Nach dem Tod von Bestseller-Autor Alan Cornway lebt die ehemalige Lektorin Susan Ryeland auf der griechischen Insel Kreta. Zusammen mit ihrem Lebensgefährten unterhält sie ein kleines Hotel. Der Alltag ist, so idyllisch die Umgebung auch sein mag, schwierig und anstrengend. Susan vermisst England und ihr altes Leben in London. Eines Tages taucht das Ehepaar Treherne auf und bittet Susan um Hilfe bei der Suche nach ihrer verschwundenen Tochter Cecily. Die gut betuchten Trehernes führen das Hotel Branlow Hall in England, in dem sich Jahre zuvor ein eigenartiger Mordfall ereignet hat. Den Mord samt Hotel verarbeitete der mittlerweile verstorbene Autor Conway in seinem Krimi „Atticus unterwegs“. Darf man der verschwundenen Tochter der Trehernes Glauben schenken, entlarvt das Buch den wahren Mörder und beweist, dass der seinerzeit Verurteilte unschuldig hinter Gittern sitzt. Susan reist nach England, um nach Cecily zu suchen und um das Rätsel um den Mord in Zimmer 12 zu lösen…
Anthony Horowitz hat nach seinem Roman „Die Morde von Pye Hall“ erneut einen Krimi im Krimi geschrieben. „Der Tote aus Zimmer 12“ bietet beste britische Krimiunterhaltung, mit vielen Wendungen und ein gelungenes Setting in Form eines stilvollen Landhotels, das sich hervorragend in die idyllische Landschaft schmiegt.
"Es war ein eindrucksvolles Gebäude, eine Mischung zwischen einem Landhaus, einem Herrensitz udn einem Chateau im französischen Stil. Es war sehr groß, langgestreckt und kantig, von weiten Rasenflächen umgeben. Es gab einen gepflegten Garten und schmückende Baumgruppen, während sich im Hintergrund der Waldrand abzeichnete."
Doch der Schein trügt, denn Hinter den Mauern beherrschen Lügen und Intrigen den Alltag und ein scheinbar aufgeklärter Mordfall wird erneut zur Chefsache. Der wahre Mörder verbirgt sich zwischen den Zeilen des Kriminalromans „Atticus unterwegs“, der sich wunderbar in die Rahmengeschichte integriert. Ein ganz typischer, kluger und ganz reizender Who-Done-It-Krimi a la Agatha Christie, spannend, atmosphärisch, mit viel humorvollem Augenzwinkern und zahlreichen losen Fäden, denen man aufmerksam und konzentriert folgen sollte, wenn man den Anspruch hat und den Täter auf eigene Faust entlarven will.
"Ein neuer "Atticus Pünd" ist jedes Jahr ein Ereignis. Schaffen Sie es, das Ende von diesem Fall zu erraten? ich habe völlig danebengelegen. Publishers Weekly."
Zwar wird am Ende sowohl der Mord, als auch Cecilys Verschwinden schlüssig und mit Aha-Effekt aufgeklärt, aber es macht einfach so unheimlich viel Spaß, eigene Schlüsse zu ziehen, Querverbindungen zu suchen, sie zu finden, um sie dann eventuell wieder zu verwerfen, stolz den Namen des Mörders vor sich hinzuflüstern, um diesen drei Seiten später seufzend zu revidieren.
„Der Tote aus Zimmer 12“ ist großes unterhaltsames und kurzweiliges Kino, mit viel Atmosphäre und Flair und allen Zutaten, die es für einen klassischen, britischen Krimi braucht. Anspruchsvolle, wunderbare und empfehlenswerte Lektüre!
Hallo Kerstin,
AntwortenLöschenich bin ein großer Fan von blutigen Thrillern und "Ermittler-Krimis" kommen bei mir eigentlich immer viel zu kurz. Deine Rezension hat mich aber gleich so angesprochen, dass ich Lust auf das Buch bekam. Und da es bei der Onleihe dabei ist, hab ich es mir da gleich auf die Merkliste gesetzt.
Hab vielen Dank fürs Schmackhaft-Machen!
Liebe Grüße
Gabi
Hallo Gabi,
Löschenich kann es nur empfehlen, würde aber tatsächlich mit "Die Morde von Pye Hall" beginnen. Es ist zwar nicht direkt eine Reihe, aber in Pye Hall kommen einige Figuren vor, die Du auch in Der Tote aus Zimmer 12 finden wirst. Nur so als Überlegung für Dich, das Buch war nämlich auch super! :-)
Viele Grüße
Kerstin
Hallo Kerstin,
LöschenDanke für den Tipp mit "Die Morde von Pye Hall". Das hab ich mir schnell noch auf meine Onleihe-Merkliste dazu genommen und bin sehr gespannt auf die beiden Krimis!
Liebe Grüße
Gabi
Sehr gerne :-)
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