Sonntag, 18. November 2018

Thalamus von Ursula Poznanski

Packender Jugendthriller – ein typischer Poznanski

Nach einem schweren Motorradunfall erholt sich der siebzehnjährige Timo im Rehabilitationszentrum Markwaldhof von seinen schweren Verletzungen und von den Folgen seines Schädelhirntraumas. Sein Sprachzentrum ist immer noch schwer beeinträchtigt. Bald stellt Timo seltsame Dinge fest, die sich im Markwaldhof abspielen. Sein Zimmergenosse, ein Wachkoma-Patient, verlässt nachts das Zimmer und läuft durch die Gänge des Zentrums. Zuerst glaubt Timo, sein Unterbewusstsein und sein geschädigtes Gehirn spielen ihm Streiche, doch dann bemerkt er auch an sich selbst Fähigkeiten die er nicht haben dürfte und weiß plötzlich Dinge, die er nicht wissen sollte…



Bis jetzt konnten mich alle Bücher, die ich bisher von Ursula Poznanski gelesen habe, fesseln und begeistern. So auch der neueste Jugendthriller „Thalamus“, mit dem die ehemalige Medizinjournalistin Chancen und Gefahren der modernen Hirnforschung weiterspinnt und mir spannende Lesestunden beschert hat. 

Obwohl es sich hier um einen Jugendthriller handelt, hat mich Ursula Poznanski von Beginn an mit ihrem Plot gefesselt. Der Verkehrsunfall von Timo Römer, seine schweren Verletzungen, die Verlegung in das renommierte Rehazentrum und die unglaublichen und mysteriösen Dinge, die ihm und seinen kranken Freunden im Markwaldhof widerfahren, habe ich als Leser hautnah miterlebt. 

Der packende und bildhafte Schreibstil katapultierte mich mitten rein in die Geschichte und ließ mich nachts zusammen mit Timo durch die scheinbar ruhigen, aber auch geheimnisvollen Gänge der Klinik streifen. 

Die Ereignisse und Entwicklungen im Markwaldhof spitzen sich langsam aber stetig zu und halten permanent einen hohen Spannungsbogen. Die Seiten und Kapitel fliegen nur so dahin und enden letztlich in einem für mich nicht so überzeugenden Finale. Die Auflösung der Geschichte wurde für meine Begriffe zu schnell und zu konstruiert abgehandelt und hinterlässt Fragen, die nicht beantwortet werden.

Die Protagonisten hat Ursula Poznanski für ihren Thriller gut gewählt. Timo und seine Mitpatienten wirken authentisch und überzeugend. Personen mit ganz unterschiedlichen Charakteren und glaubhaften, individuellen Krankengeschichten und Schicksalen. 


„Thalamus“ von Ursula Poznanski ist ein packender und nachdenklich stimmender Jugendthriller, in dem die Autorin gelungen Fiktion und neueste Erkenntnisse und Möglichkeiten in der Neurologie vereint und es so einmal mehr schafft, ein aktuelles Thema in ihren Thriller zu integrieren. Mysteriöse Geschehnisse und aufregende Entwicklungen bieten spannende Leseunterhaltung, die lediglich von einem etwas enttäuschenden Ende getrübt wird. In diesem Fall Jammern auf hohem Niveau, weshalb ich für „Thalamus“ trotzdem eine absolute Leseempfehlung aussprechen möchte.


Buchtitel: Thalamus

Verlag: Loewe
Erscheinungsdatum: 13.08.2018
Sprache: Deutsch
Ausgabe: Flexibler Einband
Umfang: 448 Seiten

4 Kommentare:

  1. Wuiii, vielleicht wird das endlich mal mein erster Poznanski? Der Klappentext alleine hat mich ja schon angefixt, aber deine Rezi macht mich jetzt ganz hibbelig. Außerdem wäre das ein tolles Buch für mein nächstes Halloween-Special. Jaaa, ich bin schon wieder am Halloween-Planen 😆
    Danke für die tolle Rezi Sea-Bunny

    Liebe Grüße
    Brunhildsche von und zu Anemonsche

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    1. Liebstes Brundhildsche/Anemönsche! Ich hab ja gesagt, ich lege Dir das Buch zur Seite und Du bekommst es mal wieder in einem Sammelpäckchen :-)

      Liebe Grüße vom Sea-Bunny! :-)

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  2. Hallo Kerstin,

    das ist ja eine überzeugende Rezi, Jugendthriller können genauso spannend sein wie die für Erwachsene. Vor allem mit dem Hintergrund von Neurologie und Hirnforschung klingt das Buch mal total anders.

    Ich freue mich, dass dich die Lektüre fesseln konnte.
    Schönen Sonntagabend noch und hoffentlich wieder ein tolles Buch am Start,
    Barbara

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    1. Hallo Barbara,

      ja es war wirklich ein tolles Buch, das Spaß gemacht hat es zu lesen.

      Dir einen guten Start in die Woche!

      Liebe Grüße
      Kerstin

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