip entwickelt und völlig irre endet. Dabei wird man als Leser in dieses Grauen hinab gezogen und völlig darin gefesselt. Bei jeder Story war ich froh, als sie zu Ende war und das ist keineswegs negative Kritik – im Gegenteil! Viel mehr schafft es der Autor die Gefühle und Emotionen der jeweiligen Protagonisten auf den Leser zu übertragen, sodass man, wie die Charaktere selbst auch, aus diesem Alptraum erwachen möchte.

Dies erfolgt in einem flüssigen und packenden Schreib- und Erzählstil, welcher zugleich auch literarische Züge aufweist.

Zudem wird die Atmosphäre gekonnt eingefangen und diese ist durchgehend düster und beklemmend – umhüllt einen regelrecht und zieht einen mit sich in den Abgrund.


„Genug von der Schuld. Genug von der Erlösung. Genug vom rechten Weg.
Wenn es nach ihm ging, waren alle seine Wege gegangen.
Er war in der Endstation eingelaufen.“
(S 31 – Am Fuss des Leuchtturms ist es dunkel)

Wie die großen Schriftsteller H.P. Lovecraft, E.A. Poe oder Stephen King, lässt Erik R. Andara die Grenzen zwischen Wahn und Realität verschwimmen. Bei einer Story hat man sogar das Gefühl mit dem Protagonisten in ein irres und unheimliches Paralleluniversum katapultiert zu werden.


„Über der Tür hing eine Karte des U-Bahn-Netzes.
Irgendetwas daran wirkte bereits auf den ersten Blick genauso falsch, wie der Rest der U-Bahn-Garnitur selbst,
die ihn nun ratternd durch die Nacht trug.“
(S 92 – Nachtzug nach Carcosa)

Die Novellen haben alle ein offenes und auch unklares Ende. Normalerweise bin ich kein Freund von Kurzgeschichten und schon gar nicht von unklaren Enden. Doch hier würde nichts anderes passen, denn genau dies ist der Grund, welcher das Grauen zum Schluß hin noch viel grauenvoller, bzw. unheimlicher erscheinen lässt.

Fazit: 
Zur Verfügung gestellt von Pink Anemone
Die Stories sind allesamt seltsam, verrückt, düster, beklemmend und fern des Mainstreams. Weird Fiction at its best oder einfach gesagt – absolut geiler Scheiß (die ersten Worte, die mir dazu einfielen).

Liebhaber dieses Sub-Genres werden begeistert sein.

Weitere Buchinformationen:



  • Taschenbuch: 126 Seiten
  • Verlag: CreateSpace Independent Publishing Platform (10. Februar 2018)
  • Sprache: Deutsch
  • ISBN-10: 1985218070
  • ISBN-13: 978-1985218079
  • Preis: 10,01€ (Stand vom 25.09.2018)
  • Auch erhältlich als: E-Book


Autoren-Info:

Erik R. Andara wurde 1977 in der Nähe des Dunkelsteinerwalds geboren und wuchs zurückgezogen in einer kleinen Klause am Waldrand auf. Er widmete sich dort, fast unmittelbar nach seiner Ankunft in dieser Welt, dem Lesen und Erzählen von Geschichten. Zu Beginn des neuen Jahrtausends zog er nach Wien, um dort weiteres Material für seine Werke zusammenzutragen. Heutzutage schreibt er vor allem düstere Phantastik, illustriert Buch- sowie Magazincover und zeichnet hin und wieder auch Comics. Zuletzt erschienen seine Geschichten und Illustrationen in Ausgaben des Visionariums (herausgegeben von Edition Gwydion) und des IF-Magazin für angewandte Fantastik (herausgegeben bei WhiteTrain), im Kriminal Journal Nr. 4 und im E-Book-Format auf der Plattform neobooks: „Am Fuß des Leichtturms ist es dunkel“ und „Das Fest der Väter“. Sein Verlagsdebüt „Nachtspiel und Morgengrauen“ erscheint demnächst.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Achtung Datenschutz: Mit dem Versenden des Kommentars akzeptiere ich und erkläre mich einverstanden, dass meine Daten von Blogger gespeichert und weiterverarbeitet werden!