Dienstag, 10. Dezember 2019

Eisige Weihnachten von Ella Danz


(Alb-)traumhafte Weihnachten – Ein eher mäßiges Krimivergnügen

Ein abgelegenes Hotel tief im verschneiten Thüringer Wald. Hier soll Kerstin zusammen mit ihrer nicht immer leicht zu habenden Familie Weihnachten feiern. Schon die Ankunft hält eine unerfreuliche Überraschung parat. Das Hotel liegt dunkel und verlassen in der Einsamkeit. Schon geht das Gemecker los und Kerstin fragt sich, wie sie die drei Tage unbeschadet und ohne Nervenzusammenbruch überstehen soll…


Weihnachtskrimis gehören für mich in die Vorweihnachtszeit wie Plätzchen, Glühwein und Weihnachtsmärkte. Der doch recht spannend klingende Klappentext, der abgelegene Schauplatz, wie auch das wunderschöne, verheißungsvolle Cover, haben meine Neugier und die Vorfreude auf kuschlig-spannende Lesestunden geweckt. Leider hat der Krimi „Eisige Weihnachten“ von Ella Danz nur im Ansatz gehalten, was er versprochen hat.

"Sie nahmen die letzte Kurve und auf einer weiten Lichtung tauchte ein Bau vor ihnen auf, an dessen Umrissen Kerstin endlich das Hotel von der Website erkannte. Allerdings lag es fast komplett im Dunkeln, nur über dem Eingang schwang eine schwach leuchtende Laterne im Luftzug."

Das Setting klingt spannend, ist aber auch nicht neu. Ein abgelegenes einsames Hotel im Thüringer Wald, dazu eine Familie, in der jedes Mitglied entweder seine eigenen kleinen Geheimnisse mit sich herumträgt oder durch besonders anstrengende Charaktereigenschaften hervorsticht. Sprich, jeder hat irgendwie Dreck am Stecken oder eine Leiche im Keller. Die Tatsache, dass das Hotel geschlossen hat, die Weihnachtsgesellschaft aber ausnahmsweise doch die Feiertage im Hotel verbringen darf, macht es nicht besser. Die Stimmung ist angespannt, es brodelt unterschwellig.

Im Laufe der Geschichte passieren der Protagonistin Kerstin immer wieder kleine, vermeintliche Missgeschicke und Unfälle, die bald nicht mehr mit Zufall oder Unachtsamkeit zu erklären sind.

Leider kommt der Krimi erst kurz vor Schluss so richtig in Fahrt. Bis dahin werden die einzelnen Familienmitglieder vorgestellt, ihre Schwächen und Charaktereigenschaften und auch, in welcher Beziehung die einzelnen Personen zueinanderstehen. Das alles ist sehr langatmig und hat für mich nichts mit einem spannenden Weihnachtskrimi gemein. Die Vorkommnisse sind teils sehr lahm und unrealistisch, das Ende und die Auflösung war leider sehr vorhersehbar. Spannung? Leider Fehlanzeige!

Bedauerlicherweise sind auch die einzelnen Figuren keine interessanten Charaktertypen und weit entfernt davon, so etwas wie Sympathieträger zu sein.

Am Ende des Buches gibt es ein paar ganz nette Weihnachtsrezepte zu den Speisen und Getränken, die auch in der Story auftauchen. Ein Nice-to-have, aber mehr spannungsvolle Momente und eine unterhaltsame, aufregende Krimihandlung wäre mir lieber gewesen.


„Eisige Weihnachten“ von Ella Danz hält leider nicht so wirklich, was es verspricht. Ich hatte mich auf einen Weihnachtskrimi voll knisternder Spannung gefreut und habe ein vorhersehbares Familiendrama bekommen. Schade…


Buchtitel: Eisige Weihnachten
Autorin: Ella Danz

Sprache: Deutsch
Ausgabe: Flexibler Einband
Umfang: 256 Seiten
Erscheinungsdatum: 09.10.2019

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