Weil ihre Töchter rund um den Erdball verstreut leben, wird es für die Bachmanns dieses Jahr ein einsames Weihnachten. Eine traurige Vorstellung für Julia Bachmann und ihren Mann Frank. Trotz allem werden Plätzchen gebacken, Stollen besorgt und der Gänsebraten vorbereitet. Die Bachmanns stellen sich auf einsame Weihnachten mit Oma Elisabeth ein, doch dann kommt alles ganz anders. Ein Anruf von Tochter Emily aus Berlin beschert der Familie eine abenteuerliche Weihnachtsreise…
Zu Weihnachten muss es nicht immer ein Krimi oder Thriller sein, da weiche ich gerne mal von meinen Lesegewohnheiten ab und such mir einen schönen Weihnachtsroman. „Schiefer die Socken nie hingen“ von Ulrike Herwig war da genau das Richtige. Humorvoll und absolut kurzweilig erzählt die Autorin von dem ganz besonderen Weihnachtsfest der Bachmanns, von einem Gänsebraten der um die Welt reist, aber auch Traditionen, Liebe und dem Zusammenhalt in der Familie.
Die sympathische und leicht chaotische Familie Bachmann macht es mir leicht, gleich von Beginn an in die Geschichte einzutauchen. Ich habe mich gefühlt wie ein Familienmitglied, habe mit gefiebert, herzhaft gelacht und auch die berührenden Momente emotional miterlebt.
"Sieben Bleche voller Plätzchen, die verziert und mit Marmelade zusammengeklebt und mit Puderzucker bestreut werden wollten. Im Kühlschrank wartete der Teig für die Lebkuchen auf seinen Einsatz, die Herzen für die Mädchen lagen im Schrank und in der Speisekammer lauerte der Riesenstollen wie das Phantom der Oper auf sie. Wer sollte das alles essen?"
Ulrike Herwig erzählt kurzweilig, humorvoll und mitreißend und schafft es mühelos, Bilder vor mein inneres Auge zu projizieren. Da war das etwas andere Weihnachtsfest in der chaotischen Berliner WG-Küche, das eher besinnliche Fest in London und dann das absolute Highlight, Christmas in den USA, wo alles bunter, größer und kitschiger ist als im traditionsbewussten good old Germany.
"Sie bogen in eine Straße ein, die alles bisher Dagewesene übertraf. Hier sah es aus, als hätte ein Riese ein Kaufhaus voller Weihnachtsdekorationen umgestülpt und anschließend seinen Inhalt ohne Sinn und Verstand über die ganze Straße gestreut."
Die Protagonisten waren allesamt sympathisch, vor allem die Bachmanns muss man einfach gernhaben. Mama Julia, die ohne ihre Liebsten einfach nicht kann und Papa Frank, der sogar seine Flugangst für seine Familie überwindet. Besonders angetan hat es mir aber Oma Elisabeth, die auf englische junge Männer steht und den einen oder anderen coolen Spruch raushaut. Ein echter Knaller!
Ein Weihnachtsroman für die Lachmuskeln, aber auch fürs Herz. Ein Buch, das neben all den lustigen Szenen auch aufzeigt, wie sehr uns Traditionen verbinden und wie wichtig Familie ist, ganz besonders zu Weihnachten, dem Fest der Liebe. Sehr empfehlenswert!
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Achtung Datenschutz: Mit dem Versenden des Kommentars akzeptiere ich und erkläre mich einverstanden, dass meine Daten von Blogger gespeichert und weiterverarbeitet werden!