Sonntag, 17. Januar 2021

Gastrezension von Meike vom Blog nichtohnebuch zu: Griechenland und der Orient: Eine märchenhafte Reise von Hans-Christian Andersen

Die erste Gastrezension im neuen Jahr ist von Meike vom Blog "nichtohnebuch" Die Mädels von diesem Gemeinschaftsblog lesen einfach gute Bücher, die es wert sind, nochmal vorgestellt zu werden. 

Meike war ganz begeistert von dem Buch "Griechenland und der Orient: Eine zauberhafte Reise" von Hans Christian Andersen und hat beim Lesen jede Zeile genossen. 

Ich bin ja selber auch große Griechenland-Fan und freue mich unendlich darauf, wenn man endlich wieder die Möglichkeit hat, unbeschwert reisen zu können. 

Wie immer auch der Tipp, schaut vorbei bei "nichtohnebuch", es lohnt sich wirklich. Möge Euer SuB noch höher werden.


Bildgewaltig, märchenhaft und poetisch

Wer kennt nicht die kleine Gerda, die in Die Schneekönigin ihren Freund Kai sucht? Oder den Kaiser, der völlig nackt vor seine Untertanen tritt, weil Des Kaisers neue Kleider gar nicht existieren. Oder Das hässliche Entlein oder die papierne Tänzerin, deren Herz Der standhafte Zinnsoldat erobern möchte.

Die Märchen von Hans Christian Andersen habe ich als Kind geliebt und auch heute noch lese ich sie gerne. Doch ich muss zugeben, dass mir bis vor Kurzem nicht bewusst war, dass Andersen nicht nur Märchen geschrieben hat. Er ist auch gereist und hat Berichte seiner Reisen verfasst. Und so bin ich im vergangenen Monat mit ihm auf Eine märchenhafte Reise gegangen. Griechenland und der Orient waren das Ziel.

Hans Christian Andersens Reisebeschreibung war wunderbar zu lesen. Voller genauer Beobachtungen, kleiner Anekdoten und voll ehrlichen Interesses für Land und Leute. Er nimmt kein Blatt vor den Mund („etwas Abschreckenderes habe ich nie gehört“ S.64), dennoch erinnert seine Sprache an die seiner Märchen, was ja nicht weiter verwunderlich ist. Sie ist sehr bildhaft, lebendig und teilweise voller Poesie.

„Die königliche Stirn, die kecken, dunklen Augen und die kühne Haltung auf dem Pferde sagten uns, es sei ein echt hellenisches Weib, sie flog wie eine herrliche Erscheinung durch den Wald, wie die Königin der griechischen Elfen.“ (S.79)

Hans Christian Andersens Reise führt ihn zunächst durch Griechenland und dann in den Orient. Ich kann gar nicht sagen, welcher Teil mir letztlich besser gefiel. Ich war durchweg fasziniert von der Begeisterung, die man jeder Zeile Andersens anmerkt. Natürlich waren nicht alle Erlebnisse positiv und schön, dennoch waren seine Worte mitreißend und ich habe mich selbst wie auf Reisen gefühlt. Er ist offen, neugierig, feinfühlig, ein genauer Beobachter.

Zu Beginn des Buches findet man eine kurze Einführung, die vor allem eine historische Einordnung von Andersens Reise bietet und erklärt mit welchen Hintergrund Andersen seine Reise angetreten ist. Zudem gibt es einige Anmerkungen zur vorliegenden Ausgabe. Am Ende des Buches finden sich neben einigen erklärenden Anmerkungen zu bestimmten Textstellen auch zwei Briefe, die Hans Christian Andersen während seiner Reise schrieb. Abgerundet wird das Buch durch die Abbildung von 50 Stichen, die vor allem Landschaften und Alltagsszenen zeigen, ganz so, wie Andersen sie vermutlich zu sehen bekam.

Wie man vermutlich herauslesen kann, hat mich Andersens Reisebericht begeistert. Für mich hat er eine unnachahmliche Art und Weise seine Beobachtungen und Erlebnisse mit uns zu teilen und ich habe jede Zeile genossen. 

"Der Fremde muss in Konstantinopel vor allen Dingen Bazare besuchen, denn das heißt mit einem Male in die ungeheure Stadt einzutreten." S.128

 Hardcover: 256 Seiten

ISBN: 9783990210369
Verlag: Verlag der Griechenland Zeitung (September 2020)
Genre: Reisebericht


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