Ein abgelegenes Hotel tief im verschneiten Thüringer Wald. Hier
soll Kerstin zusammen mit ihrer nicht immer leicht zu habenden Familie
Weihnachten feiern. Schon die Ankunft hält eine unerfreuliche Überraschung
parat. Das Hotel liegt dunkel und verlassen in der Einsamkeit. Schon geht das
Gemecker los und Kerstin fragt sich, wie sie die drei Tage unbeschadet und ohne
Nervenzusammenbruch überstehen soll…
Weihnachtskrimis gehören für mich in
die Vorweihnachtszeit wie Plätzchen, Glühwein und Weihnachtsmärkte. Der doch
recht spannend klingende Klappentext, der abgelegene Schauplatz, wie auch das wunderschöne,
verheißungsvolle Cover, haben meine Neugier und die Vorfreude auf
kuschlig-spannende Lesestunden geweckt. Leider hat der Krimi „Eisige Weihnachten“
von Ella Danz nur im Ansatz gehalten, was er versprochen hat.
"Sie nahmen die letzte Kurve und auf einer weiten Lichtung tauchte ein Bau vor ihnen auf, an dessen Umrissen Kerstin endlich das Hotel von der Website erkannte. Allerdings lag es fast komplett im Dunkeln, nur über dem Eingang schwang eine schwach leuchtende Laterne im Luftzug."
Das Setting klingt spannend, ist aber
auch nicht neu. Ein abgelegenes einsames Hotel im Thüringer Wald, dazu eine Familie,
in der jedes Mitglied entweder seine eigenen kleinen Geheimnisse mit sich
herumträgt oder durch besonders anstrengende Charaktereigenschaften hervorsticht.
Sprich, jeder hat irgendwie Dreck am Stecken oder eine Leiche im Keller. Die
Tatsache, dass das Hotel geschlossen hat, die Weihnachtsgesellschaft aber
ausnahmsweise doch die Feiertage im Hotel verbringen darf, macht es nicht besser.
Die Stimmung ist angespannt, es brodelt unterschwellig.
Im Laufe der Geschichte passieren
der Protagonistin Kerstin immer wieder kleine, vermeintliche Missgeschicke und
Unfälle, die bald nicht mehr mit Zufall oder Unachtsamkeit zu erklären sind.
Leider kommt der Krimi erst kurz vor
Schluss so richtig in Fahrt. Bis dahin werden die einzelnen Familienmitglieder
vorgestellt, ihre Schwächen und Charaktereigenschaften und auch, in welcher
Beziehung die einzelnen Personen zueinanderstehen. Das alles ist sehr langatmig
und hat für mich nichts mit einem spannenden Weihnachtskrimi gemein. Die
Vorkommnisse sind teils sehr lahm und unrealistisch, das Ende und die Auflösung
war leider sehr vorhersehbar. Spannung? Leider Fehlanzeige!
Bedauerlicherweise sind auch die
einzelnen Figuren keine interessanten Charaktertypen und weit entfernt davon,
so etwas wie Sympathieträger zu sein.
Am Ende des Buches gibt es ein paar
ganz nette Weihnachtsrezepte zu den Speisen und Getränken, die auch in der
Story auftauchen. Ein Nice-to-have, aber mehr spannungsvolle Momente und eine
unterhaltsame, aufregende Krimihandlung wäre mir lieber gewesen.
„Eisige Weihnachten“
von Ella Danz hält leider nicht so wirklich, was es verspricht. Ich hatte mich
auf einen Weihnachtskrimi voll knisternder Spannung gefreut und habe ein
vorhersehbares Familiendrama bekommen. Schade…
Buchtitel:
Eisige Weihnachten
Autorin:
Ella Danz
Verlag: Gmeiner-Verlag
ISBN: 9783839224687
Sprache: Deutsch
Ausgabe: Flexibler
Einband
Umfang: 256
Seiten
Erscheinungsdatum:
09.10.2019
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