Freitag, 8. April 2022

Kurz und knackig: Der Tod und das dunkle Meer von Stuart Turton

Der Teufel reist mit  – Düsterer historischer Kriminalroman

1634: Ein Schiff auf dem Weg von Indonesien nach Amsterdam. Eine dunkle Prophezeiung und ein Detektiv, der selbst Gefangener ist. Samuel Pipps und Arent Hayes stehen vor dem Fall ihres Lebens, denn der Teufel ist mit an Bord. Aberglaube, Hexenjagd, Machtgier – Stuart Turton führt uns ins dunkle Meer der menschlichen Abgründe. (Klappentext)

7 Schiffe der Vereinigten Niederländischen Ostindien-Kompanie verlassen die Kolonie Batavia mit Ziel Amsterdam. Eine lange, beschwerliche und gefährliche Reise steht Passagieren und Crew bevor. An Bord befindet sich unter anderem Generalgouverneur Haan mit Frau, Tochter und großer Gefolgschaft, sowie der berühmte Meisterdetektiv Samuel Pipps, der nach großen und ehrenvollen Taten nun seiner Hinrichtung entgegensteuert. In begleitet sein Freund und Helfer Arent Hayes. Doch es gibt auch einen blinden Passager: der Teufel  - auch Alter Tom genannt - geht um auf der Saardam und sucht sie nacheinander Passagiere und Besatzung heim. Unerklärliche Morde geschehen, ein unheilvolles Wispern zieht durch das Schiff und verführt jeden der es hört dazu, seinen dunkelsten Wünschen nachzugeben. Pipps muss aus seinem Gefängnis heraus ein Rätsel lösen, dass alle Passagiere miteinander verbindet. Er und seine Helfer, Arent und Sara Wessel müssen schnell sein, bevor der Teufel das Schiff vollends beherrscht und es zusammen mit allen Seelen an Bord in die Tiefe reißt…

Stuart Turtons historischer Mystery-Kriminalroman “Der Tod und das dunkle Meer“ hat mich begeistert, auch wenn ich anfangs Probleme hatte in die Story zu finden. Es gibt viele, ganz unterschiedliche und sehr detailreich gezeichnete Figuren, dementsprechend viele Namen und „Gesichter“ die man sich merken und richtig zuordnen muss. (Man kann aber auch das am Anfang zu findende Personenregister zu Rate ziehen)

"Wenn sich der Alte Tom auf diesem Schiff befindet, dann bist Du der beste Mann, um ihn zur Strecke zu bringen. Die Sicherheit der Saardam liegt in deinen Händen."

Doch schon bald werde ich gepackt von einer wirklich düsteren, vielschichten und grandios erzählten Geschichte. Turton vermag es, mit seinen Worten eine ganz besondere Atmosphäre zu schaffen. Je tiefer ich abtauche, desto mehr habe ich das Gefühl, selbst an Bord der Saardam zu sein. Ich spüre den Wind und die Gischt, höre das Knarren des alten Schiffes und die Wellen, die gegen den Bug schlagen.

Auch das Flüstern des Teufels dringt an mein Ohr und beschert mir nicht nur einmal eine wohlig-schaurige Gänsehaut. Die Angst der Passagiere ist greifbar, ebenso die unterschwellige Aggression der abgerissenen und ausdünstenden Schiffscrew.
Ist es wirklich der Teufel, der die Saardam in Angst und Schrecken versetzt? Wer muss sterben, bis Samuel Pipps, Arent Hayes und Sara Wessel das unheimliche und geheimnisvolle Rätsel lösen können?



Stuart Turtons Geschichte ist einzigartig und kreativ, seine historischen Anmerkungen penibel recherchiert und wirklich interessant. Eine fesselnde Reise, ein spannender Kriminalroman der mich erst am Ende wieder aus seinem düster-atmosphärischen Sog gespuckt hat. Lesenswert!



Erscheinungsdatum: 21.08.2021
Sprache: Deutsch
Ausgabe: Fester Einband
Umfang: 608 Seiten


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