Donnerstag, 7. Februar 2019

Je schwärzer die Nacht von Leonie Haubrich

Solider, angenehm zu lesender, aber auch vorhersehbarer Thriller

Die Anwältin Stefanie Beck wird zur Pflichtverteidigerin der jungen Pia berufen. Das drogensüchtige Mädchen wurde neben ihrer toten Mutter aufgefunden, in der Hand ein Messer. Ein klarer Fall für die Polizei, doch Pia kann sich an nichts erinnern, ist schwer zugänglich und nicht sehr kooperativ. Kurze Zeit später wird der Vater von Pia verhaftet. Er soll eine Studentin brutal vergewaltigt haben. Stefanie Beck ist überzeugt, dass Pia ihre Mutter nicht getötet hat und auch die angebliche Vergewaltigung hält sie für fragwürdig. Die Anwältin beginnt auf eigene Faust zu recherchieren, noch nicht ahnend, dass sie sich selbst damit in Gefahr begibt…


„Je schwärzer die Nacht“ ist mein erster Thriller der Autorin Heike Fröhling, die unter dem Pseudonym Leonie Haubrich ihre Psychothriller veröffentlicht. Das Buch ist mir eher zufällig beim Stöbern in meinem Bücherregal in die Hände gefallen. Der Klappentext hat mich angesprochen und neugierig gemacht. Haubrich hat einen kurzweiligen wenn auch vorhersehbaren Thriller geschrieben, der mich gut unterhalten konnte.

Zusammen mit Stefanie Beck begibt sich der Leser auf Spurensuche. Hat Pia tatsächlich ihre eigene Mutter ermordet? Hat Pias Vater Victor tatsächlich eine Studentin vergewaltigt? Die Autorin schickt nicht nur ihre Protagonistin, sondern auch ihre Leser auf falsche Fährten, die einmal mehr in einer Sackgasse enden. Und wer ist die geheimnisvolle Person, die sich in einigen Kapiteln, durch kursive Schrift gekennzeichnet, zu Wort melden darf?

Spannend und flüssig schreibt Leonie Haubrich und lässt bis zum Schluss keine Langeweile aufkommen, auch wenn die schlüssige Auflösung am Ende für mich nicht überraschend kam. Relativ bald war mir klar, wie das Ganze am Ende ausgeht.

Verwirrt hat mich die immer wieder in die Story einfließenden Rückblicke aus der Vorgeschichte von Stefanie Beck. Ich hatte oftmals das Gefühl, es fehlt mir hierzu an Hintergrundwissen. Einen Vorgängerband mit Stefanie Beck gibt es aber meines Wissens nicht.

Die im Buch vorkommenden Charaktere waren allesamt stimmig und gut gezeichnet, wenn auch nicht sehr in die Tiefe gehend. Stefanie Beck ist zwar eine mutige junge Frau, aber keine Sympathieträgerin. Teilweise war mir ihre Herangehensweise zu naiv und unüberlegt. Die Affäre mit ihrem Mandanten und Zeugen war unglaubwürdig und ist für mich auch eher ein No-Go!



„Je schwärzer die Nacht“ von Leonie Haubrich ist ein angenehm zu lesender, flüssig geschriebener Thriller, der sehr gut ohne viel Blutvergießen und brutalen Szenen auskommt. Auch wenn das Ende für mich zu vorhersehbar war und auch sonst kleinere Kritikpunkte zu vermerken sind, kann ich das Buch dennoch mit gutem Gewissen, vielleicht auch als Lektüre „zwischendurch“, weiterempfehlen.




Autorin: Leonie Haubrich

Verlag: Edition M
Erscheinungsdatum:12.07.2016
Sprache: Deutsch
Ausgabe: Flexibler Einband
Umfang: 240 Seiten




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