Donnerstag, 7. Mai 2020

Zehn von Andy Neumann

Zehn Morde, ein unbekannter Täter – ein nicht ganz rundes Thrillerdebüt

Immer wieder machen unaufgeklärte Mordfälle der Kriminalpolizei das Leben schwer. Doch diese sind anders, denn obwohl es kein Muster, keine Zeugen und auch kein erkennbares Motiv gibt, hat nur eine einzige Person die Morde begangen. Vorsichtig, klug und vorausschauend zieht der Täter jahrelang eine Blutspur durch Deutschland. Nur der Journalist Günther Niessen scheint die richtigen Schlüsse zu ziehen und ist sich sicher, dass er einem Serienmörder auf der Spur ist. Doch seine Vermutungen gehen noch weiter, denn alle im vorliegenden Indizien führen ihn in die Reihen der Polizei. Sein Journalisteninstinkt führt ihn auf einen Kreuzzug, an dessen Ende die Story seines Lebens wartet – oder der Tod…


Andy Neumann ist BKA-Ermittler und hat mit „Zehn“ seinen ersten Thriller veröffentlicht. Ich war sehr neugierig, die Handlung klang vielversprechend und spannend, das Cover viel gleich ins Auge. Leider konnte mich das Buch und sein Plot nur teilweise überzeugen.

"Es dauerte sehr lange, bis er sich das eingestand, und noch länger, bis er es endlich zulassen konnte. Was er fühlte, war ohne jeden Zweifel reiner, vollkommener und überwältigender Triumph."

Die Handlung klingt erstmal so unglaublich wie spannend. Ein Killer dem nicht auf die Schliche zu kommen ist und einen perfiden Plan verfolgt. Zehn Taten in zehn Jahren. Keine Spuren, keine Zusammenhänge, für die Polizei eine schier unlösbare Aufgabe. Dabei ahnt das Ermittlerteam nicht, wie nah sie dem Täter tatsächlich sind. Auch als Leser tappt man erstmal im Dunkeln, verfolgt die Tätersuche und sammelt fleißig Indizien. Man merkt, dass der Autor „vom Fach“ ist, denn er gewährt viele interessante Einblicke in die Arbeit der Ermittler. Mein sehr früher Verdacht, hat sich letztlich auch tatsächlich bestätigt. Das Ende macht Neumann zu einem temporeichen Showdown, bei dem sich die Ereignisse überschlagen. Mir wars zu viel des Guten, zu überladen und übertrieben.

Aus immer wieder wechselnden, verschiedenen Perspektiven erzählt Andy Neumann die Geschichte von „Ten“ und konnte mich von Beginn an irgendwie nicht abholen. Die Story ist definitiv anders im positiven Sinn und hat auf jeden Fall ihre spannenden und packenden Phasen, doch genauso schnell wie sie kommt, flaut die Spannung oft wieder ab und es wird holprig und stellenweise etwas zäh, was an der Sprache und dem nicht so ganz ausgereiften Erzählstil liegen mag, vor allem die Dialoge fand ich nicht immer gelungen.


Interessanter, abwechslungsreicher Plot mit viel Insiderwissen, dennoch konnte mich der Thriller nicht wirklich abholen, mich nicht packen. Zu holprig, zu wenig Spannung zu unglaubwürdige, flache Charaktere. Das ist meine Meinung, der Thriller hat aber schon einige begeisterte Leser für sich gewonnen, von mir gibt’s aber leider keine direkte Leseempfehlung.


Titel: Zehn
Autor: Andy Neumann

Erscheinungsdatum: 08.04.2020
Sprache: Deutsch
Ausgabe: Flexibler Einband
Umfang: 416 Seiten

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