Samstag, 17. Februar 2018

Die Namen der Toten von Sarah Bailey

Die Namen der Toten – Durchwachsener erster Teil einer neuen Krimireihe aus England

In einem Waldstück im englischen Tunbridge Wells wird die Leiche des 15jährigen Deano Stowe gefunden. Der Tatort erinnert Detective Richard Vega sofort an einen Fall, der sechs Jahre zurückliegt. An der gleichen Stelle lag damals schon einmal die Leiche eines Teenagers, der auf ähnliche Weise getötet wurde wie Deano. Hat Vega seinerzeit womöglich den Falschen verhaftet? In welchem Zusammenhang stehen die beiden Morde? Auf der Suche nach den Antworten stößt der Detective auf ein Netzwerk krimineller Machenschaften und menschlicher Abgründe…


Bei dem Kriminalroman „Die Namen der Toten“ von Sarah Bailey handelt es sich um den ersten Teil einer neuen Reihe aus England. Mich hat die Kurzbeschreibung des Krimis angesprochen und neugierig gemacht, hundertprozentig überzeugen konnte mich Sarah Bailey mit ihrer Story allerdings nicht.

Der Plot an sich ist gelungen und abwechslungsreich. Der Mord an dem 15jährigen Deano Stowe führt das Ermittlerteam auf verschiedene Spuren und falsch gelegte Fährten. Detective Richard Vega bekommt es mit einer tragischen Familiengeschichte, Menschenhandel sowie skrupellosen und äußert kriminellen Machenschaften zu tun. Verschiedene Verdächtige kreuzen seinen Weg, Ermittlungsansätze müssen überprüft, Spuren entwirrt werden. Der Jahre zurückliegende Mord an dem Jungen Tom Healey spielt dabei auch eine Rolle und es gilt herauszufinden, wie diese Fälle miteinander in Verbindung stehen.

Sarah Bailey hat einen ruhigen, unaufgeregten Schreibstil. Sie erzählt die Story bildhaft, flüssig und stellenweise wirklich sehr spannend. Dennoch schleichen sich hin und wieder Passagen ein, die mir etwas zu langatmig waren. Auch hatte ich beim Lesen teilweise das Gefühl, dass mir Informationen fehlen. Es war fast so, als würde ich nicht den ersten Teil einer Reihe lesen, sondern den zweiten oder dritten. Möglicherweise liegt das daran, dass der Leser relativ wenig von Detective Vegas Leben oder seiner Vorgeschichte präsentiert bekommt., aber auch der Klappentext diesbezüglich ist etwas verwirrend, denn dort sind Inhalte aufgeführt, die für mich im Laufe des Buches nicht wiederzufinden sind bzw. nicht aufgeklärt werden. 

Vega ein sehr authentischer und auch erfrischend anderer Detective, der sich aus der Masse heraushebt. Einerseits wirkt er sehr stark und in sich ruhend, dann gibt es wieder Momente, in dem sein weicher Kern zum Vorschein kommt und er echte Gefühle zeigt. Auch die anderen Protagonisten sind gut gezeichnet und in ihren Handlungen und in ihrem Auftreten überzeugend und menschlich.  



„Die Namen der Toten“ von Sarah Bailey ist ein solider und durchaus spannender Kriminalroman und der erste Teil einer Reihe. Leider bremsen stellenweise langatmige Passagen den Krimi etwas aus und auch das Gefühl von fehlenden, wichtigen Informationen haben mich eher etwas frustriert denn unterhalten. Dies negativen Aspekte werden ausgeglichen durch einen abwechslungsreichen Plot, der verschiedene, auch aktuelle Themen aufgreift als auch durch menschliche und authentische Protagonisten. Ich hoffe, Sarah Bailey klärt im zweiten Teil die für mich offenen Fragen noch auf und vermittelt mehr Hintergrundwissen zu Detective Vega und seiner Vorgeschichte. Von mir gibt es zwar eine Leseempfehlung, (knappe 4 Sterne) die Spannung und der Nervenkitzel müssen sich meiner Meinung nach im zweiten Teil aber deutlich steigern.





Autorin: Sarah Bailey

Verlag: Penguin
Erscheinungsdatum Erstausgabe: 09.01.2018
Flexibler Einband 432 Seiten
Sprache: Deutsch

6 Kommentare:

  1. Eine tolle Rezension, die richtig Lust auf das Buch macht. Ich liebe englische Krimis, auch wenn sie manchmal etwas spannungsarm sind. Sie haben einfach Atmosphäre.

    Gerne folge ich zukünftig deinem Blog, um noch mehr Tipps zu erhalten. Falls du Lust hast, auch mal bei mir vorbeizuschauen, würde ich mich freuen.

    Liebe Grüße
    Thea von Krimines Bücherblog
    http://krimines-buecherblog.blogspot.de/

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    1. Hallo Thea, danke für Deinen Besuch auf meinem Blog. Ich freue mich, dass Du mir nun als Leserin erhalten bleibst. Gerne schau ich auch bei Dir vorbei. Dir noch einen schönen Sonntag! Liebe Grüße Kerstin

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  2. Danke, dass Sie sich die Zeit genommen haben, mein Buch zu rezensieren! Ich bin froh, dass es dir gefallen hat, und besonders erfreut, dass du Vega mochtest.
    Sie haben einen interessanten Punkt über die fehlenden Informationen gemacht - ich glaube, das liegt daran, dass ich von einem britischen Verleger um Änderungen gebeten wurde, nachdem der wunderbare Penguin Verlag mich unterschrieben und mit der Arbeit an dem Buch begonnen hatte. Also beschuldigen Sie den britischen Verlag;)

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    1. Liebe Sarah, vielen Dank für Deinen Besuch, das freut mich sehr. In der Tat hatte ich das Gefühl, das etwas fehlt. Aber dann haben wir ja den Übeltäter und der britische Verlag ist schuld! :-) Ich bin sehr gespannt auf den zweiten Teil, liebe Sarah!

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  3. Hallo, da bleib ich doch auch gleich mal als Leser bei dir :) Schöne Rezi, ich hab auch eine Weile überlegt das Buch zu lesen, vielleicht tu ich es ja nun auch doch noch. War das Ende abgeschlossen und befriedigend oder sind bei dir Fragen offen geblieben?

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  4. Hallo Anja, danke für Deinen Besuch und dafür, dass Du als Leserin bei mir bleibst :-) Hmmm aufgrund dessen, dass ich während dem Lesen das Gefühl hatte, dass mir Infos fehlen, sind natürlich Fragen offen geblieben. Ich erhoffe mir, dass diese im zweiten Teil dann aufgeklärt werden.

    Liebe Grüße Kerstin

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