Donnerstag, 21. Mai 2020

Das Schattenhaus von Tess Gerritsen

Nachricht von…nein nicht Sam, aber Kapitän Brodie – leider echt schlecht!

Ava ist Foodbloggerin und zieht sich von Boston auf eine abgelegene Halbinsel an der Küste Maines zurück, um Rezepte für ihr neues Buch auszuprobieren und auch um die nötige Ruhe und Inspiration hierfür zu finden. Das herrschaftliche Haus Brodie´s Watch, in dem sie für die nächste Zeit zusammen mit ihrem Kater wohnen wird, wirkt auf den ersten Moment düster und unheimlich und auf unerklärliche Weise übt das Haus dennoch eine unglaubliche Anziehungskraft auf Ava auf. Verstörende Geräusche halten die junge Frau nachts wach und eines Tages glaubt Ava eine schattenhafte Gestalt hinter den Vorhängen in ihrem Schlafzimmer zu sehen. Was geschieht hinter den Mauern des düsteren Herrenhauses wirklich und ist Ava womöglich in Gefahr?...


Ich liebe Tess Gerritsen, für mich die Queen des Thrills, vor allem ihre Reihe Rizzoli & Isles begeistert mich mit jedem Buch aufs Neue. Spannung, Nervenkitzel, interessante Protagonisten, das alles sind Attribute, die Tess Gerritsens Bücher ausmachen. Normalerweise. Umso mehr hatte ich mich auf das neue Werk von ihr gefreut, doch „Das Schattenhaus“ schlägt leider völlig aus der Reihe. Ich bin tatsächlich entsetzt! Eine Story, komplett an den Haaren herbeigezogen und nicht nur das! Ich habe das Buch zu Ende gelesen, nur alleine deswegen, weil ich nicht glauben konnte, dass es wirklich so endet wie es angefangen hat. Leider doch und es kam sogar noch schlimmer!

"Ich bin der Kapitän des Schiffs. Ich befehle. Du gehorchst. Was ist, wenn ich mich verweigere? Dann werde ich mich in Geduld üben und auf eine Frau warten, die meiner Aufmerksamkeit würdiger ist."

Was geschieht hinter den Mauern von Brodie´s Watch? Ja, was geschieht hier wirklich? Das Schattenhaus birgt für den freudig erwartungsvollen Leser gar schreckliche Überraschungen. Die hanebüchene Mischung aus der Netflix-Doku „Heimgesucht“ gepaart mit einem seichten Abklatsch von „Fifty Shades of Grey“, beschert tatsächlich Gänsehaut.

"Mein Körper verzehrt sich danach, ausgefüllt zu werden, erobert zu werden, doch er hat mich im Stich gelassen. Oder war er überhaupt je hier?"

Ein flacher, irgendwie leicht verstörender Plot, eine völlig abstruse, möglicherweise auch geistig umnachtete Protagonistin, die gerne mal ein Glas zu viel trinkt und sich Tag für Tag nach dem SM-Sex mit dem Geist des längst verstorbenen Kapitän Brodie verzehrt. Ich bin beim Lesen oft selbst durch mein ungläubiges Aufstöhnen, oder lautes Auflachen erschrocken. Ernsthaft Frau Gerritsen?

Um noch was Positives zu sagen: All diese Katastrophen sind eingebettet in die sehr schöne, atmosphärisch wunderbar beschriebene Küstenlandschaft Maines und auch wenn die Handlung noch so unglaubwürdig und schrecklich ist, das Buch ist ein Pageturner, der Schreib- und Erzählstil von Tess Gerritsen ist gewohnt flüssig, locker und – Gott sei Dank – kurzweilig!


Kaum zu glauben, dass dieses Buch aus der Feder von Tess Gerritsen stammen soll. Liest sich eher wie ein typischer „Nackenbeißer“, nur, dass man da weiß, auf was man sich einlässt. Echt gruselig! 


Buchtitel: Das Schattenhaus
Autorin: Tess Gerritsen


Verlag: Limes
Erscheinungsdatum: 27.04.2020
Sprache: Deutsch
Ausgabe: Flexibler Einband
Umfang: 384 Seiten

10 Kommentare:

  1. Wowww, ich lese sie ja nicht aber ich kenne immerhin die TV Serie Rizzoli&Isles und finde sie wunderbar. Das hört sich ja grauenhaft an. So änlich wie Grason Manor, das ich ja leider so rezensieren musste.

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    1. Ja leider war das nix und grauenhaft trifft es stellenweise tatsächlich!

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  2. Ach herrje! ich habe aber schon an den eher durchwachsenen bewretungen gesehen, dass es anscheinend nicht so gut weg kommt. Das hört sich ja überhaupt nicht nach einer meiner lieblings-Thriller-Autoren an! :(
    Ähnlich geht es mir mit dem neuen Buch von Jodie Picoult...nicht soo schlecht, aber völlig ohne Spannung. Was ist da los mit unseren Lieblingsautoren????
    Liebe Grüße
    Martina

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    1. Ich weiß auch nicht. Entweder war das ein Ghostwriter oder es war ein Manuskript von gaaanz früher, dass noch in der Schublade lag und sie es rausgezogen halt, weil sie was veröffentlichen musste. Keine Ahnung...einfach nur gruselig.

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  3. Ich bin nicht wirklich ein Fan von gruseligen Büchern, aber vielleicht sollte ich dem mal eine Chance geben.
    Liebe Grüße
    Luisa von https://www.allaboutluisa.com/

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    1. Sag aber nicht, ich hab Dich nicht gewarnt. Es ist eher gruselig im negativen Sinne!

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  4. Hallo :)
    Danke für die Warnung! Der Klappentext klang nach spannendem Gruselroman. Aber dann werde ich wohl besser ein anderes Buch der Autorin lesen!

    LG

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  5. Da brauchte die Autorin wohl Geld XD
    Immerhin kam der band auch erst 2019 im original raus, hatte erst auf nen alten Schinken getippt, aber so ...nun

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    1. Ehrlich gesagt, hatte ich es gehofft. Vielleicht hatte sie das Manuskript jahrelang in einer Schublade und hat es jetzt rausgezogen. Anders kann ichs mir ehrlich gesagt schwer erklären...

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