Mittwoch, 25. März 2020

Wolves - Die Jagd beginnt von Daniel Cole

Vorhersehbar und mäßig spannend – der dritte und zugleich schwächste Teil der Reihe

William „Wolf“ Fawkes ist noch immer untergetaucht und auf der Flucht, als er erfährt, dass sein väterlicher Freund und Mentor, der Polizist Finlay Shaw Selbstmord begangen hat. Shaw wurde in einem Zimmer in seinem Haus gefunden, eine Pistole in der Hand, die Fenster und Türen waren von innen verriegelt. Und doch glaubt Wolf nicht an Selbstmord. Um Finlays Tod aufzuklären, stellt William sich der Polizei, kann aber verhandeln, dass er erst nach den Ermittlungen zu Finlays Tod ins Gefängnis muss. Gemeinsam mit Emily Baxter und einem Team von Auserwählten taucht er in Finlay Shaws Vergangenheit ein. Alle Spuren führen zu einem spektakulären Drogenfund, der Shaw vor 37 Jahren zum Helden machte…


„Wolves – die Jagd beginnt“ ist der dritte Teil der New Scotland Yard-Reihe um William Fawkes. Mit seinen beiden Vorgängern „Ragdoll“ und „Hangman“ kann der neueste Thriller von Daniel Cole meiner Meinung nach nicht so ganz mithalten. Vorhersehbar und mit einigen Längen bietet der Thriller nicht unbedingt uneingeschränktes Lesevergnügen.

"Ich war selbst dabei, mein Freund. Er wurde allein gefunden...in einem verschlossenen Raum...die Waffe lag neben ihm".

 "Finlay würde sich nicht umbringen."

Obwohl ich die beiden Vorgänger gelesen habe, ist mir der Einstieg in die Story deutlich schwergefallen. Es hat eine Weile gedauert, bis sich mir die Zusammenhänge aus der Vorgeschichte erschlossen haben. Hier hätte ich mir definitiv mehr Rückblenden gewünscht.

Cole bedient sich mehrerer Handlungsstränge und springt in seiner Erzählung zwischen Vergangenheit und Gegenwart hin und her. Er legt scheinbar falsche Fährten und verstreut so manches lose Puzzlestück, doch schnell wird klar, wer hier seine Finger im Spiel hat und welche Intention diese Person antreibt. Trotz einer gewissen Grundspannung machen diese Tatsachen die Story vorhersehbar und stellenweise sehr langatmig. Auch die Auflösung und das nicht sonderlich außergewöhnliche Finale halten leider keine weiteren Überraschungen bereit. Grundsätzlich kann man sagen, dass es dem Plot in diesem dritten Teil an den düsteren, geheimnisvollen und spektakulären Elementen fehlt, mit denen die beiden Vorgänger definitiv bei mir punkten konnten.

Daniel Cole hat einen sehr angenehmen, flüssigen und schön zu lesenden Schreibstil. Viele Dialoge beinhalten Humor und einen gewissen Wortwitz was bedeutet, dass in diesem Teil der Reihe wohl eher geschmunzelt denn Fingernägel gekaut wird.

Auch die Protagonisten wirken dieses Mal irgendwie überzogen. Vor allem Wolf und Baxter waren teilweise nur schwer zu ertragen in ihren Taten, Handlungen, vor allem aber in ihren Dialogen. Natürlich sind die beiden Figuren extreme Charakterköpfe, in ihren Gedankengängen oft brillant, stur, nicht immer empathisch und hin und wieder auch komplett beratungsresistent. Für mich dennoch zu viel des Guten.


Der dritte Teil der New Scotland Yard-Reihe konnte meine Erwartungen leider nur zum Teil erfüllen. Grundsätzlich fehlt es dem Plot an Spannung, Thrill und überraschenden Wendungen, was Humor und Wortwitz nicht unbedingt ausgleichen können. Ich hoffe, dass Daniel Cole im 4. Teil wieder zu seiner gewohnten Stärke zurückfindet und einen Thriller präsentiert, in dem dramatische Spannung und witzige Szenen gekonnt kombiniert werden.


Autor: Daniel Cole

Erscheinungsdatum: 31.01.2020
Sprache: Deutsch
Ausgabe: Flexibler Einband
Umfang:416 Seiten

2 Kommentare:

  1. Vielen Dank für deine ehrliche Rezension. Sie bestätigt mich, dass es für mich gut war schon nach Band 1 auszusteigen.
    Die drücke ich aber die Daumen, dass du mit dem vierten Teil wieder zufrieden bist.

    Liebe Grüße
    Mo

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    1. Hallo Mo, ja manchmal muss man seinem Bauchgefühl folgen. Mir hat Band 2 noch ganz gut gefallen. Mal sehen, ob mich ein vierter Teil noch locken kann. Kommt bestimmt auch auf den Plot an.

      Liebe Grüße Kerstin

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