Kreuzfahrt in den Tod – Spannender und actionreicher dritter Teil der Tom Skagen-Reihe
Nach einer missratenen Operation der Sondereinheit Skanpol, bei der es um Waffenhandel einer rechtsradikalen Gruppierung im großen Stil ging, wird Tom Skagen von dem Fall abgezogen. Da die Aufsichtsbehörde in diesem besonderen Fall ermittelt, will seine Vorgesetzte …. den Skanpol-Beamten aus der Schusslinie nehmen und schickt ihn ausgerechnet auf ein Kreuzfahrtschiff. Auf diesem feiert ein Abiturjahrgang eines Elite-Gymnasiums aus Hamburg vor der Küste Norwegens sein 20-jähriges Jubiläum. Jedoch überschatten zwei mysteriöse Selbstmorde die Feierlichkeiten. Die Ermittlungen gestalten sich schwierig, die Beteiligten erweisen sich als unkooperativ und schweigsam. Wer lügt, wer sagt die Wahrheit? Tom Skagen kämpft nicht nur mit der Aufklärung des Falles, sondern auch mit den allgegenwärtigen und grausamen Dämonen aus seiner Vergangenheit…
Die Bücher von Autorin Anne Nordby sind einige der wenigen skandinavischen Thriller, die mich wirklich packen und die mir spannende Lesestunden bescheren. Auch der dritte Teil der Tom Skagen-Reihe „Kalter Fjord“ hat mich bestens unterhalten und wartet mit einer gehörigen Portion spannungsgeladener Action auf, kein oberflächlicher Stoff, sondern eine wendungsreiche, gut durchdachte und temporeiche Story untermalt mit atmosphärischen Landschaftsbeschreibungen.
"Niemand entkommt den Schatten seiner Vergangenheit. Irgendwann wirst du die Dinge bereuen, die du getan hast."
Der Blick auf das Meer und die Schiffe löst bei vielen Menschen wohl das Gefühl von Freiheit aus und wird oft zum aufregenden und magischen Moment. Tom Skagen erleidet jedoch bei diesem scheinbar friedlichen Anblick Höllenqualen, weil Erinnerungen aus der Vergangenheit ihn nach wie vor peinigen. Doch er hat einen Job zu erledigen. Zwei mysteriöse Selbstmorde auf einem Kreuzfahrtschiff machen Passagiere und Besatzung unruhig. Toms Ermittlungen stoßen auf eine Mauer des Schweigens unter den Beteiligten, eine Gruppe ehemaliger Abiturienten, die an Bord ihr 20-jähriges Jubiläum feiern wollen. Die Toten – zwei Mitglieder aus der damaligen In-Gang. Selbstmord oder Mord? Tom Skagen setzt alles daran, das herausfinden und muss sich dabei nicht nur seinen eigenen dunklen Dämonen stellen.
Anne Nordby jagt mich mit ihrem temporeichen und intensiven Erzählstil durch eine Story, die gespickt ist mit Wendungen und falschen Fährten sowie spannenden und dramatischen Ereignissen. Kontinuierlich wächst der Spannungsbogen und endet schließlich mit einem gelungenen und der Handlung würdigen Finale. Trotz der vielen Action ist es ein komplexer und keineswegs oberflächlicher Plot, in dem die Autorin Themen wie Mobbing und Quälerei, Waffenhandel, Rechtsextremismus und Rache verarbeitet. Atmosphärische Landschaftsbeschreibungen lassen die raue Schönheit der norwegischen Küste erahnen und verschmelzen fast schon beiläufig aber nicht unbeachtet, mit der restlichen Story.
Ich mag Tom Skagen, der nicht dem typischen Klischee eines Polizisten entspricht. Er ist sympathisch aber nicht unfehlbar, ein Mensch mit Stärken und Schwächen. Auch die anderen, teils schon aus den vorherigen Bänden bekannten Protagonisten sind ein weiteres, passendes Puzzlestück und spielen ihre jeweilige Rolle perfekt.
Einmal mehr konnte Autorin Anne Nordby mich mit einem gelungenen, abwechslungsreichen und spannenden Plot überzeugen. Ein Thriller, der in sich abgeschlossen und durchaus auch ohne Vorkenntnisse lesbar ist. Ich empfehle aber unbedingt, mit dem ersten Teil „Kalter Strand“ zu beginnen, nicht nur, um die Entwicklung der Figuren mitverfolgen zu können, sondern weil die Reihe wirklich richtig gut ist.
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